Samstag, 15. Februar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-88
- Apokalypsedarstellungen  -
- Teil 2 -

Die nächste Online-Zeichnung war
Ein Bild zum Beatus-Kommentar.

"Die Pseudopropheten und die Drachen
Speien aus Mund und Monsterrachen
Frösche aus, wie ihr dort seht,
So wie es in der Bibel steht."

***

"Die nächsten Bibelutensilien
Stammen beide aus Kastilien.
Im zehnten Jahrhundert dort gemalt,
Sind sie gut tausend Jahre alt.

Im Escorial heut ausgestellt
Zeigen sie die Mythenwelt
Wie damals sie die Christenheit
Gesehen hat zu jener Zeit."

***

"Das letzte Bild im Zehnerpack,
Ähnlich auch im Zeitgeschmack,
Stammt aus dem Liber Froridus.
Es ist aus Nordfrankreich ein Gruß
Aus dem dreizehnten Jahrhundert,
Den man noch heute sehr bewundert."

***

Alle Seelen schickten nun,
Was aus fernen Landen
Sie bei der Suche fanden,
An Hades. Der hatte satt zu tun
Um die Bilder umzusetzen
Und sie in den Jenseits-Sphären
Den Griechen dort nun zu erklären.

Lachend rief er: "Nur nicht hetzen"
Als Finger schnippend drei der Nymphen
Aus den elysischen Lotussümpfen,
Ihr Suchergebnis, wie sie sollten,
Per Handzeichen ihm melden wollten.

Kalypso kam als erste dran.
Ihr folgten Kirke und Echo dann.
Sechs Bilder mailten sie ihm zu.
Jede einzelne der drei
Schickte ihm per E-Mail zwei,
Die er öffnete im Nu
Und auf dem großen Monitor
Stelle allen sogleich vor.

Gar meisterhaft einst inszeniert
Und farbenprächtig wunderbar,
Von Aristoquakes koloriert.




Man sieht die Drachen Frösche speien.
Einer von den bösen dreien,
Ach es ist fürwahr ein Graus,
Sieht gruslig wie der Satan aus.

Der Herr im Bilde, in der Tat,
Keine Angst vor all dem hat.
Er tritt vor die Drachen hin und spricht:
"Was ihr vorhabt, duld ich nicht!
Den Menschen mittels Frosch im Rachen,
Nach Johannes Angst zu machen,
Damit sie an den Schöpfer glauben,
Ich bitt euch alle wirklich sehr,
So was ziemt sich heut nicht mehr!"

***

"Alte Bilder zu entstauben,"
Lachte Hades, "glaubt es mir,
Ist mir wirklich ein Pläsier!"
Und dann nahm er mit Humor
Sich das nächste davon vor.

"Es stammt vom Meister Henselin,
Der ein Fachmann war darin
Bilder in Kupfer zu radieren
Und Handschriften damit zu zieren."


***

"Die nächsten Bilder, alle drei,
Mit dem Drachenkonterfei,
Gemalt in Klöstern an die Wand,
Stammen all aus Griechenland.
Dort wurden vom Kerzenruß verdreckt,
Vor sechzig Jahren sie entdeckt.

Damit sie nicht im Dunkel darben,
Hat Aristoquakes sie mit Farben,
Ein bisschen alle aufgehellt
Und ins Internet gestellt.

Nun sehn sie wieder besser aus.
Es ist zwar auch kein Augenschmaus,
Doch die Bilder machen klar,
Dass man auf Athos gläubig war."




"Das Schlimme ist," fuhr er dann fort;
"Man fand die Bilder alle dort,
Wo früher, aller Ehren wert,
Mein großer Bruder ward verehrt.
Zeus hat die Mönche allesamt
Entfernt aus ihrem Kloster-Amt.
Doch da ist der blöde Haufen
Zu den Christen hingelaufen."

***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.