Freitag, 10. Januar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-59
Kunstexperten im Elysium
- Verschiedene Künstler -

Im Alphabet nach Bock kam Bor.
Auf Màkars neuem Monitor
(Ilias 24/544, Sohn des Aiolos, Herrscher auf Lesbos)
Erschien sein Froschbild ohne Titel.
Es passt ganz gut in das Kapitel
Frosch und Kröte in der Kunst
Was darauf zu sehen war,
Nebst grünem Blatt und blauen Dunst,
War allen Seelen sofort klar!

Achill fand die Collage toll:
"Ein Frosch der gerädert werden soll"
Rief er vorlaut durch den Saal
"So war des eben dazumal!"
Und dann fügte er noch an.
" Das haben wir bereits getan;
Aber freilich nicht mit Grünen
Sondern mit manchem allzu kühnen
Troer der in unser Lager drang
Und zwar solang bis er sang."

***
Als nächstes Werk der Masterpieces
Erschien von Ambrosius Bosschaert dieses
Mit einem Frosche der verschmitzt
Grinsend auf 'nem Tische sitzt
Und nicht so recht versteht
Um was es dem Maler geht
Der ihn dort hat hingesetzt.

***

Froschbild um Froschbild wurde jetzt
Vom Lesbosherrscher angeklickt.

Manch Seele war schon eingenickt.

Weiter ging es mit Braldt Braldts
-Vietnamesischer Gefangenschaft-.

Das Bild nebst seines Sinngehalts
Zeugte von Gestaltungskraft
Die dem Künstler eigen war
Und vom Krieg der unleugbar,
Wie ihr sicher alle wisst,
Der Menschheit größte Dummheit ist.


***

Der nächste Grüne hüpft pitsch patsch,
Durchs Titelbild des Kladderatsch.

Gert Brandt hatte den Ochsenfrosch
Im Krieg gemalt mit breiter Gosch
Und einem Hut auf seinem Kopf
Der passte zum geblähten Kropf,
Um des Kriegsgegners Marotten
Als Prahlereien zu verspotten.

***

Kurz vor dem nächsten Krieg sodann,
Schloss sich Victor Brauner an,
Der zwar so hieß, doch nicht so war.
Er sah voraus die Kriegsgefahr
Und malte den Frosch mit einer Dame.
Lilli Marlene war ihr Name.
Graf Foix, so hieß im Bild der kühne
Arg verliebte Frosch der grüne
Der seinen Namen von Apoll
Ausgeliehen haben soll
Und sich wie der GröFaZ  blähte
Der nichts als Leid und Unheil säte.

Marlene wurde schwanger, klar,
Was von großem Übel war
Denn es war Krieg ja unterdessen
Wie Andrè Breton es berichtet.
Alles Gute war vernichtet
Und es gab kaum was zu essen;
Ja es herrschte große Not!
Da schlug der Graf die Kinder tot,
Denn er wollt ja überleben.
Doch selbst das ging ihm daneben!

***

Màkar erklärte im Monolog
Weiter den Frosch-Kunst-Katalog.

Dort folgte nach Andrè Breton
Der nächste Froschkunst-Künstler schon.

"Hans Burgkmair", so führte er nun aus,
Der in Augsburg war zu Haus,
War hochgeschätzt zur Dürer-Zeit.
In seinem Stich - die Geizigkeit -
Setzt er den Frosch als ihr Symbol
Unter den Frauenfuß. Jawohl,
Das schönste Weib ist ohne Reiz
Wenn beherrscht sie wird vom Geiz."


"Als nächstes Werk vom gleichen Mann,
Gemalt um fünfzehnhundertzehn
So fügte Mákar sogleich an,
"Wir einen jungen Laubfrosch sehn
Welcher versucht sich an den Fängen
Eines Aars vorbeizuzwängen.

Der Adler hat ihn nicht gesehen.
War abgelenkt von dem Geschehen
Das im nächsten Bild er sah.


Was nach Johannes einst geschah
Nach des Bibel-Sehers Schwur,
Und den lang tradierten Sitten
Hat Burgkmair in Holz geschnitten.
Froschverteufelung und zwar pur.

***

Nach Burgkmair folgte Callot.
Der malte Frösche ebenso.
 
In seinem Antonius-Versuchungsbild
Gebärden sie sich dreist und wild.
Einen sieht man den Satan preisen.
Er lässt mit dessen Dreck sich speisen.



Ein andrer fährt grad aus dem Rachen
Von einem bösen Feuerdrachen.



Der Dritte indes hatte Pech.
Vermutlich war er allzu frech.
Er wird vom Zeitgeist überrollt.
Der Klerus hat es so gewollt
Und die Künstler zog's zum Geld.
So war's schon damals auf der Welt!

***
wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.