Montag, 31. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 24-7
- Frosch und Kröte in anderen Kulturen
- Tairona-Kultur  -
- Teil 5 -
- Maxi stellt ihre Sammlung vor -


Während Aristomyomaximus
Frösche all aus goldnem Guss,
Dem erlauchten Publikum
Vorstellte im Elysium,
Stritten, es war widerlich
Die Göttinnen noch immer sich.

Ein jede wollt die Klügste sein
Und die Schönste obendrein.
Ein jede von Eifersucht beflissen
Wollte von der andern wissen,
Ob der Ihre etwa gar
Jener Freund von Maxi war,
Welcher zusah einst als Bub,
In der Indio-Reservation,
Das Tairona-Volk das Gold vergrub,
Wie Maxima berichtet hatte.

"Es war sicherlich dein Gatte,
Der Maxis Zuneigung gewann"
Stichelte Pallas Athene.
"Ihr wisst es alle beide doch,
Wenn ihr nachdenkt, sicher noch,
Gezeugt hat einst Helene."

Heras Zornesader schwoll
Plötzlich an gar unheilsvoll.

"Hör mir auf mit dieser Hure.
Die junge, geile Dioskure
(Ilias 3/199, 426; Tochter des Zeus und Schwester der Dioskuren)
Gleicht in Sachen Hurerei
Leda der Mutter wie das Ei
Aus dem sie ward geboren."
So nahm auf Zeus sie eingeschworen
Ihren Gatten schnell in Schutz.


Aphrodite ganz spontan
Fügte zornig dazu an:
"Zieh Papa nicht so in den Schmutz,
Schwesterchen, das merke dir,
Sonst bekommst du Krach mit mir!"


Athene mit gar frecher Schnute,
Schimpfte zurück "Du dumme Pute"
Und sah wütend zur ihr hin.

Der kam nichts andres in den Sinn,
Als das Kompliment gleich eben
Etwas verschärft zurückzugeben.

"Du eingebildete dumme Gans,
Ich habe satt die Arroganz,
Mit welcher du, so wie ein Pfau
Dich hier oben stellst zur Schau!"

Auch Hera mischte kräftig mit
Und gab den andern beiden Damen
Im Zwist ganz neue Kosenamen.

Als im Streite so zu dritt,
Ohne sich groß zu besinnen,
Dass sie ja Göttinnen all waren,
 Sie wollten im Zorne just beginnen,
Handgreiflich damit fortzufahren
Um kratzend und beißend auszutragen,
Gar hinterhältig und gemein,
Weil für das, was blieb zu sagen
Schlicht ihr Wortschatz war zu klein,
Ist  urplötzlich etwas geschehen
Was keine hatt' vorhergesehen.


Maxi im Vortrage gestört
Und über die Streitenden empört,
Und auch weil sie ganz offenbar
Mit ihren Bildern fertig war,
Machte vor allen, ganz gediegen,
Sich fertig um zurückzufliegen
Hinunter auf die Erde wo
So mancher schon erwartungsfroh,
Denn Musen helfen gern und oft,
Auf ihre Rückkehr hat gehofft.

Dann, just vor ihrem Start zum Flug
Warf das Goldfrosch-Unikat
Das man ihr geschenkt einst hat
Sie lachend und sehr lebensklug,
Mit Zufriedenheit im Sinn
Den Dreien, die sich stritten hin.


"Hier habt es das goldne Unikum.
Streitet so lang ihr wollt euch drum!"
Und sie fügte gleich im Nu
Erfahren, weise und bedacht,
Einen Nachsatz noch hinzu:
"Es ist nicht das Gold das glücklich macht!
Es sind vielmehr die kleinen Sachen
Welche uns zufrieden machen!"


Danach ist sie durchgestartet
Und flog das kleine Stück
Mit schnellem Flügelschlag zurück,
Denn sie wusst', sie wir erwartet.


***

Der Goldfrosch, seinem Daseinszwecke
Im Elysium Sinn entfremdet,
Schlug plumpsend in die Wolkendecke
Und hat die Göttinnen geblendet.


Pallas Athene, die cleverste und hellste
Der drei war wieder mal die schnellste.

"Seht nur" rief sie, "seht nur seht,
Was da auf seinem Rücken steht,


"Der Schönsten"! Damit ist bewiesen,
Dass ich es bin die diesen,
Frosch den Maxi nach uns warf
Für immer nun behalten darf!"

"Du dummes Ding, du blöde Kuh"
Rief Hera und sprang auf sie zu
Um den Frosch ihr zu entwenden.
Doch als sie zugriff mit den Händen
Verwandelte der güldne Frosch
Sich in ein lebendiges grünes Tier
Das mit grässlich breiter Gosch
Plötzlich Angst einflößte ihr.


"Du wirst den armen Frosch nun küssen,
Mit deinem scharfen Mundwerk unverzagt
Wenn du die Schönste sein willst, müssen,
Damit er es uns allen sagt,
Und wir es niemals mehr vergessen,"
Rief Achilles der Filou,
Lachend, schelmich unterdessen
Der Göttin der Schönheit und der Liebe zu.


"Igitt, igitt," schrie diese da
Wobei den Frosch sie sich besah.

Der hat sie listig angeschaut,
Blinzelte ihr zu und rief
Quakend und gar schrecklich laut:

"Es ist alles relativ!"



Da griff die Schöne hundsgemein
Das arme Tier am Hinterbein,
Indem sie schrie "Igitt, igitt."

Dann gab dem Frosch sie einen Tritt
Dass der im hohen Bogen
Aus dem Elysium ist geflogen.

***

Eine Stunde später drauf
Wachte in einem Bett er auf.

Und da ward ihm plötzlich klar
Dass ein Frosch er einstmals war.

***

Nur Zeus auf dem Olympos sah
Was tief unten dann geschah.
Doch der hat es für sich behalten!
Nur manchmal, im Bett bei seiner Alten,
Denkt er bei sich auch heute noch:
"Wie schön war es am Nilstrom doch
Als jede hübsche Maid mich kannte
Und mich zärtlich Amun nannte.



***

wird fortgesetzt




Samstag, 29. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 24-6
- Frosch und Kröte in anderen Kulturen
- Tairona-Kultur  -
- Teil 4 -
- Maxi stellt ihre Sammlung vor -


Hera, wie immer dienstbeflissen,
Doch meist auch hinterhältig fies,
Wollte nun von Maxi wissen
Wie jener Chronist mit Namen hieß,
Welcher ihr die Bilder brachte
Und zum Geschenke einstmals machte.

"Wer war es, der dir all das gab"
So herrschte mit lautem Sprachorgan
 Sie voller Neid die Muse an.
Doch Maxi schwieg so wie ein Grab
Und blickte ihr trotzig ins Gesicht.

"Das erfährst du von ihr nicht!"
Mischte sich da hundsgemein
Die schöne Aphrodite ein.
"Es war vermutlich ein Galan
Der ihr schöne Augen machte
Und ihr in seinem Liebeswahn
Statt Blumen diese Bilder brachte."

"Vielleicht war Zeus es der Filou!"
Dem trau ich so was durchaus zu,
Warf Pallas Athene ein voll Neid.

Die drei Göttinnen als Seelen nun
Beflügelt doch ohn' jeglich's  Kleid,
Versuchten alles jetzt zu tun
Um den Namen zu erfahren,
Von dem welcher vor vielen Jahren
Maxi so reichlich hat beschenkt.

Als Hera jene an den Haaren,
Mit wütend, schrillen, lautem Plärren
Versuchte durch den Saal zu zerren,
Um eine Antwort zu bekommen
Hat Maxi schließlich eingelenkt.

Sie wollt den Namen grad verraten
Da hat sich Achill ein Herz genommen.
Aufgebracht und zornig griff er ein.
Der Held bekannt durch seine Taten,
Mocht' Maxi sehr, das Töchterlein
Seines Bosses, des Kroniden.
"Lasst das hübsche Kind zufrieden!"
So schrie der Veteran
Die drei Göttinnen nun an.
Und auch Alexàndros jetzt
War über Hera sehr entsetzt
Welche Maxi drangsalierte
Und die Frisur ihr ruinierte.

Drum wandte er gar vorwurfsvoll
Sich an den Sohn des Zeus, Apoll.

"Sorg bitte du für Ruhe hier
Und ruf zur Ordnung diese vier.

"Okay" sprach der gescheit
"Hört auf mit euerm Streit!"

Sofort ließ Hera Maxi frei
Doch sie fauchte bös dabei
Und hinterhältig sehr im Ton:

"Bilde dir bloß nichts darauf ein
Ein Töchterchen von Zeus zu sein,
Und vor allem merke dir,
Ich bin die erste Dame hier
Und ranggleich fast mit Lètos Sohn.
(gemeint ist Apoll der Sohn des Zeus von Lèto)

"Ach du dumme alte Kuh
Hat Maxima bei sich gedacht
Und still in sich hineingelacht.

Danach sogleich in aller Ruh
Setzte sie sich wieder
Auf ihrem Wolkenhocker nieder
Und schob die nächste Frosch- CD
Gut gelaunt in den PC.


  
Während all die gut gelaunten
Seelen die Froschbilder bestaunten,
Die Maxima, wie es sich ziemte
Per Mausklick auf eine Wolke beamte,
Grübelten im Zorne, wie von Sinnen,
Die drei Göttinnen gemach
Etwas abseits drüber nach,
Wie sie am besten es beginnen
Der Muse die so unerschrocken
Sich bislang vor ihnen gab
Und schweigen konnte wie ein Grab,
Ihr Geheimnis zu entlocken.

Es war nebst Neugier Eifersucht
Die in den dreien ist erwacht.
Weil jede an den Ihren dacht
Dass er's bei Maxi hat versucht,
Tauschten sie sich so lang aus
Bis ein Streit wurde daraus.

Am Ende, es war widerlich,
 Weil jede fühlte sich betrogen,
Gerieten sie in die Haare sich,
Dass im Saal die Fetzen flogen.

***

Was dann sich tat im großen Saal
Dort oben im Elysium
Bericht zu Euerm Gaudium
Ich euch hier das nächste Mal.



wird fortgesetzt

Freitag, 28. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 24-5
- Frosch und Kröte in anderen Kulturen
- Tairona-Kultur  -
- Teil 3 -
- Maxi stellt ihre Sammlung vor -

Die Seelen staunten; so viel Gold
Hatten sie noch nie gesehen.
Selbst Bacchus der alte Trunkenbold
Gab Maxi klatschend zu verstehen
Dass sie schnell weitermachen sollte.

Auch Achilles der Pelide wollte,
Dass die hübsche Muse doch
Ein paar Tairona-Frösche noch,
Anhand der Fotos, die ihr eigen,
Ihnen allen sollte zeigen.

"Ohne dass leeres Stroh ich drösche
Sprach er zu ihr, "so schöne Frösche
Sah ich auf der Welt noch nie.
Ach bitte Maxi, zeige uns auch die
Welche du noch in petto hast."

Selbst Hermes, Poseidon und Apoll,
 Blickten ganz erwartungsvoll
Und interessierten plötzlich sich
Für Frösche scheinbar inniglich.

Doch Maxi hatte aufgepasst
Und das Handzeichen gesehen
Das Apoll der Schwester machte.
Es war jene Bewegung mit der Hand
Welche schlicht für rauben stand.

Äußerlich ruhig wirkend und gefasst,
 Gab sie Smintheus zu verstehen,
(Smintheus ist ein Beiname des Apoll
und steht für Mäusevertilger, Ilias 1/39)
Wobei sie schelmisch lachte,
Dass niemals er es würd' erfahren
Wo versteckt die Frösche waren.

"Ihr Götter seid doch alle gleich,"
Sprach sie dann in aller Ruh.
Und  fügte sogleich noch hinzu:

"So wie Rex Pausback in seinem Teich
Könnt ihr den Hals nicht voll bekommen!"

Doch dann hat sie die Maus genommen
Und am Computer ganz geschickt
Die nächsten Bilder angeklickt.











"Übrigens" sprach sie am Schluss;
"Was ich euch noch sagen muss:
Wenn euch die Frösche interessieren
Solltet hier ihr recherchieren,
Oder wenn ihr wollt auch hier.
Dort findet jede Menge ihr.

Ich würd' euch ja die Koordinaten
Jener Höhle auch verraten
In der die Goldfrösche verborgen
Liegen seit Jahrhunderten nun schon.
Dann könntet ihr ganz im Vertrauen
Die Sachen selber euch beschauen.
Doch weil ich eure Goldgier kenne
Ich diese lieber doch nicht nenne!"

Dann lachte sie mit breitem Munde
Gar herzlich und emotional
Und sprach zur erlauchten Runde:
"Vielleicht irgend ein andermal,
Wenn in der nächsten Ewigkeit
Ich finde dazu einmal Zeit,
Berichte ich ja doch
Es irgendwann euch noch."


***
wird fortgesetzt



Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.