Montag, 22. Oktober 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes
   Teil 10 - 437
  Märchenerzähler im Olymp

Wieder gab's im hohen Haus
Reichlich und stürmischen Applaus.
Kindergeschichten mit viel Sinn
Waren bei den Seelen in.
Sie waren einfach zu verstehen.
Für die Heroen, so gesehen,
Waren es die besten Gaben
Um sich den Geist daran zu laben.
Ein Heros aus Nestors Jugendzeit,
Polyphemos nutzte die Gelegenheit
(Ilias 1/264; Heros aus der Jugendzeit des Nestor)
Der Unruhe im Heldensaal
Und trat ans Rednerpult erst mal.
Als es dann endlich leiser wurde
Sprach er: "Am Frosche das Absurde
Ist, dass er wie ein Mensch sieht aus.
Doch er macht sich nichts daraus.
Obwohl er nasskalt ist und grün
Ist wie ein Heros er so kühn.
Er führt gern das große Wort
Und alle Brüder seiner Sippe
Riskieren gern `ne große Lippe
Und quaken laut in einem fort."
"Das war auf dich gemünzt Achill"
Hat Hektor lauthals aufgelacht.
Der Pelide aufgebracht
Sprach im Zorne: "Du sei still.
Unterlass dein blödes Keifen
Sonst müsste ich vor allen hier,
Ich sag's in aller Ruhe dir,
Dich durch das Elysium schleifen.
So wie's in Ilion gescheh'n
Könnt es dir noch einmal ergeh'n."
Worauf der Sohn des Priamos
Zu  leiser'n Tönen sich entschloss.
"Also gut" sprach er, "sodann,
Biet ich dir meine Freundschaft an.
Nie wieder werde ich es wagen
Ein böses Wort zu dir zu sagen."
Er streckte Achill die Rechte hin.
In jener war ein Knallfrosch drin.
Es hätt' ein schlimmes End genommen
Doch Achill ist drauf gekommen.
Er schlug Hektor die Hand beiseite.
Da knallte es! Um Haaresbreite
Hätt es Hektor selbst getroffen.
Erschrocken und gar sehr betroffen
Saß er da, gar schlimm blamiert.
Nie wieder hat er es probiert.
Die Seelen haben all gelacht.
Er selbst indessen hat gedacht:
"Ein Knallfrosch im Elysium
Bringt zwar keine Seele um
Aber in der falschen Hand
Ist er nicht grad ein Liebespfand."

Indessen trug am Mikrophon
Der Redner grinsend noch mit Hohn
Dem glorreichen Heroenkorps
Seine Froschgeschichte vor.

Die blauen Handschuhe








 wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.