Mittwoch, 8. Mai 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 18-13
- Frosch und Kröte in der Kunst -

Hieronymus Bosch

- Die Hochzeit des Frosches -

Da fühlten alle sich geehrt
Und hörten ihr begeistert zu.
Drum hat Maria sie im Nu
Weiter über Bosch belehrt.

"Auf dem Antonius - Triptychon,
Und zwar im Innenflügel rechts,
Jesus sprach bereits davon,
Zwecks Erneuerung des Froschgeschlechts,
Stellt Hieronymus, der wohl ein Ketzer war,
Im Öl gemalt einen Begattungsakt
Zwischen Frosch  und Jungfrau dar.
Beide sieht man deshalb nackt.


Antonius rechts im Bildgeschehen
Kann man beim Bibelstudium sehen.
Er, der ein Ägypter war
Und deshalb den Sieben-Eins-Code kannte
(der Geburtstag des Heiligen ist der 17. 1)
Auch in der Bibel-Variante,
Hat einen Wachtraum offenbar
In welchem, was im Bild geschieht,
Er träumend mit offenen Augen sieht.

Was simultan ist dargestellt
Hat Fraenger für uns aufgehellt.
Aristoquakes der Filou,
Gab später seinen Senf dazu,
So dass ich euch, was man dort sieht
Kunsthistorisch nun erklären kann.

Ich fange mit der Jungfer an:
Was mit mir im Bild geschieht,
Nur Antonius hat's  gesehen,
Ist vor mir Isis nur geschehen.
In einer alten, hohlen Weide,
Die rechte Hand an ihrer Scheide,



Betrachtet die Jungfer aus der Ferne
Was sie hätte just so gerne.
Der Frosch indes im Lotusbett,
Was er nicht hat, doch gerne hätt',
Aber es nicht haben kann
Weil er ein Frosch ist und kein Mann,
Lässt er sich in Promiskuität
Und tierischer Obszönität,
Ohn' jegliche Verlegenheit,
In seiner Zweigeschlechtlichkeit,
Von der alten und verruchten
Göttin Hekate befruchten.

(siehe Barbetta S. 184. Was Bosch durch die Vertikalspaltung
sinnfällig symbolisiert, indem die Genitalien des Frosches in
der genauen Achse des herab rinnenden Weines liegen)

Der symbolische Begattungsakt
Ohne Ehestandskontrakt
Mit der Alten ist ein Vorspiel nur
Für die weitere Prozedur.

Doch der Sexualverkehr
Mit einer die's mit ihm will treiben,
Aber dabei möcht Jungfer bleiben,
Ist nicht leicht, nein eher schwer!

Der Frosch in seiner Androgynie,
Auf dass er sie begatte,
Wusste indessen genau wie
Er das zu machen hatte.

Ganz nach seiner Froschnatur,
In Fernzeugung per Eierschnur,
Wohnt der Frosch der Jungfer bei.
Die platziert geschickt ein Ei
Welches sie sich von dort nahm
Wollüstig und bauernschlau
Mit dem Finger ganz genau,
In der jungfräulichen Scham.

Im Bild die Sexualmagie
Hat funktioniert auch irgendwie.
Das kann im Simultangeschehen
Man im Bilde unten sehen.


Auch Antonius, der heilige Mann
Schaut staunend sich die Sache an.
Dort, wohin er seinen Blick fixiert,
Die Frucht der Sünde inkarniert.
Das Mysterium als Dekor


Kriecht unterm Tischtuch grad hervor.
Als ob er Amun selbst gar sei,
Scheint er zu quaken nebenbei.

Antonius konnte es kaum glauben."

"Was sich die Künstler heut erlauben"
Polterte wütend Petrus los,
"Ist schändlich, geschmacklos, dubios.
Das ganze verfluchte Triptychon
Zielt gegen uns're Religion!"

"Ich schäme mich," so sprach er dann
Und sah dabei Maria an.
"Hekate und du in einem Bild!"

Man sah, er war fuchsteufelswild
Als er zornig weiterfluchte.
"Der gottlose Schurke, der verfluchte,
Holländische Pinselschwinger Bosch,
Malt dich am End gar noch als Frosch,
Jetzt blickte er zu Jesus hin.
Das ist vom Ende der Beginn!"

"Ach was" hat da der Herr gelacht.
"Ich hab mir nie was draus gemacht
Wenn man mich gelegentlich
Mit dem Amun-Frosch verglich.
Sogar auf meiner Umhangbrosche,
In seinem Ecce Homo - Bild,
Malte Bosch ein Bild vom Frosche.



Auch kenne ich aus Holz des Schild,
Das Bosch in meiner schwersten Stunde,
Mir unterm Kreuz voraus lässt tragen..
Es zeigt einen toten Frosch
Mit einer grässlich breiten Gosch."

Da fragte einer in der Runde:
"Was will der Maler damit sagen?"
Worauf der Herr gelassen sprach:
"Ich folge jenem Frosche nach,
Weil sie den am Besten kannten,
Den die Ägypter Amun nannten.

Wie ich, so einst Hieronymus
Die Sache gesehen haben muss.
Sein gesamtes Werk, da war er eigen,
Sollte den Synkretismus zeigen,
Der, als das Christentum entstand,
Sich mit dem Nilfroschkult verband.
Ich find, der Holländer hat ehrlich,
Was in punkto Glauben ist unentbehrlich,
Auch wenn es der Kirche nicht gefällt,
Die Wahrheit in Bildern dargestellt,
So wie er sie gar lebensnah
Im tiefen Mittelalter sah.

Die Päpste und die Obrigkeit,
Vor Dummheiten noch nie gefeit,
Obwohl sie wussten, was Sache war,
Haben die Völker angelogen,
Für dumm verkauft und arg betrogen.
Der Papst, er gilt als unfehlbar,
Ließ in seinen Dogma - Nöten
Die eigenen Glaubensbrüder töten.
Tausende durch seine Macht
Wurden damals umgebracht,
Weil sie nicht, so wie sie sollten,
Einfach alles glauben wollten,
Was der Klerus als Diktat
Ihnen eingetrichtert hat.

Ach was war das ein Gezeter,
Als in Rom meine Stellvertreter,
Mit seinen Schergen und Inquisitoren
Mordeten gar unverfroren.

Wie sooft zuvor dort schon
Saßen Verbrecher auf meinem Thron,
Den du Petrus vor langer Zeit
Als erster hattest mir geweiht.

Meine Lehre offenbar
War den Brüdern dort nicht klar.
Gregor und auch Innozenz
In dümmlicher Inkonsequenz,
Haben was ich hab einst gelehrt,
Ins Gegenteil gar schlimm verkehrt.

Es war eine arge Zeit!"

Nach einer kurzen Atempause
Sprach er:  "In aller Offenheit,
Ihr wisst, ich bin ein Kunstbanause;
Interessier mich für Geschichte mehr.
Deshalb abschließend, Bosch zur Ehr:
Hebt das Glas, stoßt auf ihn an.
Er war gewiss ein kluger Mann.
Er hat der Welt ein Werk beschert
Das wahrlich ist sehr rühmenswert."

So lautete auf ihn sein Toast
Und er endete mit "Prost."

 Währen man den Obstler trank
Sprach Timotheus den Dank
An Jesus und seine Mutter aus:
"Wir danken euch, dass ihr uns Bosch
Nahe gebracht habt und den Frosch
Welcher in seinen Bildern steckt
Und was der Grüne dort bezweckt."

Und dann folgte der Applaus.


***

Im Werk des niederländischen Malers Hieronymus Bosch

gäbe es noch so manch weiteren Frosch zu entdecken.....

....wie diese unsere letzten vier....



.... Bildausschnitte zeigen



 Wir denken, dass es durchaus eine lohnenswerte Aufgabe für Kunsthistoriker und Religionswissenschaftler sein könnte, das von uns oben angerissene Thema noch einmal aufzugreifen um das was  hier humorvoll angedeutet haben, wissenschaftlich zu untersuchen und fundiert darzustellen

wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.