Sonntag, 7. April 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 17-8
- Lyriker im Himmel -

"Jakobus," sprach der Herr intim
Nach dem Vortrag stolz zu ihm,
"Komm hol dir deinen Speling ab,"
Worauf der zur Antwort gab:

"Herr, du kennst mich lange schon.
Nennst scherzhaft mich gar Donnersohn.


Du konntest immer mir vertrauen.
Den Kopf ließ ich mir einst abhauen,
Um als Seele dir zur Linken
Auch hier im Himmel noch zu dienen."
Und dann, mit einem frechen Grienen,
Fügte er an mit Sachverstand:
"Ich würde gern ein Schlückchen trinken,
Von Rosa Schröppel's Spelingsbrand,
An welchem, wie du sicher weißt,
Dein und Deines Vaters Geist,
Wenn  sie nicht gerade ruh'n,
Sich hier oben gütlich tun.
'Nen kleinen Schluck davon, in Ehren,
Solltest du mir nicht verwehren.
Du erinnerst sicher doch
Dich an manche Fete noch,
Bei der wir unten solche Gaben
Nicht vom Tisch gestoßen haben."

Solcherlei Verwegenheit
Bracht Jesus in Verlegenheit.

Doch Rosa brachte schon den Krug
Und sprach: "Wir haben noch genug!
Und dann fügte sie spontan
Zu Jesus flüsternd leise an:

"Der Heilige Geist treibt es zu toll.
Tag um Tag das selbe Spiel,
So langsam wird es mir zu viel.
Er säuft sich tags die Hucke voll,
So dass er mich kaum noch erkennt."

"Dass er sich weiter heilig nennt,"
Ergänzte sie in barschem Ton,
"Ist in meinen Augen Hohn."

Jesus, und zwar aus gutem Grund
Legte den Finger vor den Mund,
Um der Rosa anzuzeigen
Dass es besser wär' zu schweigen.

Und so ist es dann gekommen,
Dass Jakob hat einen Schluck genommen
Von dem leckren Spelingbrand
Der sonst dem Geiste nur zustand.

"Aaah;" schmatzte er, "das Zeug ist gut.
Wie wohl das meiner Seele tut."
Dann wischte er den Mund sich ab,
Wobei dem Herrn den Krug er gab.

Als Judas Thaddäus, was geschah,
Im Himmel wie die andern sah,
Hörte man ihn eilig sagen:
"Auch ich hab etwas vorzutragen."

Wonach er gleich begonnen hat.
"Dat Pöggsken" hieß das Poem in Platt.


Dat Pöggsken
- Augustin Wibbelt -


Pöggsken sit in'n Sunnenschien;
Huh, wat is dat Pöggsken fien
Met de gröne Bücks.
Pöggsken denkt an nix.
Kümp de witte Gausemann;
Hät so raude Stiewweln an,
Mäck en graut Gesnater.
Hu, wat fix
Springt dat Pöggsken mit de Bücks,
Mit de schöne gröne Bücks,
Mit de Bücks in't Water!

 Bilder von Stefan Slatosch

Dieses Bild von Hildegard Tölke zum Gedicht
finden Sie hier
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wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.