Donnerstag, 24. Januar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 13-2
- Beginn 7. Kriegstag -
-Vorbereitungen für die Schlacht-

So manches musste bis zum Morgen
Man vor der Schlacht noch schnell besorgen.
Beten war die eine Sache.
Die andere nannte sich Wache.
Um sich nicht zu sehr zu schinden
Konnte man beides gut verbinden.
So hat es mancher Frosch spontan
In der Nacht dann noch getan.


Auch Poddatsch, der auf Wache stand
Den Dienst mit dem Gebet verband.

"Großer Gott, ach steh mir bei.
Hör mir zu, ich bitte dich.
Jehova, Jahwe, Adonai,
Sei so gut, beschütze mich.
Gib auch morgen in der Schlacht
Wie bisher, wieder auf mich Acht.
Bewahre mich im Krieg vor Schaden.
Lass lieber meine Kameraden
An meiner Stelle draußen fallen.
Verhüte, dass die Mäus mich krallen!
Schenk mir im Zweikampf einen Sieg
Damit endlich ich `nen Orden krieg.
Halt deine Hände über mich
Wenn ein Mauser auf mich zielt
Wie Zeus die Ägis väterlich
Über seine Kinder hielt.
Lass mich den bösen Feind vernichten.
Steh mir bei ihn totzuschlagen.
Hilf mir die Mäus zu Grund zu richten
Oder sie aus dem Land zu jagen.
Lass tapfer mich in Pausbacks Namen
Auf dem Felde kämpfen, Amen."

Über dem Privat-Gebet
Im Krieg das priesterliche steht.
Der Pfaffe hat `nen heißen Draht
Zum lieben Gott und der weiß Rat.
So ist der Priester informiert
Ob man gewinnt oder verliert
Und auch darüber was im Krieg
Zu tun man hat für einen Sieg.

Drum geht die Generalität,
Dafür ist es nie zu spät,
Zum Pfarrer vorher in der Nacht
Beistand erfleh'n sich für die Schlacht
Und auch um nochmals nachzufragen
Was die Kirchenfürsten sagen.

Was die Pfaffen einem raten
Sind nicht immer Heldentaten.
Drum geht im Kriege, wie im Leben
So mancher Schuss auch mal daneben.

Der Feldmarschall nichtsdestotrotz
Ging in der Nacht zu Bischof Protz.
"Mein lieber Protz" sprach er intim
Vor dem Altare dann zu ihm.
"Ich bitte dich, ach sag mir doch
Was habe ich zu tun jetzt noch,
Damit der Herr im Völkerstreite
Uns wohlgesinnt steht heut zur Seite?"



Der Bischof dachte ganz kurz nach
Bevor zum Feldmarschall er sprach:
"Der Meister hat mir aufgetragen
Dir das Folgende zu sagen:"

"Hab keine Furcht im Krieg mein Sohn.
Du trägst den Sieg heute davon;
Vorausgesetzt du opferst mir
Vor der Schlacht `nen Offizier.

Ich halt im Kampfe dann zu euch
Wenn du, so wie im Pentateuch
Es Abraham auf meinen Rat
Mit seinem Sohne Isaak tat,
(Gen 22,1-99)
Der Herrn Oberst opferst mir.
Außerdem möcht ich von dir,
Dass du in der Katakombe
Unter meinem Hochaltar
Mir zur Ehr `ne Hekatombe
Mit dem General bringst dar.
Und auch Deine Frosch-Epheben
Sollen den Geist zu mir erheben,
Mir zur Ehr ein Ständchen singen
Und ein Brandopfer mir bringen."

"Das ist alles. Ich mein Sohn,
Schenk den Sieg euch dann zum Lohn."

"Das ist es" rief der Bischof laut,
"Was mir der Herr hat anvertraut.
Wenn du tust, was er verlangt,
Vor den Mäusen mir nicht bangt."

Und weiter sprach im Redeschwall
Zum Freunde er, dem Feldmarschall:

"Und nun geh hin und tu was Er
Von dir verlangt. Du hast nicht mehr
Sehr viel Zeit; der Morgen naht.
Also schreit zur Opfertat
Bevor zu spät es ist dafür."

Der Feldmarschall von Quappenclan,
Mit Sachverstand und viel Gespür,
Hat was er konnte, gleich getan.
Doch der Oberst der schoss quer:
"Für so was geb' ich mich nicht her"
Hat zornig er gar laut gebrüllt.
"Schlacht einen Leutnant" schlug der vor
"Oder Paddix den Major."

Damit man das Gebot erfüllt,
Ward schließlich, so wird heut erzählt,
Ein Gemeiner ausgewählt,
Der für den Oberst sterben sollte.
Ein Bauernopfer musste her.
Gefreite gab's wie Sand am Meer.
Obwohl auch jener leben wollte
Und versuchte wegzulaufen,
Kam er auf den Scheiterhaufen.


Der Feldmarschall mit eigner Hand
Zum Schlachtopfer bereit schon stand.
Als er just damit begann
Und das Messer setzte an
Rief ihm eine Stimme zu:
"Halt ein du Offiziersfilou.
Ich wollt den Oberst haben.
Lass frei den armen grünen Knaben
Der gefesselt vor dir liegt!"

"Ich lass mich nicht betrügen"
Hörte er die Stimme rügen.
"Damit ihr in der Schlacht heut siegt,
Gib ihm, was dir der König gab,
Zur Strafe deinen Marschallstab."

Als der Feldmarschall protestierte
Ihn die Stimme degradierte.
"Du bist nicht würdig. Ein Soldat
Der am Führer übt Verrat
Und der bin ich nun mal, dein Gott,
Verflucht noch mal und sapperlot,
Ist Fehl am Platz in der Armee.
Der Gefreite Quax vom See
Nimmt deinen Platz ein, du den Seinen.
Er wir nicht wie du, die Kleinen
An der Front verheizen. Er
Versteht vom Kriege weitaus mehr
Als du und auch dein General.
Er lag im Kampf so manches Mal
An der Front erschöpft im Dreck
Und hat am Tag und auch zur Nacht
So manches dort schon durchgemacht,
Während ihr aus dem Versteck,
Was vorn ist an der Front geschehen
Habt aus der Ferne nur gesehen.
Dass er sich tapfer hat geschlagen
Und riskierte Kopf und Kragen
Für euch, das kannst du nicht verhehlen.
Wer kämpfen kann, kann auch befehlen.
Drum hab ich für die nächste Schlacht
Ihm die Führung zugedacht.
Quax vom See wird Feldmarschall
Und du machst nach dem Sündenfall,
An der Ostfront als Gefreiter;
Das befehle ich dir, weiter."

Gehorsam hat von Quappenclan
Was ihm befohlen ward getan.
Er übergab den Marschallstab
An Quax vom See. Der grüne Knab,
Nach der Kommandoübernahme
Zog sich sogleich ins Schilf zurück.
"Mein Gott, da hatt' ich aber Glück"
Sprach er zu seiner Herzensdame.
Mit ihr hat er den Rest der Nacht
Bis zum Morgen dann verbracht.

***

Was in der Nacht im Schilf geschah
Nur der Mond am Teiche sah.
Er sah die beiden liegen
Und hat lächelnd nur geschwiegen.

Vom Tag danach bericht ich dann
Weiter sicher irgendwann
Wenn ich weiß was Quax vom See
Anstellt mit der Froscharmee.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.