Sonntag, 17. Februar 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 13-21
- 7. Kriegstag -
-  Die Götter greifen ins Kriegsgeschehen ein   -

Auch die andern in  der Schlacht
Haben alle mitgemacht.
Gott Hermes fuhr auf seinem Wagen
Als Frosch getarnt um Mäus' zu jagen
Vom Olymp herab zur Erde.
Dass endlich wieder Frieden werde
Hatte er Springhupf vorgespannt,
Den schnellsten Gaul im Götterland.

Er übte auf dem Weg zum Teich
Mit seiner Lanze einfallsreich
Zu zielen und mit List und Tücke


Traf im Fluge er die Mücke
Welche über seinem Rosse flog.

Als er die Lanze aus ihr zog,
Schien er sehr mit sich zufrieden.
Die Mücke ist kurz drauf verschieden
Und krachte vor dem Pferd zu Boden.
Sie hatte ein Loch im rechten Hoden.
An der Verwundung, wie vermutet,
Ist sie kurz darauf verblutet.

Hermes im Glücke ganz von Sinnen,
Dacht bei sich : "Ich werde binnen
Einer Stund den Krieg beenden
Und dann das Ross zum Ida wenden
Um Papa, als Pausbacks Bote,
Zu bringen dessen Friedensnote.

Doch es sollte anders kommen
Als er es sich vorgenommen.

Sein Pferd trat ein Mauseloch
Und verstauchte sich ein Bein.
Es hinkte sieben Jahre noch
Und knickt noch heute ein.
Die rechte Vorderhand blieb lahm.
Hermes, der auf dem Wagen stand,
Weil er keinen Halt mehr fand,
Ist im hohen Bogen
Kopf über in den Sumpf geflogen.
Zu allem Unglück brach dabei
Auch seine Lanze noch entzwei.

Als er wieder zu sich kam,
Konnt' er unbewaffnet nun,
Was er wollte, nicht mehr tun.
Da griff er sich in aller Ruh,
Aus dem Gefährt die Flügelschuh,
Die hatte stets bei sich der Schelm,
Wie auch den goldnen Flügelhelm.
Dann flog im Nu das kurze Stück
Er schnell in den Olymp zurück.


Dort macht im güldenen Gepränge
Er wieder seine Botengänge,
So wie er es nach altem Brauch
Vor dem Froschmäusekrieg tat auch.

So fliegt noch heut per Luftverkehr
Im Weltenreich er hin und her
Und tauscht zwischen Frosch und Maus
Und den Göttern Noten aus.

Das Kerykeion in der Hand
Als seines Amtes Unterpfand,
Hatte von Horus er bekommen,
Von jenem weisen und so frommen
Großen Gott der Pharaonen;
Woran man sieht das Epigonen
Die meisten Griechengötter waren!

Die eigene Herkunft zu bewahren
Fiel ihnen dabei oftmals schwer.
Kein Wort schrieb davon uns Homer
Darüber dass Trismegistos
Vom alten Ibis war der Spross.
(Gemeint ist die bewiesene Abstammung des griechischen Götterboten
Hermes Trismegistos vom alten ibisköpfigen weisen Gott der Ägypter)


Doch dieses hier nur eingeschoben.
Die Götter im Olympos droben,
In all ihrem Glanz und ihrer Pracht
Hat nicht allein Homer gemacht!
Die meisten, wie Forscher uns bekunden,
Wurden am Nilstrom einst erfunden.
Auch aus dem alten Babylon
Stammen einige davon.
Homer, der Mann war ja nicht dumm,
Nannte nur ihre Namen um.
Danach gab in aller Ruh
Er seinen Kommentar dazu.
Wie Aristoquakes, das Genie,
Die Batrachomyomachie
Mit der Ilias hat vermischt
Und beides etwas aufgefrischt,
So hat es einst der blinde Mann
Im alten Griechenland getan.
Später, die Römer, noch gescheiter,
Machten ihrerseits so weiter.
Sie haben sich gut ausgekannt,
Die Namen nochmals umbenannt
Und es dem Volke, neu gemischt,
Als ganz was Neues aufgetischt.

Die Götter, die aus Osten kamen,
Standen bald in neuer Pracht
Alle in Marmor schön gehauen
Und in der neuen Landestracht
Am Tiber rum, schön anzuschauen.
Ihr Job war dort, das nachzuahmen,
Was am Nil und auch in Ilion
Sie vor tausenden von Jahren schon
Getan hatten all so famos,
In Stein gemeißelt herumzustehen
Und in die Gegend schlau zu sehen.

Sie waren alle übergroß
Und wirkten körperlich stabil.
Doch sie taugten nicht sehr viel.
Von Menschenhand aus Stein geschaffen,
Geeignet gut sie anzugaffen,
Fehlte ihnen jener Geist,
Der Gott und Mensch zusammenschweißt.

Als nach den Römern schließlich dann
Die neue Zeitrechnung begann,
Kam einer direkt von oben her.
Der wusste, so schien's, darüber mehr.
"Es gibt nur einen" sprach er keck
Und fügte an, wie er es sah:
"Und das ist, glaubt mir, mein Papa.
Die andern scheren mich 'nen Dreck."

"Mein Vater" sprach er "ist der Boss
Und ich sitz demnächst als sein Sohn,
Nebst ihm auf dem Himmelsthron.
Und dabei wies er stolz nach oben
Und ergänzte dreist:
"Ich muss es wissen als sein Spross.
Uns allein nur sollt ihr loben
Und auch unsern Geist!"

Doch ein wenig später nur
Kam ein andrer; noch mehr stur.
"Allah" sprach er klar und laut
"Hat mir kürzlich anvertraut,
Dass er der allergrößte ist."

Ob das Ganze eine List
Damals in Medina war,
Ist bis heute noch nicht klar.

Manche von den ach so frommen
Männern sind nach ihm gekommen.
Der junge Buddha beispielsweise

 
Gehörte zu jenem Gründerkreise
Von gelehrten weisen Leuten
Die dogmatisch uns erfreuten.
Er hat halb Asien einst bekehrt
Und wird noch heut als Gott verehrt.

Der langen Rede kurzer Sinn:
Die Menschheit ist seit Anbeginn
Ihres Seins auf dieser Erde,
Freilich stets mit Hüh und Hot,
Auf der Suche schon nach Gott.

Doch darüber sich im Klaren
Welcher Gottheit man vertraut
Die Menschen sich selten einig waren.
Oft ward auf Sand dabei gebaut.

Selbst heute aus globaler Sicht
Weiß mancher es noch immer nicht,
Dass es nur den Einen gibt
Der die ganze Schöpfung liebt.

Ihm ist es gleich, wie wir Ihn nennen.
Er, das gilt es zu erkennen,
Ist es, der die Welt bewegt
Und alles Leben auf ihr hegt.

Ihn gibt es seit die Welt besteht.
Er macht, dass sie sich weiter dreht.

Götzen kommen, Götzen gehen!
So wie ihre Namen auch,
Sind sie im großen Weltgeschehen,
Nichts als Schall und Rauch.

Der wahre Gott, der alles lenkt
Und uns das Leben hat geschenkt,
Gibt sich uns nicht zu erkennen.
Wenn wir ihn "Alpha-Gen" hier nennen,
Bedeutet dies, dass unumwunden
Wir jedermann hiermit bekunden,
Dass auch wir es uns erlauben
An einen Schöpfergott zu glauben.

Wenn wir nebenbei betonen
Dass wir all den Religionen,
Die die Menschheit sich erdreistet,
Und auf Erden sich hier leistet,
Mit wachem Verstande oft besehen
Gar skeptisch gegenüber stehen,
Blieben viele off'ne Fragen
An dieser Stelle nachzutragen.

Als Weltbürger mit Gottvertrauen
Wir hoffend jedoch darauf bauen,
Dass eines Tags und zwar weltweit,
Zu Ende geht der alte Streit
Um der verschiednen Götternamen
Und die Menschen all auf Erden
Einig sich darüber  werden,
Dass es nur einen Gott kann geben!
Darunter, aus diesem Grunde eben
Setzen wir unser Amen !

Wer mit dieser Hoffnung lebt
Nach dem rechten Ziele strebt
Und ich bin sicher, irgendwann
Ist das zu erreichen.
Dort wird dann für jedermann
Aus dem großen Fragezeichen,
Das ist gewiss und nicht geunkt
Am Ende für uns all ein Punkt.

Drum frage niemals wie der Geist
An den du glaubst mit Namen heißt.
Mach im Gebete dir intim,
Gläubig dein eignes Bild von ihm.
Stell ihn, wie du es willst dir vor.
Als alten Mann mit langem Bart
Oder gänzlich unbehaart,
Wenn du willst mit breiter Gosch
Und grün gefärbt so wie ein Frosch.
Doch hebst dein Antlitz du empor
Um ihn gedanklich zu lobpreisen
Und deinen Dank ihm zu erweisen,
Dann denk darüber nach zuvor.
Er der Schöpfer hat auch den Affen
Die Maus, den Frosch wie dich erschaffen
Aus einem Zweck nur um ergeben
Nach seinem Sinne hier zu leben.

Er sitzt bereits auf seinem Thron
Seit Anbeginn des Lebens schon
Und hat mit angeseh'n wie hier
All'samt durch Jahrmillionen wir
Uns aus seinen Schöpfergaben
Zu dem langsam entwickelt haben,
Was wir in seinen Augen sind.
Zu seiner Schöpfung liebstes Kind.

Und gibt es neben dir noch Spötter
Die sagen: "Es gibt viele Götter
Die entsprechend den Religionen
Über den Ihren jeweils thronen"
Dann erwidre ihm darauf:
"Es gibt nur Einen! Seinen Namen
Kennt nur Er. So ist es Amen.

Was ich gerade schrieb just oben
War hier ganz kurz nur eingeschoben.
Ich greif im weiteren Verlauf
Der Arbeit die ich mir hier mache,
Das Thema sicher noch mal auf
Um zu vertiefen dann die Sache.

Doch schnell zurück aufs Schlachtfeld nun
Denn dort gibt es noch viel zu tun.


Auch Gott Hephaistos, seines Zeichens Schmied,
Sich nun zum Mitmachen entschied.
Auf seinem Rosse mit Juchhe 

Ritt er hinab zum Hetschensee
Wo die Schlacht noch immer tobte.
Das, was er Pausback einst gelobte,
Nämlich, dass er neue Waffen
Ihm würde für den Krieg beschaffen,
Hielt er nun ein. So wie vor Wochen
Er es dem König hat versprochen,
Brachte er, gar ehrenwert
'Ne Lanze ihm und auch ein Schwert.
Er hatte beides für die Schlacht
Speziell für Pausback grad gemacht.
Drei Nächte lang beim Ambossliede
Verbrachte er in seiner Schmiede
Bis die Waffen fertig waren.

Um die Klinge zu erproben
Auf dem Weg hinab von droben
Mähte er ganze Mäusescharen,
Das Töten war ihm zwar zuwider,
Getarnt im Froschoutfit nun nieder.
"Das Schwert ist wahrlich gut gelungen"
Dacht er und hat es wild geschwungen.
Tausend Mäus', ganz nebenbei,
Schlug reitend er damit zu Brei.
Es hat ihm richtig Spaß gemacht.
"Schon lange hab ich keine Schlacht"
Hörte 'ne Maus ihn sterbend sagen,
"So, wie diese mehr geschlagen".

***
Wie die Schlacht dann weitergeht
Und wie es um die Götter steht
Im Olymp und anderswo,
Ach die Sache war fatal,
Berichte nach dem Status Quo
Ich Euch hier das nächste Mal.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.