Sonntag, 14. Oktober 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 404
  Märchenerzähler im Olymp

Der Vater des Menestheus, Petèos
(Ilias 2/552; 4/327, 338; 12/331, 35; 13/690;
Vater des Menestheus)
Spontan zum Vortrag sich entschloss.
Er stieg gar stolz aufs Podium.
Am Pult sprach er zum Publikum:
"Liebe Mitbewohner ihr
Stimmt sicher überein mit mir
Wenn ich sag, dass Frösch' und Kröten"
Er sprach es ohne zu erröten,
"Wahrlich sehr tapf're Tiere sind."
Und dann ergänzte er geschwind:
"Der Löwe ist ein Nichts dagegen!
So heldenhaft und so verwegen
Wie der Frosch, so glaubt es mir,
Ist auf der Erde sonst kein Tier."
Und dazu fügte er spontan
Beim Reden gleich Beweise an.


Die Bilder zeigten einen Frosch
Der einem Leu springt in die Gosch
Um mutig ihn zu blenden
Und ihren Streit so zu beenden.


Der Frosch, ihr seht hier den Beweis,
Wie keiner sonst zu kämpfen weiß.
Er wirkt zwar nicht so imposant
Wie Flusspferd oder Elefant
Und er hat auch keine Haar
Wie Pavian und Dromedar.
Auch trägt er auf der Nas' kein Horn
So wie das Nashorn es trägt vorn.
Sein Hals ist auch nicht ganz so lang
Wie der von `ner Giraff'. Sein Gang
Ist nicht mit dem von einem Reh
Zu vergleichen, doch am See
Könnt er solch Eigenart zum Tauchen
Oder Schwimmen auch nicht brauchen.
Er fletscht die Zähn nicht wie der Hund.
Er hält sich mehr im Hintergrund.
Er ist nicht wie der Esel dumm
Und auch nicht wie ein Fisch so stumm.
Er kratzt und faucht nicht wie die Katz.
Er wühlt im Müll nicht wie ein Ratz.
Schlangen, Echsen oder Schleichen
Können ihm nicht das Wasser reichen.
Auch macht das Tier nicht solchen Mist
Wie es beim Rindvieh üblich ist.
Er keilt nicht aus, hat keinen Schwanz
Verzichtet auf solch Firlefanz.
Büffel, Tiger, Ross und Bär
Sind lange nicht so populär
Im Volke wie der kluge Frosch
Mit seiner schelmisch breiten Gosch.
Obgleich ganz fern man ist verwandt
Ist ausgeprägter sein Verstand
Als der von all den andern Tieren
Welche sich mit Fellen zieren.
Verglichen ihn mit Ochs und Kuh
Ist zehn mal höher sein IQ.
Er ist, für ihn ist es ein Segen,
Den andern all'samt überlegen.
Die sind der Abschaum der Natur
Gegen ihn, den ach so kühnen
Hochbegabten tapfren Grünen
Quakfrosch und das weiß er, nur!
Er kann hüpfen, schwimmen, tauchen.
Die Flossen gar zum Flug gebrauchen.
Er kann klettern wie kein zweiter
Und ist auch ein passabler Reiter
Wenn es gilt in Ablaichzeiten
Ein paar Mal um den Teich zu reiten.
Als Amphibie macht im Rohr
So schnell ihm keiner etwas vor
Und im Quaken und im Singen
Ist er schon gar nicht zu bezwingen."

So sprach Petèos und dann,
Ohne Achilles erst zu fragen,
Hat schelmisch lächelnd er spontan
Vom Angeberfrosch was vorgetragen.


Der Angeberfrosch





 wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.