Samstag, 12. Januar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 12-10
- Lyriker im Olymp -

Nach Aktor, des Azeus Sohnemann
War Alàstor der Pylierführer dran.
(Ilias 4/295; 8/333; 13/422; Führer der Pylier) 
"Jetzt wisst ihr wie ein Frosch entsteht"
Sprach lachend er und dann
Fügte das Folgende er an:

"Wie es mit ihm weitergeht
Werde in zwei Geschichten
Ich euch gleich berichten."

"Die erste davon," fuhr er heiter
Drauf in seinem Texte weiter,
"Stammt von einer die ihr kennt.
Aristomyomaximus, die Muse,
Die sich hier nur Maxi nennt,
Und mit der ich manchmal schmuse,
Hat mir die Story einst erzählt.

Die zweite, die ich hab ausgewählt,
Schrieb der Dichter Aristoquakes
Für mich nieder eines Tages
Weil er wusst' was nach dem Tode
Mit einer Heldenseel' geschieht.
Der kannte sich aus auf dem Gebiet.
Er sah voraus, was hier wird Mode
Und wie wir uns nun alle plagen
Um Froschgedichte vorzutragen
Vor denen es uns selber bangt,
Weil es der Alte so verlangt.

Nach dieser Einleitung sodann
Zu rezitieren er begann.


Die Frösche und die Mucken
Aristomyomaximus

Es war einmal ein Königssohn,
Der war ein bisschen sonderlich.
Er nannte Physignatus sich
Und sollte seines Vaters Thron,
Als sein Papa musste sterben,
Samt allen Reichtum von ihm erben.

Doch der Sohn der ward ein Frosch
Weil ihn der König arg verrucht,
So wie Latona es einst tat,
Für eine kleine Missetat
Zum Froschdasein  hat einst verflucht.

Nun als zu Vaters Sterbebett
Der Froschsohn war herbeigeeilt,
Hat ihm der König mitgeteilt,
Dass liebend gerne er es hätt'
Wenn er nach all den tristen Jahren,
Die bei den Fröschen er verbrachte,
Ihm sterbend nun die Freude machte,
Demnächst sein Erbe zu bewahren.

Ja die Sache würd' sich lohnen.
Er könnt bei Hofe wieder wohnen,
Und herrschen übers ganze Reich.
Er müsst nicht mehr wie jetzt im Teich,
Von Wurm und Fliegen sich ernähren.
Er könnte zum König sich erklären
Und hätte danach auf der Welt
Macht und Ruhm und so viel Geld,
Dass nebst all den guten Gaben
Er könnt auch die Prinzessin haben,
Die er einstmals gar geschert
Ihm zu freien hat verwehrt.

Der Alte flehte inniglich.
"Schnell, mach zu, entscheide dich;
Du siehst es ja, dass mir der Tod
Mit seiner Sense bereits droht.
Du bist doch mein einz'ger Sohn.
Also setz dich auf den Thron.
Dort kannst du dafür Sorge tragen
Dass alle Leut' nur Gutes sagen
Fortan über mich und dich.

Der Sohn sprach drauf: "Du bittest mich
Um etwas, das du mich nie lehrtest.
Weil Du mich einst gar schlimm entehrtest,
Musste ich im Pfuhle leben.
Doch kann ich dir mein Wort drauf geben,
Dass es dort viel schöner war
Mit den Fröschen draußen,
Als bei Hof mir dir als Zar,
Eingesperrt im Schloss zu hausen."

Als letztes Wort mit Schulterzucken
Sprach er zum Vater. "Tut mir leid,
Lieber fress' ich weiter Mucken.
Als bei Hof im Adelskleid
Ein König so wie du zu werden,
Der das, was wirklich zählt auf Erden
Immer nur mit Füßen trat
Und rein gar nicht für die Frösche tat."

***
Der König starb, sein Reich ging unter.
Die Frösche immer noch putzmunter
Hüpfen so wie eh und je
Frei und lustig um ihren See.
Sie singen vergnügt all'samt im Chor
So schön und laut wie's eben geht
Den Herrschern ihre Lieder vor
Und hoffen drauf, dass irgendwann
Ans Ruder tritt ein Steuermann,
Der was sie quaken auch versteht.

***





An was man einen Frosch
 erkennen kann
R.W. A

Frösche, so denkt jedermann,
Am Outfit man erkennen kann
Weil sie an allen Tagen,
Stets grüne Kleidung tragen.

Ich hoffe, dass ihr alle wisst,
Dass diese Meinung Unsinn ist.
Die Frösche sind von Teich zu Teich
Verschieden und gar farbenreich.

Es gibt weiße, gelbe, schwarze, rote,
In allen Farben gibt es sie;
Sogar manch violettes Vieh,
Das hierzulande keiner kennt,
In Übersee sich Fröschlein nennt.
Nur in etwa jeder zwote
Frosch ist auch ein bisschen grün.
Es gibt sie in Orange und sogar in Gold
Oder wie Tiger gestreift und kühn.
Und alle sind uns Menschen hold.
Manche sind so kunterbunt
Wie ein farbbekleckster bunter Hund.


Es gibt Frösche die sind grau,
Andere  stehen mehr auf blau.
Es gibt sie gepunktet und kariert,
Oder eindrucksvoll meliert.
Über Mocca, Silber, ultramarin
Und Elfenbein bis Aubergine
Sind die meisten ziemlich bunt.
Es gibt Frösche die sich tarnen
Und andre die aus gutem Grund
 Giftfarben vor sich selber warnen.
Es gibt kleine, mittlere und große,
Mit Warzen doch auch warzenlose.
 
Es gibt sie in lila und in pink sogar.
Hellblaue hingegen die sind rar;
Aber im Süden wo die Bayern leben
Soll es weißblau karierte geben.


Wer Frösche mag, der weiß auch wie
Man erkennen kann das Vieh.
Man muss nur beim Betrachten
Auf ihre Farben achten
Und prüfen ob sie huppen.
So kann man sie entpuppen!

Auch längs- und sogar quer gestreift
Kann solch ein Tierchen manchmal sein.
Doch niemals wird ein Frosch beschweift
Wie Ross mit Reiter querfeldein,
Das ist das Schöne an den Tieren,
  Dahinpreschen und galoppieren.

Weil Nacktfrösche amphibieneigen
Gern ihre graziöse Gangart zeigen,
Und mit unbeschlagnen Hufen,
Selbst wenn sie ungesattelt sind,
Statt zu wiehern "Quak" nur rufen,
Kann jedes noch so kleine Kind
Sie von den andern beiden
Die galoppieren, unterscheiden.


Hier eine kleine Auswahl aus den buten Spektrum
damit die oben angesprochene Verwechslung
vermieden werden kann
 














***


Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.