Mittwoch, 13. März 2013


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 15-5
- Im Olymp -
"Poseidon berichtet"

Im großen Saale herrschte Schweigen.
In dem Punkt waren alle eigen.

Obgleich ein jeder es dort wusste,
Dass man verwandt war irgendwie
Mit dem Quak- und Hopsevieh,
Man es ja nicht betonen musste,
So wie Uranus der Götterveteran
Es hatte eben just getan.

Aus diesem Grund schlecht aufgelegt
Hat diskutiert man aufgeregt
Darüber ob die Sache wahr
Oder vielleicht nur Dichtung war.


"Mit dem Frosch, das ist bekannt,"
Sprach Poseidon um abzulenken,
"Ist die halbe Welt verwandt!
Ihr braucht da nur an Frankreich denken,
Das lernte ich beim Staatsexamen,
Dort trägt das Volk gar seinen Namen."

"Damit den Hintergrund ihr kennt,
Fuhr er sogleich mit forschem Wort
In seiner Sacherklärung fort,
"Weshalb man Frogs die Leut dort nennt,
Werd ich, ohn' was dazuzudichten,
 Wenn Ruhe wieder herrscht,  berichten."

Vom vermeintlichen Gesocks
Trug er dann aus der Bibel vor:
"Three unclean spirits, like the frogs"
Begann er und alle waren Ohr!


Drei unreine Geister

Als dereinst im Zweistromland
Der Urgott eine Kröte fand,
Erkor er, zwecks dem Zeitvertreib,
Sie sogleich zu seinem Weib.

Nachdem die Ehe war vollzogen
Legte die Gattin, ungelogen,
Eine lange Eierschnur
Die sich bis nach Gallien spannte.

Die Kröte, die sich Phryne nannte,
War Urmutter der Froschkultur,
Die dereinst von ihr eingeleitet,
Sich schnell nach Westen hat verbreitet.

Vom Euphrat bis Hispania,
Vom Nil bis nach Germania,
Ja bis hinauf nach Stonehenge  reichte
Die von Phryne abgelaichte
Perlenschnur der Fruchtbarkeit.

Der Froschglaube hat seinerzeit
Die Welt erfasst. Vom Orient
Bis zum alten Okzident
Quoll jede Pfütze, jeder Teich
Über schier vom Krötenlaich.

Als die Menschheit schließlich sah
Was in jedem Pfuhl geschah,
Wo über Nacht aus Sumpf und Schlamm
Von Geheimnissen umwoben,
Frösche erwuchsen drall und stramm
Und voller Lust am Leben,
Hat man am Nil, im alten Theben
Das Tier zu Gottheit bald erhoben.
Mancher Frosch, ganz ungeniert
Ist so zum Pharao mutiert."

"Der Linie, die einst Phryne zog"
So sprach Poseidon leise,
Wobei er jedes Wort gut wog,
In rhetorisch kluger Weise,
"Entstammt so mancher Gott. Auch wir
Sind allesamt entsprungen ihr!"

Apollon wollte aufbegehren
Und fiel ihm aufgeregt ins Wort.
"Aber da vertust du dich,"
Wollt er sagen "doch nicht ich!"

Doch weil Poseidon hat gezuckt
Hat seinen Einwand er verschluckt.


"Ich will euch nun die Wahrheit lehren"
Fuhr der Sohn des Kronos fort.
"Warte erst mal ab du Thor"
So herrschte er den Jungen an.
Doch unvermittelt, sofort dann
Legte er die Beweise vor.
Er hielt Lavaters Werke hoch.









Die Bilder bewiesen klipp und klar
Dass auch Apollo danach doch
Ein Frosch, bevor er Gott wurd, war.


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.