Mittwoch, 31. August 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 8 – 36

Auf dem Feld der Ehre


ährend

der Wahlkampf oben lief,

Es ging um Kopf und Kragen,

Haben sich unten aggressiv

Die Frösche und Mäuse noch geschlagen.

Es war noch nicht mal Vesperzeit

Als der Mauser Milchrahmschlecker

Den grünen Recken Abendkecker,

Der als Frosch schon ziemlich lahm,

Am Hügelkamm gefangen nahm.

„Flossen hoch“ schrie er ihn an.

Da hat der alte Lurchen-Mann,

Denn er wollt‘ ja weiterleben,

Sich dem Mauser schnell ergeben.

Am Koppel, dass er nicht konnt‘ fliehen,

Hat der den Hetscher sich gekrallt

Und ließ von ihm ins Schilf sich ziehen

Wo er ihm antat dann Gewalt.

An einen Binsenstamm gebunden

Wurde der Frosch zu Tod geschunden.

Was dann im Dickicht ist geschehen

Kann nur wer Kohldampf schiebt verstehen.

Die Leiche wurde in aller Eile

Zerlegt in alle Einzelteile

Und dann an die Truppe ausgegeben

Denn auch Krieger wollen leben.

„Ohne Mampf

Kein Kampf“

Lachten kauend die Soldaten!

„Und auch keine Heldentaten“

Fügte eine Maus spontan

Den Worten ihrer Kumpels an.

Im Mäuseheer am dritten Tage

War nicht grad rosig mehr die Lage.

Der Nachschub rollte nicht mehr recht.

Die Versorgungslage ziemlich schlecht.

So manches fehlte was zu haben

Wichtig war im Schützengraben.

Zum Beispiel neben Wasser war

Das Klopapier inzwischen rar.

„Nehmt Blätter“ hat seinen Soldaten

Der Mäusegeneral geraten.

Als der Oberst mit verkniff’ner Mine

Dies dann auf der Feld-Latrine

Nach seines Vorgesetzten Rat,

Als erster frisch erleichtert tat,

Hat er sich den Arsch verbrannt.

Er hatte im Dunkel nicht erkannt

Dass es Nesselblätter waren

Die er sich gegriffen hatte.

Wie eine vom Leu gehetzte Ratte

Flitzte er durchs Mäuselager.

Wenn nicht der Hauptmann Reiskornnager

Ihm den Hintern hätt geleckt

Wär er sicherlich verreckt.

Es fehlte an allem in der Tat.

Doch die Mäuse wussten Rat.

Weil Regenhäute zu bekommen

An der Front war aussichtslos

Hat man Froschleichen genommen

Und ihnen ruckzuck skrupellos,

Vom Dauerregen dazu bewogen,

Brutal die Häute abgezogen.

Der alte Recke Griefenfresser,

Mit seinem scharfen Allzweckmesser

Machte es den Rekruten vor.

Nachdem der Frosch die Haut verlor

Schlüpfte in den Umhang er.

„Seht, nun werd‘ ich nass nicht mehr“

Quiekte er in frohem Hoffen.

Da wurd‘ von hinten er getroffen.

Er hatte eines nicht bedacht:

In der wasserdichten Tracht

Sah er wie ein Gegner aus;

Grün, nicht grau wie eine Maus.

Sein Kamerad Pieps Schwartenkauer,

Der im Schilfe auf der Lauer

Gelegen hatte sah nur grün.

Da warf er seine Lanze kühn,

Dem Freunde, es war ein Versehen,

Von hinten in das Schulterblatt.

Griefenfresser traf’s im Stehen.

Röchelnd sank er nieder. Matt

Sprach er zum Kameraden leis:

„Einen ziemlich hohen Preis

Musst ich für eine Froschhaut geben“!

Dann schied er traurig aus dem Leben.

Der arme Mauser Schwartenkauer

Zog sich zurück. In stiller Trauer

Schlich er heim auf allen vieren,

Der Witwe galt’s zu kondolieren.

Im Mausulina angekommen

Hat er sich ein Herz genommen.

Aufrecht schreitend nahm er dann

Soldatisch Haltung wieder an.

Er wischte sich die Tränen aus.

Da kam aus Griefenfressers Haus

Des Freundes Gattin auf ihn zu.

„Ach Schwartenkauer“ sprach sie „du

Kommst gerad zur rechten Zeit.

Mein Mauser ist im Krieg gefallen,

Gerade kam die Feldpost an.

Dass er tot ist nun mein Mann

Stand in der Mitteilung geschrieben

Und dass er auf dem Feld geblieben.

Du könntest mich in meinem Leid

Trösten denn du warst von allen

Freunden, die mein lieber Gatte

Hier in Mausulina hatte

Der Beste. Komm herein, ich bitte dich,

Schwartenkauer tröste mich“.

Da streifte er den Waffenrock

Ab und ließ den Wanderstock

Vor ihrem Mauseloche stehen

Um mit ihr hineinzugehen.

Drinnen hat er sie gekost.

„Ach wie wohl tut mir dein Trost“

Hat sie, an so was nicht mehr recht gewöhnt,

In ihrem Loch zu ihm gestöhnt.

Und der brave Schwartenkauer

Tat alles, damit sie ihre Trauer

Für ein Weilchen hat vergessen.

Er blieb auch noch zum Abendessen.

Weißbrot, Schinken, Kekse, Rahm

Er als Dank entgegennahm.

Nüsse, und Honigkuchen frisch,

Stellte sie ihm auf den Tisch.

Dazu schenkte vom Mandelwein

Sie ihm auch ein Gläschen ein.

Lächelnd hat sie ihm geraten.

„Nimm auch noch ein Stück vom Braten;

Hau rein, du brauchst dich nicht zu zieren“!

„Ich kam um dir zu kondolieren“

Grinste er sie schelmisch an.

„Die Tröstung hat mir gut getan“

Lächelte sie voller Glück

Ihm zuprostend sogleich zurück.

„Ach komm“ sprach sie „ es war so nett

Zu mir doch nochmal schnell ins Bett“.

Da hat er auf das Fleisch verzichtet

Und seinem toten Freund verpflichtet

Den Gefallen ihr spontan

Liebend gern nochmal getan.

Als sie dann beim Nachtisch saßen

Und grad die Käsehäppchen aßen,

Geschah etwas das Schwartenkauer

Einen Gänsehaut- und Schreckensschauer

Unter sein graues Pelzchen jagte.

Als er ängstlich sie dann fragte

Was das sei, sprach sie darauf:

„Ein Gewitter zieht wohl auf“.

Wieder fuhr ein Donnergrollen

Durch den Mausloch-Hausflur-Stollen,

Dass dem Pärchen Hören und Sehen

Verging. „Was ist da nur geschehen“

Fragten sich beide. Aus dem Gang

Ein Gestank ins Maus-Nest drang,

Der ihnen Sicht und Atem nahm.

Was ihnen da entgegen kam

Stank dreimal schlimmer als die Pest.

Die beidem Mäuse bibelfest

Hielten sich vor Angst umschlungen

Und haben Psalm um Psalm gesungen:

„Großer Gott wir bitten dich,

Lass uns hier unten nicht im Stich“

Flehten sie, den Blick nach oben

Zur Mauslochdecke hin erhoben.

„Errette Herr uns vor dem Tod“.

Dem Hilferuf in Feindesnot,

Wie ihn David, als er floh

Vor seinem Sohn, fortissimo

Gebetet hatte auf der Flucht

Sangen sie und fügten dann

Noch weitre Psalmen betend an.

Das Bußgebet in Todesnot

(Anspielung auf die Psalmen Ps 3, 2-9;

Ps 6; und Ps 68, 31)

Von den beiden höchst devot

Gesungen im Nager-Zwiegesang

Schallend durch dem Maus-Bau klang.

„Wehr ab das Untier das im Rohr

In Rotten sich nimmt Mäuse vor.

Wehr ab die Herrscher, die dem Gold

Sind mehr als ihrem Volke hold.

Vernicht‘ die Völker, die aus Lust

Kriege führen ganz bewusst

Um die Schwachen zu verspotten

Oder um sie auszurotten.

Oh Herr im Himmel hilf uns doch

Und vertreibe den Moloch

Der vor unserm Mausloch hockt

Und uns ins Verderben lockt.

Lass nicht zu, dass der am End

Uns hier drinnen noch verbrennt

Oder wie in der Bibel steht berichtet,

Uns durch die Pestilenz vernichtet“.

„Lass uns“ wollte er mit Mut

„Die Türpfosten kennzeichnen mit Blut

Damit das Untier weiterzieht

Und uns kein Leid hier drin geschieht“

Gerad nach kurzem Zagen

Zu Frau Griefenfresser sagen.

Da fuhr ein Donnerschlag ins Haus

Als hätte Zeus vom Ida her

Geschleudert den Blitz- und Feuerspeer.

Der Wind blies alle Lichter aus.

Die Luft wurd‘ beißend aber lauer.

„Mir wird schlecht“ schrie Schwartenkauer.

Der Witwe Mausi Griefenfresser

Ging es noch ein bisschen besser.

Sie wandte sich erneut an Gott.

„Nun mach schon bitte, aber flott,

Schenk ihm Kraft und Kampfmoral

Dass er verjagt den alten Baal

Der draußen seit geraumer Zeit

Pestilenz und Feuer speit“.

Diesmal hatte Gott verstanden.

Als die giftigen Schwaden schwanden

Sprach zu Schwartenkauer er:

„Ich bin’s, fürchte dich nicht mehr.

Steh auf und geh um nachzusehen.

Glaube, dann wird dir nichts geschehen“!

Der Mauskrieger gehorchte sofort.

Ohne jedes Widerwort

Lief er los. Was er dann sah

Hat die Sprache ihm verschlagen.

Er konnte nicht mal pieps mehr sagen

Als er aus dem Mausloch kroch.

Ein Froschkrieger machte da Aa.

Auf seinen Schild gestützt stand er

Breitbeinig über dem Mauseloch

Und gab die Würmer wieder her

Die er in der letzten Nacht

Gefuttert hatte vor der Schlacht.

Er hat dem Mauser gar gerissen,

Von oben auf den Kopf geschissen

Und grinste mit verkniff’ner Mine:

„Ich dacht das Loch wär `ne Latrine.

Verzeih ich wollte dich nicht kränken

Und dich auch nicht ertränken.

Ich musste nur mal aus der Hose

Für das Kleine und das Große“.

„Du verdammter Frosch, dein Furz

Löste einen Wettersturz

In unserm langen Hausflur aus“

Schimpfte da erregt die Maus.

Der Frosch kümmerte sich nicht darum.

Er sah sich nach einem Blatte um

Dieses hastig sich zu fischen

Um den Hintern sich zu wischen.

Doch bevor es dazu kam

Schwartenkauer ein Herz sich nahm.

„Du hast den letzten Dreck geschissen“

Hat zornig er im Loch geschrien

Und ihn in den Po gebissen.

Mit dreckigem Hintern musst er flieh‘n .

Selbst seine Waffen ließ er liegen.

Er wollte keine Schläge kriegen.

Er dacht, ein Blitz hätt ihn gestreift.

Die Maus hat wütend laut gekeift:

„Wenn ich dich erwische dann

Freundchen, glaub mir, bist du dran“.

Dann warf sie einen Stein

Dem Frosche hinterdrein.

Getroffen und am Bein verletzt

Ward der ins Schilf hinein gehetzt.

Dort fand ein Sanitäter

Ihn halb verblutet später.

„Das ist kein Grund zum traurig sein“

Sprach der und band das Bein ihm ein.

Nachdem verarztet so gekonnt

Hieß es erneut: „Marsch ab zur Front“!

Der Froschsoldat, so schwer verletzt,

Hat dem Befehl sich widersetzt.

Da hat der Sani kurzentschlossen

Seinen Patienten totgeschossen.

„Das hast du nun“, schrie er dabei,

„Von deiner dummen Meuterei“.

Dann vergrub der Sanitäter

Den Leichnam. „Vaterlandsverräter“

Steht heut noch auf dem Kreuz geschrieben

Das erhalten ist geblieben.

Gar mancher, vom König angeworben,

Um die Mäuse zu bekriegen

Und für das Vaterland zu siegen,

Hatte nachdem er war gestorben,

Für Pausback gefallen als Soldat,

Anspruch auf dieses Deputat

Welches nebst Ehre gilt als Lohn

Und gehört zum guten Ton

So wie aus Blech die Orden

Der Dank ist für das Morden.

So ist es und so war er immer

Und dass der Krieg den Krieg ernährt,

Und dass es demnächst wird noch schlimmer

Hat Hipp dem Landser Häpp erklärt.

Jenen hatte eines Feindes Speer

Durchbohrt total von hinten her.

Er hatte dem armen, grünen, jungen

Frosch die Milz zerfetzt und auch die Lungen.

„Besser wären wir daheim geblieben

Als mit den Mäusen uns zu schlagen“

Hat Hipp die Lage ihm beschrieben.

Doch Häpp konnt’ nichts mehr darauf sagen.

Er dacht bereits ans Jenseits schon

Und nicht an Ovids Distichon,

„Bella gerant alii, Protesilaus amet“

Welches Hipp nach altem Brauch,

So wie mancher andere Frosch diskret

Bella gerant alii, Protesilaus amet.„Kriege mögen andere führen,

Protesilaus möge lieben.“- Im Trojanischen Krieg sprang der Held Protesilaos

als erster Grieche anLand und wurde auch als erster getötet.

Um seine Witwe Laodameiazu trösten, erlaubten die Götter dem Getöteten,

noch dreiglückliche Stunden im Bett seiner Gemahlin zu verbringen.

Trug auf dem Koppel um den Bauch.

Geholfen hat ihm der Sinnspruch nicht.

Auch Hipp, so steht’s im Kriegsbericht,

Wurde getroffen wenig später

Vom selben Attentäter.

Auf der Dotterblumen-Au

Traf ihn die Lanze so genau,

Dass das wohlgespitzte Erz

Von hinten eindrang und sein Herz

Mit wohldosiertem Schwung und Zug

Und ganz schmerzfrei es durchschlug.

Im Gegensatz zu Protesilaos

Dem tapferen Sohn des Iphiklos

Hatten die Götter mit dem armen

Tapferen Frosche kein Erbarmen.

Es ist ihm keine Zeit geblieben.

Im krassen Gegensatz zum siechen

Dem ersten Getöteten der Griechen

Der Laodameia durfte noch lieben,

Daheim im Bette für drei Stunden,

Fiel Hipp bereits nach zwei Sekunden

Plötzlich und ohne Todesnot

In die Blumen und war tot.

Es ging es weiter Schlag auf Schlag.

Frosch Planschner traf‘s am Binsen-Hag.

Eine Maus mit einem langen Dorn

Griff ihn plötzlich an von vorn

Und stieß den spitzen Stock nicht faul

Dem Verdutzten so ins Maul,

Dass der auf seinem Lotusblatte

Noch lang daran zu knabbern hatte.

Dem Sümpfler an der Schilfrohrhecke

Traf es in die Schädeldecke.

Aus heit’rem Himmel zischte steil

Heran ein wohlgezielter Pfeil.

Der arme Frosch zu Tod erschrocken

Wollte mit links den Pfeil noch blocken;

Doch dazu war es schon zu spät.

Das Ding ohn‘ jede Pietät,

Durchdrang die Hand, danach die Stirn;

Fuhr schmerhaft ihm durchs Langzeithirn;

Kam aus dem rechten Aug heraus

Und schlüpfte weiter, ei der Daus,

Dem Krieger in den Oberarm.

Das Blut strömte zu Boden warm;

Vom Pech verfolgt der Froschsoldat

Verletzte sich gar fürchterlich.

Im Fallen, und zwar akkurat

Drang mit schmerzlich tiefem Stich

Der eigne Dolch noch obendrein

Ihm in den Oberschenkel ein.

Das Blut strömte aus allen Wunden.

Keiner hat den Frosch verbunden.

Als er kälter wurde dann

Der Lebenssaft zu Brei gerann.

In dieser Sülze, bläulich rot

Fand Frosch Sümpfler bald den Tod.

Brötchenkrumer der ihn fand

Dacht bei sich mit Sachverstand:

„Der Frosch ist hin doch seine Waffen

Die werde ich mir schnell beschaffen“.

Die Beine kurz mal grad gebogen

Dem toten Frosche dem verhassten,

Schon war die Rüstung ausgezogen.

Beinschienen und Koppel passten.

Der Schild des Toten lag im Busch,

Daneben gleich die Lanze.

Der Maussoldat geschwind, husch, husch

Nahm schnell an sich das Ganze.

Mit neuen Waffen wohlgerüstet

Hat es ihm nach Kampf gelüstet.

Auf der Lichtung, gleich am Knick

Wurde er Zapp zum Missgeschick.

Der wollt dort auf den Lokus gehen.

Doch da war es schon geschehen.

Brötchenkrumer stieß die Lanze

Ihm in den Bauch, so dass das Ganze

Was er grad entleeren wollte

Nach vorne aus dem Wanst ihm rollte.

Er ward erleichtert, musst nicht mehr.

Sein Dickdarm war zwar jetzt schön leer

Doch der Frosch nun derart hohl,

Fühlte sich nicht mehr recht wohl.

Er wusste nicht mal, als er starb

Was ihm den Magen so verdarb.

Gleich nebenan im Rübenacker

Hat der Mauser Walnussknacker

Groda den Schwedenfrosch erschlagen.

Der war schwimmend via Skagen

Angereist um in der Schlacht

Zu kämpfen. Was er nicht bedacht

Hatte, wie es schien, zuvor,

Dass er sein Leben nun verlor.

Walnussknacker ohn‘ Pardon

Erschlug indes den nächsten schon.

Ranus, zum Hauptmann grad erkoren,

Hat durch ihn den Kopf verloren.

Ein kurzer Schwerthieb, schnell und glatt.

Der Grüne stutzte und war platt.

Er konnte den eignen Rumpf noch sehen.

Doch der konnt ohne Kopf nicht gehen!

So haben beide sich gesputet

Und sind voneinander getrennt verblutet.

Der nächste der dran glauben musste

War der körperlich robuste

Frosch den jeder Mauser kannte,

Welcher sich Pustequaqua nannte.

Wie Menalaos bei Homer,

Ilias dreizehnter Gesang,

Fiel der Maus-Held über jenen her

Indem das Schwert er drohend schwang.

Er traf den Helm. Mit einem Husch

Flog hinweg der Rossschweifbusch.

(Ilias 13/ 610 – 617)

Über der Nasenwurzel fuhr

Der Stahl in Pustequaqua‘s Stirn.

Der Knochen krachte. Aus der Fraktur

Schoben Splitter sich ins Hirn.

Wie Peisandros dereinst Menelaus,

Schlug er dem Frosch die Augen aus.

Die fielen blutig in den Dreck.

Von dort aus sahen sie dann keck

Hinüber zum Helden, der ohn‘ zu grölen

Doch weinend aus leeren Augenhöhlen,

Schmerzgebeugt und leichenblass

Vor ihnen nun im Grase saß.

„Was die Augen sehen glaubt das Herz“

(Hinweis auf die Koppelinschrift des Froschkriegers:

„quod sensus astendit id credit animas“)

So dachte er in seinem Schmerz.

„Froschauge sei wachsam“ stöhnte er.

Dann nahm er Abschied tränenschwer.

Blind hockt er unten im Hades nun.

Gegen Gewalt und Krieg immun

Und zum Frieden nun bereit

Verbringt er dort die Ewigkeit.

Während Pustequaqua schon

In unterirdischer Region

Am Acheron am Feuer saß

Und von der Kriegsverletzung genas,

Kämpften unterm Olymp die Streiter

Besessen am Eridanos weiter.

Quadrokur mit einem Stein

Schlug auf Suppenschlürfer ein.

Der hat der Gewalt getrotzt,

Mit seinen Waffen sich geprotzt.

Am Ende waren beide hin.

„Krieg mach wirklich keinen Sinn“

Haben sterbend sie gedacht.

Doch da war es schon vollbracht.

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Wie der Tierkrieg weitergeht

In der nächsten Folge steht

Wird fortgesetzt

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.