Freitag, 29. März 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 16 - 2
- Der Irak-Krieg -

Es war noch nicht mal richtig Nacht
Da begann sie schon die Schlacht.
Geplant von US-Kriegs-Strategen
Begann sie mit 'nem Bombenregen
Der chirurgisch vorgetragen,
Hat in Bagdad eingeschlagen.

Marschflugkörper und Raketen
Fanden, als wäre es ein Spiel,
Beinah punktgenau ihr Ziel.
Doch Saddam zu treffen im Konkreten,
War dabei doch nicht ganz so leicht
Wie Bush es hatte sich gedacht,
Denn der hatte sich aus dem Staub gemacht
Und sich so gut versteckt
Dass er lange unentdeckt
Geblieben ist und unerreicht.

Doch dann ging es erst richtig los.
Zeus war begeistert. "Grandios"
Dacht er bei sich und musst lachen,
"Was die Amis da grad machen,
Könnte Pausbacks Kriegstribun
Gegen die Mäus nicht besser tun!"


Die Operation Schock und Schrecken
War angelaufen, sollt bezwecken,
Dass Saddam schier vor Angst erstarrt.

Doch der hat weiter ausgeharrt,
Und für die nächsten Wochen
In einem Bunker sich verkrochen.

Bombe auf Bombe schlug nun ein.
Grad so wie's im Krieg soll sein.
Und wie die Welt sah der Filou
Zeus begeistert dabei zu,
Wie mit den allerneusten Waffen
Ein Kriegsheld wollte Frieden schaffen.

"Das muss man den Amis lassen"
Dachte  der Gott auf seinem Thron,
"Die verstehen es zu prassen
Wenn sie mal wieder um den Sieg
Mit jemand streiten sich im Krieg."
Doch das kannte er ja schon.

Und so tat's mit Recht und Fug,
Er hatte freie Waffenwahl,
Walker Bush auch dieses Mal,
Denn Waffen gab's bei ihm genug
Und bezahlt, das wusst' er schon,
Wurde am Ende ganz ohn' Genöl,
Im Rahmen der Reparation
Reichlich und bargeldlos mit Öl.

Luftschlag um Luftschlag, nächtelang!
So langsam kam der Krieg in Gang.
Die eingebetteten Berichter
Zeigten jede Rakete  life im Flug
So lange bis ins Ziel sie schlug
Und danach sogleich den Trichter.

Bombenschlag auf Bombenschlag
Klinisch sauber Tag für Tag.

Zeus war begeistert. Die Iliade
Dereinst vor Trojas Mauern
War dagegen Maskerade.
Damals die Krieger zum Bedauern
Seiner Völker einst im Krieg,
Mussten sich noch selber schlagen
Und für einen Schlachtensieg,
Wenn er sollte ihnen glücken,
Die eigne Haut zu Markte tragen
Anstatt auf Knöpfe nur zu drücken.

"Das ist phantastisch," dachte er.
"Da fließt ja gar kein Blut heut mehr.
Mit solche Waffen müsste binnen
Den nächsten Stunden Bush gewinnen."

Doch es kam anders als gedacht.
Es war der Anfang erst der Schlacht.

Angriffswelle um Angriffswelle
Rückten die Amis, Korps um Korps,
Saddam näher auf die Pelle
Und in Richtung Hauptstadt vor.

Großoffensiven aus der Luft,
Vorgetragen dumm aus Hass,
Ach es war fürwahr ein Spaß
Zu beseitigen den Schuft.

Trägergestützte Bombenfighter
Waren nun die Wegbereiter
Die den B-zweiundfünfzig- Riesen 
Den rechten Weg nach Bagdad wiesen,
Wo sie dann die Bombenlast
Warfen auf Saddams Palast.

Die Stadt brannte längst schon lichterloh.
Die Angreifer darüber froh,
Dass des Feindes Flugabwehr
Funktionierte nun nicht mehr,
Tobten sich, es war ein Graus
Nun über dem alten Lande aus
Um das arme Volk vom bösen
Alten Manne zu erlösen
Und es in vielen andern Dingen
Auf den rechten Weg zu bringen.

Auf dass der Schuft endlich krepiert,
So ein Fernsehkommentar,
Wurd' aus der Luft er bombardiert
Obwohl keiner wusste, wo er war.

Präzisionsbomben sollten dem Leben
Des Schurken ein schnelles Ende setzen.
Gar manche davon zum Entsetzen
Der Zivilisten ging daneben.

"Der Lateralschaden ist zwar groß.
Doch das ist bedeutungslos,
Gemessen an der Intention,
Den grausamen, verhassten alten
Diktator endlich auszuschalten,"
Argumentierte das Pentagon.

Und außerdem, um neue Waffen
Zu entwickeln und zu beschaffen
Musste das alte Material
Vernichtet werden erst einmal.
Da kam ein Krieg durchaus gelegen
Ja er war sogar ein Segen.

So dachten die Waffenlobbyisten
Und schrieen laut Hurra
Damals in den USA.

Dem Militär war nichts zu schade.
Vorneweg die alten Kisten,
Dann Tarnkappenbomber-Luftparade.
Alles was die Airforce hatte
Wurde hastig aufgeboten,
Um Saddam die feige Ratte,
Den tyrannischen Despoten,
Zur Kapitulation zu zwingen,
Oder ihn gar umzubringen.


Die Weltmacht ließ die Muskeln spielen.
Der Feldherr Bush, sendungsbewusst,
Strotzte schier vor Angriffslust.
Die Bomben, die auf Bagdad fielen
Haben Milliarden ihm verschlungen.

Anstatt sich diesen Krieg zu gönnen
Hätt' er Bessres machen können,
Im eignem Land bei sich zu Haus,
Denn dort sah's  auch nicht rosig aus.


Trotz alledem ist's nicht gelungen
Was man damit erreichen wollte,
Den Tyrannen zu vernichten.
Auch wenn der ferne Kriegsherr schmollte,
Von Saddam war kein Schwanz zu sichten.
Der Dieb von Bagdad, ruhmerlaucht,
War wie einst Pausback weggetaucht
Vor der bösen Schlange.
Er blieb versteckt noch lange.


"Allah ist groß, es lebe der Irak"
Im Fernseh'n war sein letztes Wort.
Dann schwieg er so wie seine Flak.
Keiner kannt' den Zufluchtsort
In welchen er entschwand
So dass man ihn nicht fand.
Er ließ alles steh'n und liegen
Und sich selbst nicht kriegen.

Indes, sein Propaganda-Chef
Faselte aus dem Effeff
Von gewaltigen Feuerstürmen
Und von Toten die sich türmen
Demnächst im weit'ren Kriegsverlauf
Zu Bergen und Gebirgen auf,
(Gemeint ist die propagandistische Drohung mit Chemiewaffen)
Weil Saddams geheime Vergeltungswaffen
Er zur Front würde grad schaffen.
Und immer wieder auch vom Sieg
Welchen durch Selbstmord-Attentäter
Man erzwingen würde später,
Mit Allah vereint im Heil'gen Krieg.

Ein Höllenfeuer zu entfachen.
Dem Gegner mächtig Angst zu machen,
Das hatte dereinst der Despot
Den Alliierten angedroht.

Vom patriotischen Reflex
War die Rede und wie komplex
Die fünf Bagdad -Divisionen stünden.
Er schämte sich nicht zu verkünden,
Dass man mit lebendigen Schilden,
Die einen Ring um Bagdad bilden,
Der Gefahr begegnen wollte
Und dass der Gegner froh sein sollte,
Dass man nicht so feig wie der,
Im Pentagon, die feige Ratte,
In der Schlacht bisher,
Gekämpft nur mit Raketen hatte.


Aber auch die Gegenseite
War im Propagandastreite
Nicht gerade zimperlich.

Auf den Herrn berief man sich.

Weil der im Himmel es so wollte,
Dass der Irak besiegt sein sollte,
Erscholl nach jedem Schlacht-Hurra
Der Satz: "God bless America".


***

Wie Walker Bush den Krieg anheizte,
Ohne dass er mit Lügen geizte,
Ach es war fürwahr brutal,
Bericht ich hier das nächste Mal.

wird fortgesetzt




Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.