Mittwoch, 12. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-99
- Frosch und Kröte in der christlichen Kunst -
- Hades, der Bruder von Zeus referiert weiter -


Er aß ein Stück Ambrosia.
Und nahm 'nen Mund voll Met.

Als der Applaus war abgeflaut,
Und während er noch hat gekaut
Klickte nebenbei spontan,
Er die nächsten Bilder an.
"Schaut mal" rief er, "das Dekret,
Eine päpstliche Enzyklika!"


Es war wirklich allerhand
Was darin geschrieben stand.

"Alle Frösche sind abscheulich
So steht es nicht gerad' erfreulich,
Und zu des Grünen Missbelieben,
Auf dem Bibelbild beschrieben.

Was nicht Flossen oder Schuppen hat
Und im Wasser schwimmt,
So beschreibt es das Traktat
Man keinesfalls als Essen nimmt.


Doch ein andres Bild gar ketzerisch
Weist zum Thema elf Levitikus
Mit Fragezeichen hetzerisch,
Unter des grünen Frosches Fuß,
Vom Künstler hingemalt entschlossen,
Drauf hin, "seht  her, ich habe Flossen
Und damit muss genau so rein,
Ich wie der Fisch im Wasser sein."


***

"Der Frosch ist wirklich nicht sehr groß;
Doch sicher ist er schuppenlos!"
Warfen da zwei Musen ein,
"Und somit ist er doch nicht rein!"

"Um Euer Wissen aufzufrischen;
Das Wörtchen -oder- steht dazwischen,
Wenn ihr in die Bibel seht
Dort wo es um die Frösche geht,"
Erwiderte mit scharfem Wort
Gotte Hades und dann fuhr er fort:

Zum Essen ist er wohl zu klein.
Es sei denn man hätt' ein paar große
Von der Asculenta-Art.
Angemacht mit Rotweinsoße
Sollen die Schenkel lecker sein
Und so sagt man fast so zart,
Wie die von einem Wachtelhun.
Das hörte ohne Heimlichtun,
Und ohne Angst vor Sünden,
Die Franzoisen ich verkünden."

***



Nun ging es weiter Schlag auf Schlag.
Es folgten Bilder von jenem Tag,
Als Moses in Ägypten fies
Die Frösche aufmarschieren ließ.

"Das erste, aus dem Mittelalter
Stammt aus dem Karolinger Psalter."

So erklärte Hades es
Und klickte weiter schon indes.

"Dieses hier stammt aus 'nem Schrein
Der alt und einmalig soll sein",
So sprach er weiter sachlich kühl.
"In Sankt Georg, Dinkelsbühl,
Wenn der Schrein ist aufgeschlagen,
Sieht man Moses Bibelplagen.



Ungeziefer, Seuchen, Blut,
Geschwüre, Hagel, Schlangenbrut,
Heuschrecken und Finsternis,
Kindermord, welch Ärgernis;
Und als größte Grausamkeit
Himmelskrötenregenzeit."

Der dargestellte Krötenregen
Sollte den Pharao dazu bewegen,
All die semitischen Völkerrassen,
Welche mit Jahwe war'n im Bunde,
Und am Nil schufteten in Fron
Für sein Volk zum Hungerlohn,
Auf Moses Bitten zu entlassen.

Das Bild zeigt uns die zweite Runde.
(Gemeint ist die zweite ägyptisch Plage durch die Frösche)
Der Text dazu steht aufgeschrieben
Unter Moses zwei Strich sieben.

Im nächsten Bild, der Pharao,
Schaut bei Tisch gerade so,
Als hätt' er einen Frosch im Hals.
Und auf diesem ebenfalls."




Gott Hades grinste schadenfroh!
Doch nebenbei im Eiltempo,
Klickte mit der Maus spontan
Er all die vielen Bilder an
Welche von den grünen Scharen
In seinem Emailfache waren.






Ihr seht es, es war wirklich schlimm!
 Der Pharao, herrjemine,
 Ließ in seiner Not im Grimm,
Ohne groß zu protestieren
Per Zauber die eigne Froscharmee
(Exodus 8,1 - 8,10)
Gegen Jahwes aufmarschieren.
Es war damals so wie immer
Wenn zwei Völker streiten.
Nur Tote gab's auf beiden Seiten.
Millionen Frösche sind gefallen.
Die klügeren jedoch von allen,
Haben in des Stromes Wogen
Sich rechtzeitig zurückgezogen."

Hades grinste immer noch:
"Am Nil entlang, an allen Teichen,
Berge nun von grünen Leichen;
Alle viele Meter hoch,
Und Gestank im ganzen Land."






Ein jedes Bild das Hades fand
In seinem vollen Email- Fache,
Zeigte die grauenhafte Sache,
Für alle Seelen gut zu sehen,
Die in Ägypten ist geschehen,
Weil Jahwe an die Macht dort wollte,
Wo andern Göttern Ehr man zollte."


"Die zweite ägyptische Plage,
War eine schlimme, keine Frage."
So setzte mit Humor im Wort
Gott Hades  seine Rede fort.

"Was damals ist am Nil geschehen.
Wir auch auf dieser Zeichnung sehen!
Die Lurche waren ziemlich groß
Und wie man weiter sehen kann,
Mussten die Soldaten ran,
Um die Frösche abzuwehren
Die anrückten in ganzen Heeren
Um das Ägyptervolk zu plagen.

Doch allesamt sie zu erschlagen
War die Armee nicht in der Lage.
Ein paar Millionen, so die Sage,
Wurde wie dargestellt, man los.
Doch wie bereits bei Echnaton,
(Gemeint sind die ägyptischen Froschgötter, die Echnaton
durch die Einführung einer monotheistischen Staatsreligion,
mit der Gottheit Aton in Gestalt der Sonnenscheibe,
für immer verdrängen wollte)
Kamen einige davon.

Neben Heket und Amun
Auch Kuk und Huh und Nun
Das Massaker überlebten.
Sie sind deshalb davongekommen
Weil durch den Nil sie sind geschwommen
Wo sie zum Palast hin strebten.
Dort gewährte Ramses zwo,
Der damalige Pharao,
Ihnen aus purem Eigennutz
Großzügig sofort Schutz uns Trutz.

"Amun, der Urgott und König aller Götter
So dacht der Herrscher wohl am Nil,
Dem das Ganze sehr missfiel,
"Würde ganz sicher dafür sorgen,
Dass Moses und Aaron die zwei Spötter,
Nicht gleich wieder kämen morgen,
Um mit neuen Zaubereien
Die Zwangsarbeiter zu befreien
Die der königlich erlauchte
Zum Bau der Pyramiden brauchte."


Hades grinste: "Doch Moses wusste
Was er tun und lassen musste,
So hatte Jahwe 's ihm geschworen.
Ramses hat am End verloren.

Die Juden, befreit aus ihrer Fron,
Zogen durchs Rote Meer davon.

Neunhundert Jahre später dann
Unsre Herrschaft dort begann!

Hera, den Fröschen wohl gewogen,
Ist zum Tempel gleich gezogen,
Um mit Heket und Amun
Sich zusammen fix zu tun.
Man hat gar schnell sich arrangiert.
Zu unserm Glauben konvertiert
Quakte nun das grüne Vieh
Unter unserer Regie."

***
Wie es damals weiter ging
Berichtet Euch der Schreiberling
Mit Humor, gereimt gar heiter
So wie es war, hier demnächst weiter.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.