Freitag, 31. Mai 2013


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 19-38
- Fabelerzähler im Himmel -

Nach Menelaus, den man hat hingerichtet
Kam Sara dran. Sie hat berichtet
Von einem Frosch der sehr gescheit
Starb an Überheblichkeit


Überheblichkeit
R.W.  A.

Was bin ich für ein schönes Tier
Dachte ein Frosch und quakte laut.
Der Storch darüber nicht erbaut
Schimpfte leis' "Was will der hier"?

Und weil er lang nichts hat gefressen
Dacht er, dass zum Mittagessen
Wenn er ein Häppchen zu sich nähm'
Der Frosch just grad gelegen käm'.

Doch dem Frosch war die Gefahr
In der er sich befand längst klar.
Er quakte nur und tauchte munter
In seinem Pfuhle hastig unter.

"Hier unten bin ich in Sicherheit
Und gegen die Gefahr gefeit,
Die des Storches Schnabel
Ist gleich einer Gabel."


Dass er völlig sicher sei
Denkt er grad, doch da o weih,
Pickt ihn der Storch zum Mittagsschmaus
Aus dem Wasser sich heraus.

Der Frosch der grad 'nen Käfer frisst
Schluckt ihn hinunter und die List
Gelingt denn Unbehagen
Bereitet der im Storchenmagen.

Und der kluge Frosch hat Recht.
Dem Storch wird übel und ganz schlecht.
Er würgt die beiden schnell heraus
Und spuckt sie in den Teich zurück.
Der Frosch denkt: "Oh da hatt' ich Glück
Und lacht den Storch gar hämisch aus.

Im Wasser taucht er munter
Und vor keinem Feind mehr bange
Fröhlich und selbstgefällig unter.
Dort wartet eine Schlange.
"Endlich," denkt sie "heute
Habe ich leichte Beute!"

Überheblichkeit ist ungesund
Dachte der Frosch in ihren Schlund.
Heut ist der Kluge samt der Haut
Längst aufgefressen und verdaut!

***

So die Moral von dem Gedicht
Schätze zu hoch ein dich nicht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.