Sonntag, 12. Januar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-61
Kunstexperten im Elysium
- Verschiedene Künstler -

"Jetzt habe ich die Seite auch!"
Rief da begeistert Alkàthoos
(Ilias 12/93; 13/428ff; Schwiegersohn des
Anchises, von Idomeneus getötet)
Und dann legte er schon los
Und machte vom PC Gebrauch.

"Nach Dix habe ich Ensor hier
Auf dem Monitor bei mir;"
Fuhr mit Begeisterung im Wort
Er in der Kunstbeschreibung fort.


Der -Streit um den Hering-, wie man sieht,
In der Unterwelt geschieht
Und auch ein Frosch ist mit dabei
Bei der unsinnigen Zankerei.

In Ensor's Antonius-Bild hingegen
Schwimmen zwei Frösche gar verwegen
Mit einem Monster wohlgemut,
Durch einen Teich aus purem Blut,
Um sich selbst so zu erkecken
Und Antonius zu erschrecken.

   ***

Nach Ensor im Froschbild-Alphabet,
Der Künstlername "Faustin" steht.


Von ihm stammt jenes Reiterbild
Auf welchem König Wilhelm wild
Mit einer Sense um sich schlägt.
Den Quappennerz den er drauf trägt,
Hat Bonaparte er geklaut,
(Gemeint ist Louis Bonaparte)
Der vom König just bezwungen,
Betroffen als Frosch beiseite schaut
Und dem Reiter opfert seine Jungen.

***

Raffaels Froschtraum "Belami"
Stammt von Geogio Ghisi.


Mit Fröschen im Bunde und mit Schlangen
Ist Raffael von uns gegangen.
Vom Freund ließ er den Weg sich bahnen,
Zurück wohl zu den Götterahnen
Welche eben neben diesen,
Amun, Kuk und Heket hießen.

***

Gereralic, Grieshaber und Gugel
Nannten die nächsten Maler sich.




Vom letzt'ren stammt die Weltenkugel
Gemalt mit blauem Federstrich,
Mit unser aller Anverwandten,
Den Fröschen, Schlangen und Giganten.
Die Urgottheiten wir dort seh'n
Von Ur, Ägypten und Athen.

Das Bild - Jugenderinnerung -
Zeigt uns die Welt als sie noch jung,
Gleich nach dem Urknall offenbar,
Von Göttern nur besiedelt war.

***

Alkàthoos lachte, "lang ist's her.
William Harvey wusst' noch mehr
Und er hat damit geprahlt,
Sein Wissen in ein Bild gemalt.


Seinem Welten-Ei gediegen
Sind Schlange und Frosch zuerst entstiegen
So wie am Nil dereinst Amun
Mit Froschgott Kuk und Huh und Nun.
Großwild und der Mensch sodann
Schlossen sich ihnen später an.
Und über allem schwebt der Geist
Der zwitschernd froh den Schöpfer preist.

***

Zu Hengeler's  Zentaurenjagd ,
Selbst wenn ich leeres Stroh hier drösche,
Sei nun das folgende gesagt:
"Die Gejagten sind die Frösche!"


So manche Seele hat gelacht
Und später drüber nachgedacht,
Was der Künstler sagen wollte
Und was das Bild bedeuten sollte.

Auch Achilles sah man grübeln.
Keiner konnt' es ihm verübeln.
Denn wie er, kam keiner drauf.
Am Ende gaben alle auf
Bis auf Hera, die gediegen
Nebst Ixion hat geschwiegen.

***

"Das Aquarell - Tanz mit dem Bären -
Könnte A. Henetske erklären"
Lachte inzwischen Alkàthoos.
"Dem fiele es bestimmt nicht schwer.
Doch leider lebt der Mann nicht mehr!"


"Ich finde dieses Bild famos."
Sprach Eris und hat applaudiert.
( Göttin des Streites; Schwester und Gefährtin des Ares)
"Ja Henetske war sehr talentiert!"

Dem stimmten auch die andern zu
Denn Streit mit Eris war ein Tabu
Das man niemals brechen sollte
Wenn Ärger man vermeiden wollte.

***

Alkàthoos indes rief kess:
"Schaut her, hier ist ein Bild von Heß,
Von dem der - Vogel mit dem Orden -
Vor langer Zeit gemalt ist worden.
Der Kenner richt' sein Augenmerk
Auf das Grün im Meisterwerk
Und wenn er nicht ist farbenblind
Erkennt er, dass es Frösche sind,
Die im Bilde sehenswert
Uns Hieronymus beschert.


Weshalb der Vogel mit 'nem Orden
Gemalt von Heß ist dereinst worden
So füg ich an, das findet Ihr
Wenn Ihre es Euch interessiert auch hier.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.