Sonntag, 20. Oktober 2013

Batrachomyomachia

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 22-7
Lustiges Froschliedersingen
im Himmel

Obwohl die Töne nicht ganz rein
Und mancher Frosch darunter war,
Setzte im Himmel, das war klar,
Für den Sohn Gottes Beifall ein.

"Hoch lebe Jesus und der Frosch"
Rief Lamechs Gemahlin Bat Enosch.

"Hoch leb der Herr, der Musikus,
Gloria ranarum dominus!"

So klang es durch die heiligen Hallen,
Dem Herrn Jesus zum Gefallen.

Keiner hielt sich da zurück.
Es war fürwahr ein großes Glück
Solch einen tollen Chef zu haben!

"Wir danken dir für deine Gaben
Und für dein schönes Flötenspiel
Das allen hier gar sehr gefiel!"

So sprach Johannes Paul der Zwote.
Und er fügte ganz spontan
Begeistert noch zu Jesus an:
"Da stimmte jede Note!"

"Du hättest Musiker werden sollen"
Fuhr mit Humor und Schalk im Wort
 Um dem Herrn Jesus Lob zu zollen,
Er dann schelmisch lächelnd fort:
"Dann hättest du Dir viel erspart
Und nach hier die Himmelfahrt
Hättest du ganz sicherlich,
So wie die anderen und ich
Von deinen braven, lieben, frommen
Gläubigen geschenkt bekommen!"

Auf solche und auf andre Weise
Lobten im erlauchten Kreise
Die Engel allesamt den Herrn.

Nur David, mit Musikverstand;
Ihm lag solch Getue fern,
Das Ganze ziemlich seltsam fand.
Er dacht' bei sich: "Die Speichellecker,
Gehen mir alle auf den Wecker.
Obgleich die Flöte quietsche schief
Und mancher Ton klang mehr als schrill
Wird Jesus mit Applaus bedacht
Als hätte Großes er vollbracht."
Während noch alles Bravo rief.
Stand er abseits und war still.

"Ist gut, ist gut, habt vielen Dank!"
Hat Jesus den Beifall abgewehrt;
"Aber es war doch nur ein Schwank.
Ich wollte nur mal sehen wer
Hier ist der beste Musiker!"
Danach hat er sich abgekehrt
Und wandte den Blick Rex David zu.

"Mein Kapellmeister wirst Du
Denn wie ich weiß verstehst du was
Von Musik. Hier trink ein Glas
Von Rosas leckren Zwetschgenmost.
Ab heute leitest du den Chor
Und stehst den Sängern vor
Die mit ihrem Hallelujasingen
Mich beinah so in Stimmung bringen
Wie Rosas Brnntwein. Na denn Prost!"


"Ich danke dir" sprach David froh,
Mit seinem Herrn auf Du und Du,
Und prostete ihm fröhlich zu.
Danach schritt er mit Pläsier
Gleich hinüber zum Klavier.

Als Kostprobe Fortissimo,
Im Stehen vor dem alten Kasten
Hieb er im Stehgreif auf die Tasten,
Dass die Engel nur so sprangen
Und die Melodien sangen,
Die David ihnen aus den Jahren
Alls sie alle jung noch waren,
Anspielte und für sie vorab
Ihnen nun zum Besten gab.

Auch Rosa, hatte zugehört
Ach was war das Weib betört.
Vor lauter Freud und lauter Lust
Hüpften die Busen ihrer Brust
Wie nie zuvor im Mieder
Gar neckisch auf und nieder.




Man sah aus ihren Schürzentaschen
Sie aufgeregt zwei Zwetschgen naschen,
Und dann, was bislang nie ward vorgekommen
Hat sie sich selbst 'nen Schluck genommen
Von dem Trunk der vor ihr stand.
Für die Dreifaltigkeit gebrannt
Tat sie sich gemütlich
Ein paar Mal daran gütlich.
Den ersten trank sie ex.
Sie war just bei der Nummer sechs..
Da rief David sie zu sich.
"Du kannst jetzt singen sicherlich.
Wie du aussiehst musst du's können.
Du solltest uns die Freude gönnen!"

Drauf reichte er die Noten ihr.
"Die Frosch-Kantate von A. Braun"
Lachte er, ganz im Vertrau'n ,
Die singst Du Rosa, jetzt mit mir."

Frosch-Kantate
- Alfons Braun -
( 1741 )



***

Wie es im Himmel weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.