Freitag, 1. Februar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 13-9
- Beginn 7. Kriegstag -
-Aufmarsch zur Schlacht-

Auch die Mäuse, für die Schlacht
Hatten erneut mobil gemacht.
Nachdem man bis zum frühen Morgen

 
Die Toten hatte all geborgen
Und die Verletzten in der Nacht
Zum Arzt ins Lazarett gebracht,
Wurd die Reserve rekrutiert
Damit auch sie zur Front marschiert.

Der Hauptmann Piepser musste nun
Im Eiltempo sein Bestes tun,
Um die militärisch schwachen
Reservisten wieder fit zu machen.


Auf dem Ex-Platz schon vor sieben
Übte er mit all den lieben
Reservisten die das Heer
Mit Bajonett nun und Gewehr,
Obwohl die meisten gar nicht wollten,
Ab punkt acht verstärken sollten.

Alles außer Schlaf und Essen,
So schien es, hatten sie vergessen.
Der Hauptmann hat sie für die Schlacht
Auf Vordermann ganz schnell gebracht.

"Verflucht noch mal, ihr faulen Säcke"
Schrie er sie an zum Fittmachzwecke.
"Wollt ihr oder könnt ihr nicht?"
"Ihr seid auf Kampf wohl nicht erpicht."
"Ich werd euch Beine machen, dass"
So fuhr er fort im Mäusebass,
"Euch der Schwanz am Arsche killt!"
Und dann hat er sie gedrillt.

"Finger lang und Brust heraus!"
"Was bist du für `ne schlappe Maus!"
"Die Hände an die Hosennaht,
Denk daran, du bist Soldat!"

"Die Schwänze steif, dass jedermann
Auf Anhieb gleich erkennen kann,
Dass ihr zum Angriff jederzeit
Einsatzklar seid und bereit!"

"Die Arschbacken zusammenkneifen,
Dass euch der Schweiß im Hintern kocht!"
Den Bauch einziehen, Kopf gerade,
Mir scheint ihr seid all'samt malade!"

"Was sei ihr doch für schlappe Säcke!"
So machte er sie all zur Schnecke.

Ihm gefiel es sie zu schleifen!
Er hat sie all sich unterjocht.

Piepser brachte mancherlei
Den Neuen vor der Schlacht noch bei
Was jeder draußen an der Front
Im Felde bestens brauchen konnt'.

- Wie man "ja" sagt, donnernd laut
Und dabei ein Männchen baut.

- Wie man mordet kalt und wüst
Und wie man Offiziere grüßt.

- Wie man den Gleichschritt so gut hält,
Dass es dem General gefällt.

- Was man, wenn es draußen kracht
Im Krieg als allererstes macht.

- Wie man volle Deckung nimmt
Wenn eine Pulverlunte glimmt.

- Wie man gehorcht und nicht erst denkt
Und wie man Frösch' im Teich ertränkt.

- Wie man das Gelände nutzt,
Dem Oberst seine Stiefel putzt.

- Wie ohne, dass man sich verrenkt,
Man des Königs Fahne schwenkt.

- Wie den Kameraden man
Im Feld beim Sterben helfen kann.

- Wie man geschickt und ungeniert
Kriegskameraden denunziert,
Die nicht so wie es alle sollen,
Andere erschießen wollen.

- Wie man die Ohren akkurat
Immer steif zu halten hat.

- Wie man robbt auf allen Vieren
Und was man tut vor dem Marschieren,
Dass man sich keinen Wolf erst läuft
Und wie man Deckungswälle häuft.

- Wie man, was die gerne haben,
Ohne dass es übel riecht,
Für ein paar  Karrieregaben,
Offizieren in den Hintern kriecht.

-  Wie, weil der Führer es gern sieht,
Man vor ihm den Schwanz einzieht.

- Wie man schießt, so dass man trifft;
Was man tut mit Gas und Gift.

- Was ein Befehl ist und wie der
Blindlings zu befolgen wär'.

- Was man, wenn man hungrig ist
Und nichts hat, im Felde frisst.

- Wie man auf die Zähne beißt
Und wie man schnellstens couragiert
 In der Deckung pisst und scheißt,
Das einem dabei nichts passiert.


All dieses und noch weitaus mehr,
Was draußen auf dem Feld der Ehr
Im Kriege in der Völkerschlacht
Zu wissen ist höchst angebracht,
Hat der Hauptmann aufgefrischt
Den Reservisten aufgetischt,
So dass die alle sich im Klaren
Über ihren Auftrag waren.

"Das wichtigste im Krieg ist Morden"
So hat der Hauptmann vor der Schlacht
Es den Reservistenhorden
Im Schnellverfahren beigebracht.
Danach trat der Haufen dann
Nebst den Berufssoldaten an
Und wurde im Geviert
Gemustert und instruiert.


"Der Sieg ist heute uns gewiss"
Sprach der Mäusefeldmarschall.

Dann, wie es üblich beim Kommiss,
Zum schmetternden Trompetenschall,
Rückte die Truppe Maus für Maus,
Erneut zum Kampf ins Feld hinaus.


Das Feldheer zur Phalanx formiert,
Ist nach Westen losmarschiert.
Die Lanzen all zum Kampf bereit,
Mit festem Griff und klar zum Streit,
Rückte Troxartes Armee
Im Gleichschritt vor in Richtung See,


Wo in König Pausbacks Reich
Die Frosch-Streitmacht gar folgenreich,
Nach Osten hin, wie illustriert,


Zur letzten Schlacht ist losmarschiert.

Auf dem Schlachtfeld kurz nach acht
Kam es zur Entscheidungsschlacht.

Frösche und Mäuse, gar verwegen,
Stürmten plötzlich sich entgegen.

***

Was auf dem Schlachtfeld ist geschehen
Könnt Ihr demnächst hier dann sehen


wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.