Sonntag, 31. August 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 24-37
- Frosch und Kröte in anderen Kulturen
- Im alten Babylon -

Amulette, fünftausend Jahre alt!
Allesamt in Froschgestalt,
Wurden sichtbar auf dem Schirm.
Dazu erklärte Nestor firm:





"Im Zweistromland, in jenen Tagen,
Hat man den Frosch als Schmuck getragen,
So wie es in Ägypten auch
Zur gleichen Zeit war dort der Brauch.

Die High Society
Dereinst im alten Babylon,
Lange vor uns allen schon,
Stand  ähnlich einst auf dieses Vieh
So wie es unten derzeit nun
Auch die Menschen wieder tun.

Man verehrte es bigott
Beinah so wie einen Gott
Und wie es andre Asiaten
Schon lang vor den Sumerern taten.

 

Im Tiefland zwischen beiden Flüssen
Hat man die Frösche mögen müssen
Denn es gab sie reichlich dort.
Ihrem Gesange wohl gewogen
Welcher ward gar hörenswert,
Hat mancher dabei überzogen
Und den Frosch als Gott verehrt.


Hingegen die ultraorhtodoxen Juden
Mit Hohn und Spott den Frosch beluden.
Im Buch der Weisheit steht das Wort
Vom widerlichsten aller Tiere
( Weish.15,18-19; Sie verehren sogar die widerlichsten Tiere,
die dümmsten im Vergleich mit den anderen, solche die nicht
einmal schön sind, so dass man an ihnen Gefallen finden könnte,
soweit das beim Anblick von Tieren möglich ist, die zudem
Gottes Lob und seinen Segen verloren haben. Siehe auch Weish.16,3; )
Das dümmer als alle andern ist
Und nicht schön wie eben diese,
Die Jahwe schuf im Paradiese.

Die Christen taten dann das Ihre,
Pflanzten in den noch warmen Mist,
Des Knechts Johannes Geister ein,
Welche die Frösche wären und nicht rein.

Es galt den Froschkult aus den Herzen
Der Menschheit gänzlich auszumerzen,
Damit keiner auf den Trichter kam
Und Amun sich zum Vorbild nahm,
Welcher, wie wir heute lesen,
Ein Froschgott ist am Nil gewesen.

Die Juden in der Diaspora,
Damals in Alexandria,
Die im Zahlencode eins/sieben,
Das Buch der Weisheit schrieben,
Wollten den Ägypter-Heiden
Ihre Froschgötter verleiden.

Im babylonischen Exil
Droschen sie das gleiche Spiel
Mit gezinkten Karten,
Zu verdammen jene Arten,
Die am Nil und anderswo
Galten einst als A und O.

Sie erklärten dem Volk in Babel,
Dass der Frosch nicht akzeptabel
Als Gottheit sei, weil er wär' dumm.
Und Nebukadnezar schließlich dann,
Schloss sich dieser Meinung an
Und hat die dereinst dort so Großen
In den Schlamm zurückgestoßen.

Das orthodoxe Judentum,
Wie auch die frühe Christenheit,
Konnten die Frösche seinerzeit
Für ihre Lehren nicht gebrauchen.
Deshalb musst er untertauchen,
Er, der brave Schwanzloslurch,
Der Jahrtausende hindurch,
Als Gottheit für das Erdenglück
Der Menschheit sorgte, musst zurück,
Aller Ehren aberkannt,
Und um seinen Thron geprellt,
In den Sumpf der Unterwelt
Und ward Dämon fortan genannt.

Hätte man nicht aus jenen Jahren
Die Amulette all gefunden,
Die sich die Leute hatten umgebunden
Welche einst den Frosch verehrten,
Hätte die Welt wohl nie erfahren,
Von wem man sie bekehrte."


"Es ist genug, ich bitte dich"
Wandte Dares ungeniert
(Ilias 5/9 ff; Troer, Priester des Hephaistos,
Vater Phegeus und des Idaios)
Und zornig nun an Nestor sich:
"Wer wie du philosophiert"
So fuhr er den einst weisen Mann
Im Elysium wütend an,
"Der leidet, scheint mir an Demenz.
Was du uns hier als Dekadenz
Der Hochkultur verkaufst, ist Sünde.
Du kennst die wahren Hintergründe
Und dennoch lügst du uns was vor.
Alter Mann, du bist ein Thor
Und wie mir scheint schon arg senil."

Dem Hephaistospriester es gefiel
Den alten Mentor anzugreifen
Um ihn durch den Dreck zu schleifen
Denn er hasste diesen sehr
Weil er klüger war als er.


"Deine Rede in der Tat,
Ist an den Göttern Hochverrat!"
So fuhr mit Nachdruck er im Wort
Und gar lauter Stimme fort
Und fügte zornig noch sodann,
Das Schimpfwort Gotteslästerer an.

Die hocherlauchten Troer Seelen
Konnten die Häme kaum verhehlen,
Die tief aus ihren Herzen kam
Und ihnen schier den Atem nahm.

Da hat Telemachos sich den frommen
(Ilias 2/260; 4/354; Sohn des Odysseus und der Penelope)
Dreisten Priester vorgenommen:

"Was fällt dir ein", sprach gar intim
Er im tiefsten Bass zu ihm
Und dann fuhr er zornig fort:
"Was bist du für ein Hampelmann.
Wagst dich an Greise nur heran.
Du entschuldigst dich sofort,
Sonst werd ich dir die Flügel stutzen,
Dass keine Feder dir mehr steht
Und das Lästern dir vergeht."

Den Priester mal herabzuputzen,
Der seinen Zorn hat angefacht,
Hat Telemachos Spaß gemacht.

"Ich bin ein Grieche, wie du weißt.
Ich hoff' du weißt noch was das heißt!"
Und dann fügte er hinzu:
"Lass mit den Göttern uns in Ruh!
Ich traue dem Homer-Bericht
Mit all den vielen Göttern nicht.
So wie mein Vater Odysseus,
Glaube ich allein an Zeus.
Für mich gibt es nur den einen.
Außer an ihn glaub ich an keinen.

Hephaistos, dessen Priester du,
Hat Homeros der Filou,
Sich für seine tolle Schlacht
Um Troja einst nur ausgedacht.
Ursprünglich war der ein Dämon,
Der tief im Berge Mosychlos
Fristete sein Daseins-Los,
Indem er schuftend sich bemühte,
Dass das Feuer weiter glühte,
Das auf Lemnos dereinst brannte.
So las ich es im Lexikon
(Lexikon der alten Welt Band II, S 1252)

In der wahren Variante.

Bei Homer, als Schmied, da war er groß;
Da hatte wirklich er was los.
Doch wie kannst du dir erlauben,
Dass ein Gott er sei, zu glauben?

Ein Schmied mit einem Hinkfuß
Als Gott, das ist doch wirklich Stuss.
Du als sein Priester müsstest wissen,
Dass Zeus ihn vom Olymp geschmissen
Hat weil lahm er war und eine Niete
Sogar im Bett bei Aphrodite.
Ein Krüppel als Gott, du liebe Zeit,
Glaubst du nicht selbst das geht zu weit?"

Telemachos schwer in Brass,
Ließ seinen ganzen Frust und Hass,
Der in ihm ward angestaut,
An Dares aus nun ziemlich laut:

"Ihr Priester seid doch alle gleich,
Ihr verdammten Spötter,
Schafft einfältig ein Götterreich,
Ohne selbst an die zu glauben
Die ihr uns vorsetzt so als Götter.
Und dann nach einem lauten Schnauben,
Sprach er weiter. "Sapperlot

Merk dir eines, Priester du,
Es gibt nur einen Gott!
Mir macht man kein X vor als ein U.
Für mich ist eines klipp und klar,
Und das gilt für immerdar,
So sicher wie ein Fischer-Dübel,
Der was er verspricht auch hält,
Ist alle Religion von Übel,
Die mehr als eine Gottheit preist
Und den Menschen auf der Welt,
Das Paradies durch Krieg verheißt.
Ich glaub an einen; er allein
Wird immer mein Gebieter sein.
Ich rate dir, es nicht zu wagen,
Ein schlechtes Wort noch mal zu sagen
Gegen Zeus unseren Vater
Und Mentor welcher mein Berater
Dereinst war in Ithaka.
Hochgeschätzt in Attika,
Weil klug er war und ehrenwert,
Die Menschheit ihn noch heut verehrt.
Sein Name wurd inzwischen dort
Zu einem sprachlich neuem Wort,
Welches, wenn es um Bildung geht,
Für Förderer und Berater steht.

Beide in meinem Erdenleben,
Haben mir Rat und Schutz gegeben."

"Was Zeus gilt im Hellenentum,"
Trotzig dem Priester er erklärte,
"Ist meines Vaters Weggefährte,
Für mich hier im Elysium.
Auf die zwei lass ich nichts kommen!"

Dann wurde er laut im hohen Haus.
"Deine Entschuldigung steht aus!"
So forderte er es vom Frommen.

Ohn' dass er ein weit'res Wort verlor.
Legte die Hand er an sein Ohr
Und wartete drauf was geschah.

Als niederknien er Dares sah
Um für sein schändliches Vergehen,
Vergebung von Nestor zu erflehen,
Wandte er in aller Ruh
Sich seinem Computer wieder zu.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.