Freitag, 11. Mai 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 83
Lyriker im Olymp

Der Beifall, kaum verwunderlich,
Hielt erneut in Grenzen sich.
Nur Antiphonos und Antimachos
Sowie Antipathes und Antiphos,
Alle vier des Platten mächtig,
Applaudierten ganz bedächtig.
Pogg‘rich ließ sich nicht beirren.
Erneut ließ er die Stimme klirren.
„Eine Geschichte hab ich noch.
Hört alle her, so glaubt mir doch,
Die Story ist höchst interessant.
Ich mache sie euch gleich bekannt.
Es geht um einen Grünen der
Einst im alten Heppens wohnte
Wo abends täglich quakend er
Immer wieder laut betonte,
Dass er was Besond‘res wär.
Er nannte, das ist keine Mähr,
Und dafür steh gerade ich,
Prophet des Gottes Jahwe sich.
Als er mit Padd sich ausgetauscht
Hab ich die zwei des Nachts belauscht.
So erfuhr ich die Geschichte
Die ich euch nun hier berichte.
Ich werd‘, damit ihr sie versteht
Für Euch, ihr sollt euch dran ergetzen
Beim Vortrage sie übersetzen.
Sie nennt sich Pogge der Prophet.

Pogge der Prophet
(R.W. Aristoquakes)
„Ich bin“ sprach Pogge einst zu Padde
„Nicht nur dein grüner Ehegatte
Der treu in Lieb‘ dir ist ergeben
Und dir zur Seite steht im Leben.
Du kennst mich gut. Seit unsrer Laich
Damals im großen-Poggenteich,
Du weißt ja wie sich’s hat ergeben,
Teil ich mit dir mein Hetschenleben.
Wir sind bereits im siebten Jahr
Mein Liebling, nun ein Ehepaar.
Ich bin mein Schatz, ach glaube mir,
Auch heute noch sehr gern bei dir.
Da ich auf dich, als Ehemann,
Das weiß ich, mich verlassen kann,
Will ich der Schönsten aller Frauen,
Dir liebe Padd was anvertrauen“.
Er saß dabei auf ihrem Rücken

Um sie ganz fest an sich zu drücken.
„Ach mein Fröschlein“ sprach er, „du
Kannst sicher schweigen, hör mir zu“.
Dann fuhr er fort leis und diskret:
„Du weißt was in der Bibel steht“.
Ja sprach sie: „Ich komme bald“!
(Offb. 22,20)
„Maranatha“ hat er geprahlt
Aramänisch heißt „ich werde kommen“
Und dann wurde er konkret:
„Ich glaube, ich bin ein Prophet“
Sie hat ihn nicht für voll genommen.
Nach einer Weile fuhr er fort:
„Damit du weißt um was es geht
Und um was sich alles dreht
Vertraue ich als Ehemann
Was in der Bibel ich fand an.
Am Anfang, steht dort, war das Wort.
Den Rest hab ich im Traum erfahren
Um ihn dir zu offenbaren“.
„Hör zu mein Schatz was ich Dir sag“;
So sprach er weiter zu ihr zag:
„Jahwe hat vor ein paar Wochen.
Als ich schief, mit mir gesprochen“
So fuhr er fort im Überschwang.
„Er hat mir den Zusammenhang
Erklärt und was das erste Wort
Bedeutet in der Bibel dort.
Es steht für „Quak“ präexistent.
Wenn man wie ich die Wahrheit kennt,
Bedeutet das, dass einst ein Quak
Zur Gottheit wurd am ersten Tag“!
Mit andern Worten ausgedrückt
Fuhr Pogge nun im Eifer fort:
„Glaub es mir, ich bin das Wort“!
„Ah“ juchzte Padde da verzückt:
„Vielleicht in ein paar Wochen schon
Wird das Wort zu deinem Sohn;
Es wird aus meinem Froschlaich schlüpfen
Und hurtig in den Teich drauf hüpfen"!
„Dann stimmt es was geschrieben steht“!
Sprach darauf der Frosch-Prophet.
„Es wird nach mir noch einer kommen,
Das hab ich meinem Traum entnommen,
Der, was durchaus mir gefällt
Das Anfangs-Wort in Ehren hält“!
„Ja“ gab sie drauf ganz intim
Glücklich sehr zur Antwort ihm,
Und dann fuhr mit Schalk im Wort
Sie leise stöhnend weiter fort:
„Es könnte aber durchaus sein
Dass hundert mehr sich stellen ein;
Allesamt von jener Sorte
Wie du sie hast prophezeit“.
„Dann werden aus dem Quaken Worte“
Gab er zur Antwort ihr gescheit;
„Dann trifft, was ich voraussah ein
Und ich werde der Schöpfer sein“.
***
wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.