Sonntag, 16. März 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-103
- Frosch und Kröte im Mittelalter
- Hades, der Bruder von Zeus referiert weiter -

Der Frosch war sehr gern einst gelitten.
Er ward gar oft in Holz geschnitten,
Wie diese drei Bilder es uns zeigen.



Ein Holzschnitt, der besonders eigen
Ist jener vom ersten heißen Kuss.


Was man dazu wissen muss,
Deutet die Jungfer, die gar wilde,
Per Fingerstellung an im Bilde,
Dass Frauen bei der Gattenwahl,
Wenn sie zum Testen Frösche küssen,
Auch auf die Größe achten müssen,
Damit der Gatte optimal,
So sei erklärt es kurz gefasst,
Auch wirklich für die Ehe passt.


Als nächstes folgt, seht alle hin,
Ein Bild vom Reiner Frosch-Kretin,
Dem ein Wunder widerfahren
Ist vor siebenhundert Jahren.


Als der Mann gar einfallsreich,
Weil ihn kein Doktor konnte heilen,
Das gilt es hier uns mitzuteilen,
Verzweifelt griff zum Krötenlaich,
Sich schließlich damit  einzureiben,
Um die Geschwüre zu vertreiben,
Wurd' er geheilt! Schon kurz nachher
War so schön wie vorher er.

Dieses Wundermittel kannte
Auch die heut noch oft genannte
Hildegard von Bingen schon.
Sie wusste mancherlei davon,
Das bis heut erhalten blieb
Weil sie ein Buch darüber schrieb.


Aus ihrem -Thier Artznayenbuch-,
Beschrieben von der ach so Frommen,
Ist mancher weise Spruch,
Wie auch der Holzschnitt hier entnommen.
Der Text dazu bei Hirschberg steht;
Dort wo's um die Äbtissin geht."



"Lasst uns", sprach Hades "weiter nun
Einen Blick ins Buch der Weisheit tun:


Dort finden wir, ihr seht es hier,
Den Froschkönig auf einem Tier
Welches große Ähnlichkeit
Mit der Göttin Amaunet hat,
Mit welcher Amun seinerzeit
Sich am Nil zusammentat,
Um mit ihr sich zu verbünden
Um das Imperium zu gründen,
Das in Hermopolis am Nil
Als der beiden Unterpfand,
Jahrtausende hatte Bestand
Bis es Rom zum Opfer fiel.


Nun, und Kuk ihr seht es hier,
Nimmt Amaunet sich zur Brust.
Amun der Chefgott pflichtbewusst,
Vermählt längst mit dem langen Tier,
Reitet beschützend ihre Brut
Vor der bösen Geier Mut,
Mit königlichem Froschgehaben
Im Nil dahin und lässt sie traben.

Und nach den anderen drei Schlangen
Aus dem ägyptischen Quartett,
Hatte Huh wohl grad Verlangen
Und macht es sich im Schilfrohr nett."

Weiter ging's im Froschkunstreigen.
Hades wollte alles zeigen
Was er auf der Speicherplatte
Von seinem Rechner noch so hatte.

Und dann öffnete ad hoc
Er den nächsten Bilderblock.

   
Hexensabbattreiben pur
Mit dem Frosch als Hauptfigur,
Tobten sich auf dem Blocksberg aus
Denn dort waren sie zu Haus.




Einen der Frösche, dort am Brocken
Sah man auf einer Säule hocken.


Es war der Zeremonienmeister
Der all die Teufel und Hexengeister
Zu Lust und Sünde animierte
Und so hoch oben überdies
Als eine Froschgottheit fungierte,
Die mit Namen Amun hieß.

Dem Klerus war das durchaus Recht.
Man duldete das Tun der Damen.
So machte man die Gottheit schlecht
Und zog den ehrenwerten Namen,
Was der Kirche ward von Nutz,
Beim Hexensabbat in den Schmutz.

Dem neuen Zeitgeist angepasst
Ist Amuns Name schnell verblasst.
Er blieb was er in Rom noch ist.

So machte der Klerus einst frivol
Den Frosch zum Ketzereisymbol
Und nannte ihn gar Antichrist.

***

Man stellte ihn gar gruslig dar
Wie im Bild vom Krötenpfuhl.
Und im Totenkult sogar
Kriecht er nachts oft somnabul,
Auf den Friedhöfen herum.




Sein neues Charakteristikum,
Das ihm der Klerus, wie berichtet,
Hatte sorgsam angedichtet,
War das von einem Teufelstier.
Ihr seht es auf den Bildern hier!

In den Toten, widerlich,
Frisst er durch Verwesung sich,
Und wird deshalb mit aller Macht
Verfolgt und sogar umgebracht.

Man setzte ihm im Zeitenlauf,
Später sogar Hörner auf,
Damit der Frosch auch äußerlich,
Dem Beelzebub der Bibel glich."

  
Und während Hades weiter sprach,
Legte er weitre Bilder nach,
Um seine Red, der Wahrheit wegen,
Auch optisch sofort zu belegen.

***

Doch während es im hohen Hause,
Im Griechenhelden-Seelensaal,
So weiterging ganz ohne Pause
Gönnen wir uns hier erst mal
Eine Auszeit um nachher
Zu erfahren noch viel mehr
Über den Frosch, dem in der Kunst
Man lang verweigerte die Gunst
Ihn so zu zeigen wie er war
Und bleiben wird für immerdar.

***
wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.