Freitag, 1. März 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 13-28
- 7. Kriegstag -
-Teichoskopie / Mauerschau
-  Abgesang -

Es war schrecklich was sie da
Draußen vor der Mauer sah.

Noch immer vor dem Festungswall,
Wildes Gemetzel überall!




Es wurd gehauen und gestochen
Und hat nach Blut und Schweiß gerochen.

Sie hat den Anblick nicht ertragen,
Welcher sich ihr unten bot.
Frösche und Mäuse, alle tot,
Einer vom anderen erschlagen,
Im eignen Blute kreuz und quer
Lagen, soweit das Auge trug
 Auf dem Schlachtfelde umher.


 




"O Gott", dacht sie mit Recht und Fug,
Mit  traurigem Gesicht
"O Gott, o Gott, das wollt ich nicht."

So wie dereinst Helena,
Ging auch ihr die Sache nah.

Doch dann dacht sie, was opportun,
Durchaus war und angebracht,
"Es ist zu spät noch was zu tun,
Das liegt nicht mehr in meiner Macht."

"Ich bitte dich Pternotroctes"
Flehte sie zum Mauser kess,
"Tu was, sonst werde ich verrückt."

Da hat er sie ganz fest gedrückt.
"Ich weiß schon, was du willst von mir.
Wart ab, gleich gebe ich es dir."
Und dann fügte er spontan
Gleich noch einen Nachsatz an.

"Komm" sprach er leis', "dort geht das schlecht"
Dort kann man uns von unten sehen.
Dann setzte er sie sich zurecht.
Sie ließ es sich geschehen
Und hat gestaunt: "Was machst du da?"

Ohn' lange Prolegomena
Hat er die Sache ihr erklärt:

"Das hat bei Mausgern sich bewährt.
(Schinkenklaubers Weib; Troxartes, des Königs Mutter)
Meine süße kleine Maus
Kannte damit sich gut aus.
Sie hat mir, wie man's richtig macht,
Als jung ich war, einst beigebracht.
Mit ihr hab ich es ab und an
Auf diese Art, wie jetzt getan.
Troxartes wurde so gezeugt.
Ach, was war das damals schön."

Da hat Hoppsegern sich ihm gebeugt.
Sie fand es anfangs zwar obszön;
Doch er hat sie ausgelacht
Und was er wollt mit ihr gemacht.

Anfangs war ihr angst und bang.
Doch dann kam auch sie in Gang.
"Ach" rief sie, "wie wohl das tut.
Oh, das machst du richtig gut.
Ach, das hätt' ich nicht gedacht,
Dass das solche Freude macht.
Oh, ich bitt dich, schenke mir
Noch ein bisschen mehr von dir.
A, ah, ahh, so ist es recht.
Du bist mir ja ein toller Hecht.
Ja, so macht die Sache Spaß!"

"Du bist" sprach er, "schon klitsche nass."
Sie quakte: "Ja mir kommt es gleich!
"Wann ist es denn bei die so weit?"

"Ich geb' dir rechtzeitig Bescheid!"
Grinste er sie schelmisch an.

"Ach, was ist das für ein Mann"
Dachte sie, "damals am Teich,
Als ich, weil er mich darum bat,
Im Schilf es mit Troxartes tat,
War das der reinste Kinderkram
Gegen das, was sein Papa mir nun
Macht ohn' vornehm erst zutun.

Als der mir meine Unschuld nahm,
Da hab ich kaum etwas empfunden.
Ich hatte Schmerzen. Noch nach Stunden,"
So dacht sie jetzt in ihrer Wut,
Und hat dabei sich fast verschluckt,
"Triefte mir im Schilf das Blut,
Dort wo nun pure Lust mich juckt."

"Mein Schwiegervater", dacht sie geil,
"Ist besser für mein Seelenheil
Als dessen geschwänzter Sohnemann."
"Was der", so dacht sie , "alles kann
Und was er mir grad jetzt beschert,
Das ist die Sünde sicher wert,
Die außerhalb der Ehe
Ich mit ihm begehe."

Während sie so hinsinnierte
Er die Stellung variierte.

Sie quakte: "Oh, was ist denn das?"
Er pfiff: "Pass auf, ich zeig dir was."

Sie stöhnte: "Oh, wie schön das ist;
Troxartes dein Sohn, der Moralist,
Hat so 'was nie mit mir gemacht."

Der Schwiegervater hat gelacht:
"Du kannst es ihm ja demnächst lehren!
Wenn du willst, kannst du's ihm morgen,
So wie wir's jetzt grad tun, besorgen."

"Mir dir" sprach sie, "möcht ich verkehren
Bis ans Ende meiner Tage."

"Nun dreh dich um in Hetschenlage"
Flüsterte er ihr ins Ohr,
"Jetzt hab ich was besond'res vor."

"O Gott, oh Gott," rief sie empört.

Das hat ihn aber doch gestört.
"Nenn mich nicht Gott, der alte Zeus,
Macht es noch besser als wir Mäus.
Von seinem Sohn hab ich vor Jahren,
Wie man es richtig macht, erfahren.
Als Erstes lehrte Smintheus
In Delphi mich den Zungenkuss!"

"Was hat er dich denn noch gelehrt?"
Wollt Hoppsegern darauf gerissen,
Sogleich vom Schwiegervater wissen.

"Wie mit 'ner Kröte man verkehrt"
Hat er gegrinst. Dann fing er an.
Ihr hat es sichtlich gut getan.

Doch dann legte der Filou
Im Tempo plötzlich noch mehr zu.

Oh wie hat sie da gejuchzt
Und vor Freude aufgeschluchzt.
"Ja, ja, ja, so ist es gut.
O, o, oh, wie wohl das tut.
"Herrjemine, was machst du nur?"

Er wollt ihr zeigen was ein Mann,
In seinem Alter noch so kann.
Und er zeigte es ihr pur
Und ohne sie zu schonen,
Ihr so nun einmal beizuwohnen,
Wie der alte Zeus bei Nacht
Es mit den Weibern hat gemacht.

"Jaaah" schrie sie, "nur weiter so.
Kneif mich, zwick mich in den Po.
Drück mir meine Brust ganz fest
Und dann gibst du mir den Rest."

"Das kannst du haben," dachte er.
Und dann gab er ihr noch mehr.

O, o, oh, nicht ganz so tief"
Angsterfüllt sie plötzlich rief.

"Ach was," sprach er und drückte sie,
Dass sie vor purer Wollust schrie.

"Nicht doch, nicht doch, nicht so doll!"

Er dacht: "Sie hat die Hosen voll."
Und flüsterte: "Schnell, dreh dich um,
Nun folgt das Sacrificium.
Hab keine Angst, du wirst es sehen;
Es wird dir nichts dabei geschehen.
Wehr dich nicht, ich bin so weit;
Also mach die Beine breit,
Dass beenden wir die Sach'
Denn unten lässt der Lärm schon nach.
Die Schlacht ist sicher gleich zu Ende,
Ich denk wir haben sie gewonnen.
Morgen beginnt die Schicksalswende
Für uns zu einer bessren Zeit."

"O ja" dacht sie, gleich geht es los."
Sie war zu allem nun bereit.
Und dann hat etwas begonnen
Das sie niemals mehr vergaß.
Gleich nach seinem ersten Stoß,
Schrie sie: "Oh was ist das für ein Spaß"
Und danach, ganz ungeniert
Hat sie vor Geilheit jubiliert.

"Donnerwetter" quakte sie;
"Das nennt sich also Teichoskopie"

Hören und Seh'n ist ihr vergangen!
Wie Blücher ist er rangegangen.
Abwechselnd schrie sie "Ah und oh:
Dann wieder "Zetermordio."
Die Sinne schwanden ihr beinah.
"Oh ist das schön so, ja, ja, jah."
So quakte in dulce jubilo
Sie vor Lust und Libido.

"Ja" schrie sie, "komm, nun komm doch schon;
Mach endlich, gib mir meinen Lohn!"

Da hat es sie sich vorgenommen.
Es kam so, wie es kommen sollte.
Er gab ihr was sie von ihm wollte.

"Jetzt, jetzt, ja, ja, ja, ja jetzt"
Schrie Hoppsegern zu guter Letzt.
Dann ist es ihm und ihr gekommen.

Er ließ sich geh'n ganz ungeniert.
Sie dacht. "Jetzt ist er explodiert!"

Sie hatte, was sie wollt erreicht
Und hat zufrieden abgelaicht.

So endete die Mauerschau
Für beide mit 'nem Supergau.

Die Schlacht indessen vor den Toren,
Die hatten die Mäus' derweil verloren.

***
Und wie die Sache weiter geht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.