Sonntag, 17. März 2013


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 15-7
- Im Olymp -
"Hera erzählt"

Die Götter wirkten all geniert
Und durch den Nachsatz irritiert.
Die meisten glaubten nicht so recht,
Dass sie all mit dem Froschgeschlecht
Verschwägert und verwandt sein sollten.
Doch als die ersten Poseidon Beifall zollten
Begann sogar Apoll zu klatschen.
Hera, sonst bekannt fürs Tratschen,
Ergriff das Wort: "So hört mich an
Was ich dazu noch sagen kann."

Und dann begann sie zu berichten:
"Ich hab kürzlich ein Buch gelesen
(Gemeint ist Patrick Süskinds Roman "Das Parfüm)
Mit unglaublichen Geschichten.
Es ist in Frankreich auch gewesen
Wo des Buches Handlung spielte,
Die auf die alten Kulte zielte
Welche vor zweitausend Jahren
In Sachen Frosch in Mode waren.

Der Sinngehalt war schwer zu fassen!
Doch könnt er gut zu all dem passen
Was Poseidon so gewählt
Uns vom Froschgott hat erzählt.

"Poseidon," sprach sie, "du hast Recht."
Sie pflichtete dem Bruder bei.
"Auch ich entstamm dem Froschgeschlecht
Ganz sicherlich und zweifelsfrei.
Doch weshalb sollten wir uns grämen
Und uns unsrer Herkunft schämen,
Wo wir doch wissen, dass der Lurch
Manch Verwandlung machte durch
Seit er vor vielen Jahrmillionen
Deinem Reiche ist entstiegen.
In Ekron ward als Herr der Fliegen


Der Lurch verehrt. Die Pharaonen,
Das hast du ja grad schon erzählt,
Haben zum Hauptgott ihn erwählt.
Vor acht Jahrtausenden bereits
Erhoben sie den Frosch zum Gott.
Der Grüne Herrscher seinerseits
Überstand selbst das Komplott
Das Echnaton im Größenwahn
Ihm am Nil hat angetan.
Der, was heut wir leicht begreifen,
Ließ alle Froschkulttempel schleifen
Und löschte, ach es war ein Graus,
Auch alle Froschgottnamen aus.
So wie hundert Jahre später
Es im Pharaonenstaat
Der Geschichtsverfälschungstäter
Ramses mit Moses Namen tat,
Wurde getilgt von jedem Stein
(Siehe auch Anmerkung * unten)
Was nicht mehr durfte fortan sein.
Ein jedes froschgöttliche Zeichen
Ließ er aus den Papyri streichen.
Selbst aus seines Vaters Namen,
Der Amun ist zufrieden hieß,
Im revolutionären Rahmen,
Das Amun er entfernen ließ.
(Siehe Lucia Gahlin, "Ägypten" S. 122,) 
Ramses II und Echnaton
Wollten die Froschgott-Religion
Mit Hinterlist und strenger Hand
Ausrotten im Ägypterland.

Die treibende Kraft war Nofretete.
Echnatons Gattin etepetete,
Hatte den Gemahl verdrossen,


Indem sie ihn hatt' Frosch genannt,
Weil er mit Amun war verwandt.

Da hat der Pharao beschlossen,
Keiner sollt' ihn mehr verspotten,
All jene Götter auszurotten
Welche man im Nilstromland
Mit dem Urgottfrosch verband.

Den Steinmetzen wurd aufgetragen,
Alles was dereinst von Fröschen
War dort in Granit geschlagen,
Zu entfernen und zu löschen.

Große Namen, Gott erkoren,
Gingen dereinst so verloren.

Nur wenig Wissen von den alten
Froschgottheiten blieb erhalten.

Das Wenige indes jedoch
Hielt sich am Nil recht lange noch
Und setzte neue Triebe an.
Um die Zeitenwende dann
Verband man am Nil das Christentum
Mit dem Frosch- Charakteristikum.
In Sachen Wiederauferstehungslehre
Kam der Quax zu neuer Ehre.

In Hermopolis am Nil,
Wo Jesus dereinst auf der Flucht
Hat mit den Eltern Schutz gesucht,
Vor Herodes im Exil,
Dort wo sie sieben Jahre lang
Versteckten sich all angst und bang,
Entstand das Bild ganz offenbar,
Vom König der ein Frosch einst war.

Was man dazu wissen muss,
Ist das was einst Petronius
Das bis heut erhalten blieb,
Zu der ganzen Sache schrieb:
„Qui fuit rana nunc rex est" !
(Aus dem Frosche wurd ein König)
Jesus galt als Königssohn
Der aus dem Nilschlamm inkarniert,
Auf seines Vaters, Amun's Thron
Als neue Gottheit hat regiert.

 So glaubten es die Kopten
Bis sie die Römer stoppten.

Der päpstliche Codex Julianus
Bracht dem Frosch den Exitus.
Was die Religion betraf
Verfiel er in den Götterschlaf.

Der brave grüne Schwanzloslurch
Der Jahrtausende hindurch
Als Schöpfergott hatte gegolten
Wurde fortan nur gescholten
Und vom Papst der Christenwelt
Als Antichrist gar hingestellt."










Hera war sauer! Das sah man ihr an.
Vergessen war ihr Redeplan.
Sie bracht die Sache auf den Punkt:
"Süskind hat uns nicht verunkt!"

Dann fuhr sie fort gar ungestüm:
"In seinem Werke Das Parfüm,
Welchem großes Lob gebührt,
Der Autor uns nach Frankreich führt.
***

Was von dort für Froschgeschichten

Hera hat uns zu berichten,

Erzählen online im Journal

Wir Euch hier das nächste Mal


***


*Es gibt Theorien, die den biblischen Moses in direkte Beziehung zu Echnaton setzen und die den ägyptischen Aton-Glauben im jüdischen Adon-Glauben des Pentateuch mit großer Detailtreue wiedergegeben sehen. Sigmund Freud schrieb in einer Studie dazu:
"Der Mann Moses und die monotheistische Religion, den jüdischen Monotheismus als das  über Moses vermittelte Erbe der Religion des Echnatons."
 
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.