Freitag, 5. April 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 17-1
- Wieder im Himmel -

Im Himmelsreiche unterdessen
Hat zusammen man gesessen
Um mit Hallelujasingen
Dem Chef ein Ständchen darzubringen.

Doch Jesus, wenig interessiert
Sprach zu den Seelen kultiviert,
"Hört zu, ich hab euch was zu sagen.
Ihr wisst, ich war vor ein paar Tagen
Im Olymp, dem Göttersitze
Auf des Idas höchster Spitze.
Was ich dort im Göttersaal
Erleben durft' im Original,
Führe ich ab heute hier
Im Zentrum unsres Himmels ein."

Und dann, in göttlicher Manier
Fuhr er fort: "Unser Beisammensein
Hier in meines Vaters Reich,
Gestalten wir den Griechen gleich.
Bei denen kommt im Zeitenlauf
Keine Langeweile auf.
Dort erzählen sich Geschichten
Die Seelen allesamt reihum,
Welche sie oft selber dichten.
Im Göttersaal wie im Elysium,
Verkürzt man so damit die Zeit
Sich der langen Ewigkeit."


Danach hat der Herr gelacht
Und es auf den Punkt gebracht:
"So wie dort es ist will der Brauch,
Machen wir's ab heute auch."

"Ich werde euch das schmackhaft machen,"
So sprach er weiter unter Lachen,
Und machte damit allen Mut.

"Halt einen Vortrag ich für gut,
Belohn von Rosas Spelingsbaume,
Mit einer Frucht die sonst nur mir
Und den Meinen zusteht hier,
Ich ihn mir einer süßen Pflaume."

Und dann, indem das Licht er losch,
Fügte grinsend er spontan,
Einen Nachsatz schnell noch an.
"Das Thema heute ist der Frosch!"

Petrus hat gar routiniert
Am allerschnellsten reagiert
Denn er wusst', dass eine Pflaume,
So wie der Herr sie täglich isst,
Vom Oberndorfer Baume,
Nahrhafter noch als Manna ist.

"Der Wetterfrosch" hieß sein Gedicht
Das mit bärtigem Gesicht,
Als erster er hat couragiert,
Aus dem Stehgreif rezitiert.


Der Wetterfrosch

Gottlieb Konrad Pfeffel (1783)

Vor Julchens offnem Fenster saß,
In düstern Gram gehüllt,
Ein grüner Frosch in einem Glas,
Mit Wasser angefüllt.
In einem Bauer nah dabei
Hing ein beredter Star,
Der wegen seiner Plauderei
Der Schönen Liebling war.
He Freund, im nassen Element!
Lachst du dein Tage nicht?
Kein junger Kammerpräsident
Macht solch ein Amtsgesicht.
Du kannst nur Regen prophezei'n,
Und das ist ärgerlich.
Verkünd uns auch den Sonnenschein -
Was gilt's? Man liebet dich.

wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.