Freitag, 14. November 2014

Die beiden Kriegsherrn

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 14
- 9. Kriegstag -
- Die beiden Kriegsherrn -

Brotnager der Mäuserex,
(Anderer Name für Troxartes den Mäusekönig)
Immer noch bei seinen Ahnen,
Spannte vom Krieg mit den Germanen,
Zurück ins Altertum den Bogen.

Die alten Fabeln im Konnex
Hat er nun herangezogen
Um dem Frosch zu imponieren.

"Wir sind", sprach er "von allen Tieren
Die klügsten und wir haben Mumm.
Unser Volk ist nicht so dumm
Wie deines, von dem die Bibel sagt,
Unter Weisheit sechzehn drei,
Dass es das hässlichste und dümmste sei
Und obendrein noch so verzagt,
Dass ihr, wenn einer von uns nur haucht,
Vor Angst gleich alle untertaucht."

Und dann fügte er spontan
Die Maus- Löwe- Fabel an.

"In Afrika" hat er gesagt,
"Als man den Löwen hat gefangen,
Wir Mäuse ihm zu Hilfe sprangen.
Wir haben die Fesseln ihm durchnagt
Und das arme Tier befreit."


Dies zu beweisen gern bereit,
Ohn' dass er noch ein Wort verlor,
Legte er alte Bilder vor,
Auf denen, was einst war geschehen,
Pausback schwarz auf weiß konnt' sehen.



Fabel um Fabel, fabelhaft,
Von ihrer Ahnen-Verwandtschaft,
Just aus dem Stehgreif ausgewählt,
Hat Brotnager nun dem Frosch erzählt.

Zum Beispiel jene Fabel hier
Von einem Mäuschen und dem Stier.



Das Mäuschen und der Stier
- Aristoquakes -

Eine Maus biss einen Stier.
Der wollte rächen sich an ihr.
Aufgebracht und voller Zorn,
Senkte er zum Stoß sein Horn.

Doch dort, wo grad die Maus saß noch
War im Boden nur ein Loch.
Wütend stieß der Stier drauf ein.
Sein Angriff sollt vergebens sein.

Nach zehn Attacken in den Sand,
Die Kraft aus seinem Körper schwand.
Müde legte er sich nieder
Um sich ein bisschen auszuruh'n.

Da biss die freche Maus ihn wieder.
Er konnte nichts dagegen tun.

"Verdammte Maus" hat er gestöhnt
Und zog ärgerlich davon.

Mit Überheblichkeit im Ton,
Hat das Mäuschen ihn verhöhnt:

"Ach was bist du großer Stier
Doch gegen mich ein schwaches Tier"
Rief sie dem andern hinterher.
Doch der hörte es nicht mehr.




***

So die Moral von dem Gedicht
Ist was die Fabel uns beweist:
"Mit Gewalt alleine geht es nicht.
Drum benutz auch deinen Geist
Vor allem wenn du großen Tieren
Wie einem Stier willst imponieren !"


***

Fabel um Fabel, gut sortiert,
Wurde Pausback vorgetragen.
Dass ihn das nicht interessiert,
Wollt er dem Mauskönig nicht sagen.

So ließ er's über sich ergehen.
Vom Krieg mit Katzen war die Rede,
Und von der Mäuse-Wiesel-Schlacht,
Und was des Mausvolk in der Fehde
Mit dem Manntier hat vollbracht.





Die Bilder dabei anzusehen
War für den Frosch ganz amüsant.

Während der Mauser arrogant
Vom Intellekt der Mäuse sprach,
Sehnte Pausback sich danach,
Dass das Essen wurd serviert.

Die Maus hat weiter fabuliert
Dem Frosch war's einerlei,
Und berichtete wie man ein Ei,
Behutsam und sicher transportiert
Ohn' dass den Inhalt man verliert.



Sie wollt damit beweisen wie
Intelligent und stark war sie.


***

Während der eine nur ans Essen dachte,
Der andre große Sprüche machte.

"Die Spitzmaus", hatte er die Stirn
Um seine Herkunft Lob zu preisen,
Auf Santoianni zu verweisen,
(Francesco Santoianni: Von Menschen und Mäusen S. 49)
"Besitzt fürwahr ein Superhirn,
Das gemessen an ihrem Gesamtgewicht,
Fast den Rekord des Manntiers bricht."



"Ja" tönte es vom Mauser her:
"Wir Mäuse, nicht von ungefähr,
Durch geschickte Mutation,
Weil besser wir als andre Rassen,
Verstanden es uns anzupassen,
Sind die Krone der Evolution!"

***

"Nun hör mal zu", sprach Pausback da,
Der seine Felle schwimmen sah:

"Du prahlst als wärest du ein Gott.
Doch deine Rede klingt nach Spott.
Mir scheint, du willst mich provozieren.
Auch ich stamm ab von stolzen Tieren.

Und was die Fabel anbetrifft;
Bereits in Äsops alter Schrift
Viele meiner grünen Ahnen
Nicht zu übertreiben mahnen.
Gewiss, du bist ein großes Tier.
Doch zu vergleichen dich mit mir,
Ist, mit Verlaub gesagt, arg dumm.
Und dann erklärte er warum:

***
Was Pausback dann hat vorgetragen
Das nächste Mal wir Euch hier sagen.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.