Freitag, 16. März 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 67

Lyriker im Olymp


Verzugslos ging es froh und heiter

In eingespielter Weise weiter.

Der Epeier Amphion

(Ilias 13/694 Führer der Epeier)

Sprach: „Meine Story kennt ihr schon.

Akamas, der Sohn von Atenor

Trug sie nach Aesop euch schon vor.

Ich hab sie etwas aufpoliert.

Jetzt flutscht es besser. Wie geschmiert

Begann mit seinen Worten nun

Er die Fabel kund zu tun.


Die Frösche begehren einen König

Die Frösche die müßig im Schlamme sich dehnten

Einst einmütig nach einem Herrscher sich sehnten.

Zu Jupiter stiegen die eifrigen Bitten.

So kam der Ersehne mit donnernden Schritten.

Doch plump und geräuschvoll, dass alles entwich,

Und jeder der Frösche zum Teiche sich schlich.

Dort lagen sie all zusammengekauert,

Ein Teil den geäußerten Wunsch schon bedauert;

Nicht waget es einer den Kopf zu erheben,

In Furcht, schon der Anblick erzeugte Erbeben!-

Doch war es ein Klotz nur, der sie so erschreckt.-

Ein Fröschlein dann endlich den Kopf hervorsteckt;

Ihm folgt bald ein zweites und nahet dem Thron;

Das dritte und vierte erheben sich schon!

Bald sieht man den Klotz an und stehet beschämt,

Dass man sich vergebens geängstigt, gegrämt.

Nicht lang währt die Freude, die Stimmen erheben

Sich nochmals: Doch ihnen den König zu geben,

Der lebend und herrschend sich regt und rührt,

Und wie sich’s gehört, ein Froschvolk regiert.

Drob ward dann der Storch nach dem Teiche gesandt,

Wobei dann das Volk seine Rechnung nicht fand!-

Das war nun kein Klotz, er entschied in Prozessen,

Regiert mit Schnabel- und Krallengewalt;

Doch die er verurteilt die werden gegessen,

Er lässt sie sich schmecken in jeder Gestalt.

Verzweifelt durch solch tyrannische Qual,

Ertönt es gen Himmel nun zum dritten Mal!

Doch nun ruft Herr Jupiter: „Jetzt ist’s genug!

Ihr seid das Opfer von eig’nem Betrug!

Ich schickte den Herrscher, der sanft war bescheiden.

Ihr wart nicht zufrieden, man wollt ihn nicht leiden.

Jetzt habt ihr den Strengen und wollt wieder klagen?

Nein was ihr selbst wünschet, das müsst ihr ertragen“!


Wer mäßig zum Heil will die Freiheit benützen,

Der muss auch die Reife der Bildung besitzen.

****

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.