Dienstag, 3. Januar 2012


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 8 – 82
Rundgang durchs Bordell (1)


ach
dieser Red‘ der neue Boss
Zu einem Rundgang sich entschloss.
Es war schon weit nach Mitternacht.
Manch Krieger draußen von der Schlacht
Hatte Urlaub sich genommen
Um ins Etablissement zu kommen
Das Kräte Kratsch am Teich betrieb.
Springer, der nirgends lange blieb
Begann im rosaroten Zimmer.
Dort saßen Hötsch, Krud und Utz noch immer



Und warteten seit Stunden
Auf ihre ersten Kunden.
„Was ist denn los“? fragte die Damen
Er weil die Freier noch nicht kamen.
Die kleine Hötsch druckste herum:
„Ich mache hier mein Praktikum“
Und Utz, von ihm aus rechts gesehen,.
Gab ihm errötend zu verstehen:
Dass sie ihre Tage hatte
Und es nicht ging mit all der Watte.
Die kleine Hötsch fuhr flüsternd fort:
„Ich bin ganz neu erst hier an Bord,
Ich möchte mich nicht blamieren,
Die Sache gründlich erst studieren.
Ich begleite Madam Krud.
Was sie dann gar ehrenwert
Heut mit dem ersten Freier tut,
Werde ich genau betrachten
Und auf die Einzelheiten achten;
Dann mach ich später nichts verkehrt
Und kann den Kunden viel Genuss
Schenken hier beim Koitus“!
„Ja, ja ich lern die Kleine an“
Mischte die alte Krud sich ein:
„Sie hat so was noch nie getan
Und ist `ne Jungfer noch und rein“.
Was hat der Mauser da gestaunt.
„Mein Kind“ sprach er drauf gut gelaunt;
„Komm mit mir nach nebenan“!



Dort hat er ihr dann ganz spontan,
Von ihrem Einwand unbeirrt,
Gezeigt wie man zum Weibe wird.
Nachdem er Hötsch es beigebracht
Und das Krötchen hat zur Krott gemacht,
Setzte nach kurzem Abschiedswort,
Springer seinen Rundgang fort.
Der Puffbetrieb war angelaufen.
Um vom Krieg sich zu verschnaufen
Drängte es die Frontsoldaten
Ins Bordell. Den adäquaten
Damen hier den Hof zu machen.
Der Mauser konnt‘ die mannigfachen
Techniken der grünen Recken,
Ohne sich groß zu verstecken,
Durch die Schlüssellöcher sehen.
Hüx Krottejeckel trieb‘s im Stehen,
Bedacht nur auf den Eigennutz,
Mit der jungen Huppeltuz.
Er fummelte nicht lang herum.
„Bück dich nach vorne, mach dich krumm“,
Befahl er ihr um seinem straffen
Den Weg zum Ziele zu verschaffen.



Es ging ruckzuck und ganz leger,
Wie’s üblich ist beim Militär.
Die alte Lorkatsch nebenan
War da schon etwas besser dran.
Der geile Lüstling Höppequatsch
Aus dem Hause Hoppekratsch,
Einer Adelsfamilie aus Drove/Düren,
Ließ sich gern von ihm verführen
Und schenkte ganz in ihrem Sinn,
Reichlich ihr an Lustgewinn.
Nachdem er ihr den Leib gefaltet



Hat er es ihr so schön gestaltet,
Dass sie vor lauter Glück laut schrie.
Er drückte nach mit seinem Knie
Und zog an ihren grünen Beinen.
„So tief mit dir mich zu vereinen
Macht Spaß, das hätt‘ ich nie gedacht“
Grinste er: Sie hat gelacht
Und stöhnte: „Um mich zu beglücken
Kannst du ruhig noch tiefer drücken“:
Das tat er: Als er später ging
Schmerzte sie ihr grünes Ding
So sehr, dass danach sie zwei Stunden,
Hat ihren heißen Schoß geschont
Um ihn wieder abzukühlen.
Das mussten dann die nächsten Kunden,
Im wahrsten Sinn des Wortes „fühlen“.
Sie wurden bedient nicht wie gewohnt.
Madam musste sich dazu bequemen
Die folgenden Freier so zu nehmen,
Wie Monica auf Clintons Rat



Es im Weißen Hause tat.
Hoak und Tatschger hat geschickt
Sie auf diese Art erquickt
Und auch einen andern noch
Bediente sie schmatzend sie ganz leise
Auf diese, ihm angenehme Weise.
Springer konnt‘ durch’s Schlüsselloch
Dessen Gesicht nicht recht erkennen.
Doch was er vor sich ziemlich nah,
In voller Größe stehen sah,
War riesig und er musst‘ bekennen,
Dass bisher nie ein solches Trumm
Er hatt‘ gesehen. Sein Eigentum
Nahm der neue Chef im Haus,
Dabei im Eigenstolze aus.
Die Maus hatte genug geseh’n
Und freute sich im Weitergeh’n
Bereits auf nächste Gästezimmer.
Was sie sah im Lampenschimmer
Hat die Sprache ihr verschlagen.
Wie konnte Kullehüksch es wagen.
Die grüne, fette, dreiste Schlampe
Lag auf ihrer feisten Wampe
Und reckte dem Freier gar verwegen
Was dieser gerne sah, entgegen.
Bevor der ins Eingemachte ging
Besah der geile Bock das Ding
Von allen Seiten sich genau.
Poggegrätschge seine Frau,
Der er so sehr war zugeneigt,
Hatt‘ ihm zu Haus das nie gezeigt.
Jetzt wo Gelegenheit war mal dazu
Besah er sich in aller Ruh
Was sie gar freundlich und devot
Ihm kostenlos zur Ansicht bot.
Springer dachte‘ vorm Schlüsselloch
Indessen nur das Eine noch:
„Nun fang schon an und zeig es ihr.
Du bist doch nicht zum Spannen hier“.
Da erkannte er den Frosch.
Er hatte dessen breite Gosch,
Das musste er sich eingestehen,
Schon irgendwann einmal gesehen.
Er traute seinen Augen nicht.
Hinter ihr der grüne Wicht
War zweifelsfrei der General
Morks von Morksen der ihm einmal
In Pausbacks Schloss ward als ein Held
Und kluger Führer vorgestellt.
„Schau mal an“ dacht der Voyeur
Vor der Tür; „der Kommandeur
Lässt sich erst mal alles zeigen
Um nachher bei ihr einzusteigen.
„Schau mal an, der Herr Off’zier
Geilt sich auf erst mal auf an ihr
Indem er sich das Stücken Haut
Vor sich ganz genau beschaut.
Weil zu Haus von seiner Alten
Er die runzeligen Falten
Welche die ihr Eigen nennt,
Von ihrem Antlitz her nur kennt
Bereitet es ihm Lust zu sehen
Wie Poggegrätsch die Ihren stehen“.
So dachte Springer vor der Türe
Wartend auf die Ouvertüre.
Er wünschte sich nur das eine noch
Draußen vor dem Schlüsselloch;
Das endlich bald in seinem Sinne
Die Hauptsache drinnen nun beginne.
Was er nicht sah war die Fliege



Die dem General im Kriege
Wichtiger war als der ganze Sex.
Was der dann machte im Reflex
Im Zimmer drin der geile Frosch
Sah Springer nicht: Das Licht erlosch
Als hätt‘ es jemand ausgemacht.
„Schiet“ hat die Maus bei sich gedacht
„Die haben mich ganz schön verunkt“.
Drinnen kam’s zum Höhepunkt!
Morks von Morksen mit der Zunge
Mit lang geübtem Zungen-Schwunge
Traf nicht nur die Fliege. „Ja im Dunkeln“
Dachte Springer „ist gut Munkeln“!
Dann schlich er weiter: Nebenan
Hat Geks mit Kullhüx es getan.
Unter des Königvaters Bild
Besorgte er es ihr im Steh’n.
„Nicht doch Geks“ nicht gar so wild“
Hörte er drinnen Kullhüx fleh’n.
„Donnerwetter“ dachte Springer:
Was der grüne Meister-Ringer
Drinnen neben der Binsenvase



Trieb mit ihr zu seinem Spaße,
War Sex der allerfeinsten Güte.
Wie er sich um sie bemühte
Und ihr, die sich den Leib verrenkte,
Alles was er hatte, schenkte;
Wie Geks mit Kullhüx hat verkehrt,
Was selbst für Springer sehenswert.
Lange hat er zugeschaut.
Erst als der Trieb war abgeflaut
Und glücklich über alle Maßen,
Sie keuchend auf dem Boden saßen,
Als nichts mehr es zu sehen gab,
Wandte er diskret sich ab.
Doch ein kleines Stückchen nur.
Die nächste Türe auf dem Flur
War die zu Gräfin Hüppekrötsch.
Bei ihr lag Hüppäpp Huppelfrätsch.
Vier Stunden war er schon bei ihr.
„Nun muss ich geh’n, nun reicht es mir“



Hörte ihn Springer draußen sagen,
Und auch den Nachsatz hörte er,
„Ich hab noch eine Schlacht zu schlagen“!
Die Gräfin störte das gar sehr
Denn sie war noch nicht am Ziel
Und weil ihr dieses sehr missfiel
Zog Hüppäpp sie ins Bett zurück.
Da gab er ihr das gute Stück
Noch einmal kurz, dann schlief er ein.
Nebenan das Töchterlein
Der Gräfin, sie hieß Hübbetritsche
Und war wie die Mama `ne Pritsche,
Amüsierte sich mit Hötschera
Was Springer draußen gerne sah.
Der Junge ging wie Blücher ran
So dass der Freier nebenan
In seinem Schlafe ward gestört.
Er stürmte durch die Zwischentür
Und schrie: „Das ist ja unerhört



Was ihr hier mitten in der Nacht
Für einen Krach im Bette macht“!
Hüppetritsche mit Gespür
Für die peinliche Situation
Sprach zu ihm in Diskretion:
„Ach komm doch her du fescher Freier
Dann machen wir `nen flotten Dreier“.
Da ist Huppelfrätsch geblieben.
Wie sie zu dritt es weitertrieben
Sah Springer durch das Schlüsselloch.



Er blieb ein paar Minuten noch
Und sah sich das Treiben drinnen an.
Die beiden Freier simultan
Haben Hüppeltritsch bedient
Welcher es der ganz offenbar
Auf diese Art am Liebsten war.
Der Mauser hat verschmitzt gegrient:
„Ach wie gern wär ich dabei
Dort drinnen bei der Sauerei“
So plagten ihn seine Gedanken.
Doch er kannte seine Schranken.
Als Bordell-Chef durfte er
Nicht teilhaben an dem Verkehr
Der sich in seinem eig‘nen Haus
Abspielte nachts in Saus und Braus.
„Kräte Kratsch sein Eheweib“,
So war er kurz am Grübeln
„Würde solchen Zeitvertreib
Ihm sicherlich verübeln“.
„Was passieren könnte wenn“
So grübelte er weiter.
„Ach was, ich bin ein Gentlemen
Und als Front-Bordell-Chef/Einsatzleiter
Um den Laden hier zu schmeißen
Muss ich mich am Riemen reißen“!
So dacht‘ er als er weiterkroch
Nach links zum nächsten Schlüsselloch.
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Was Springer nach seiner Grübelei
Auf Kontrollgang ebenda
Im Zimmer Nummer sieben sah,
War wirklich eine Sauerei.
Ich muss in meinen Puff-Geschichten
Auch darüber Euch hier berichten,
Weil Homer uns das verschwieg.
Doch auch das gehört zum Krieg!

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.