Donnerstag, 13. November 2014

Die Kriegsherrn

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 27- 13
- 9. Kriegstag -
- Die beiden Kriegsherrn -

"Der Klerus, damals arg verrucht,
Hat nach Gründen stets gesucht,
Uns, die wir von Gott abstammen,
Zu verketzern und zu verdammen."

"Dass im fernen Osten wir
Als Archetypus und heiliges Tier
(Francesco Santoianni, "Von Mäusen und Menschen" S. 17)
Seit Anbeginn der Religion,
Jahrtausendelang galten schon,
Hat dem Päpsten nicht gepasst.

Wir Mäuse waren Rom verhasst
Weil die Christen dereinst dachten,
Dass wir die Pest zu ihnen brachten,
So wie in Samuel sechs bis sieben
Die Juden hatten es beschrieben.

Weil eine Maus in Hungersnot,
Hatte eine Hostie angenagt,
Sie wusst' nichts von geweihtem Brot,
Hat unser Volk man angeklagt.

Wer das Symbol der Christenwelt,
Die Hostie stiehlt und sie verzehrt,
Der ist zu leben nicht mehr wert.

Als Antichrist nun dargestellt,
Hat hinterhältig mit Bedacht,
Man uns den Prozess gemacht.

Der Bischof von Autun hat höchst blasiert,
Uns deshalb einst exkommuniziert.
(Francesco Santoianni, "Von Mäusen und Menschen", S. 25)


Über tausend Jahre lang,
Bis ins späte Mittelalter,
Verbannte man uns aus dem Psalter
Oder stellte uns dort gar
Als ein böses Untier dar,
Das, so hat man es berichtet,
Die Christen allesamt vernichtet.

Doch mein Volk im Freiheitsdrang,
Mit den Ratten im Verbund,
Hat überlebt im Untergrund
Weil Gertrud, Kakukilla und auch Fine,
Alle drei mit Unschuldsmine,
Im Untergrunde uns verhohlen,
Beschützten von den Erzkatholen.



Wir wurden erneut ein starkes Volk.
In der Schlacht am Binger Kolk,
Bezwangen wir im Maus-Volkssturm
Die Manntiere am Mäuseturm.


Hatto, der dort saß beim Essen,
Wurde von uns aufgefressen,
Und zu Ende war die Plage
So liest man heut es noch als Sage.



Wir machten damals reichlich Beute
Und haben unter Blutvergießen,
Stärke, Mut und Witz bewiesen,
Und hohes Anseh'n uns erworben.
Viele von uns sind zwar gestorben,
Doch unser Ruhm der blieb bis heute."

Danach fügte ganz spontan
Er einen Nachsatz schnell noch an:

"Um diesen Ruhm zu untermauern,
Musst ich mit dir den Krieg beginnen.
So wird mein Name überdauern,
Denn ich werde ihn gewinnen!

Wenn man längst vergessen dich,
Wird man erinnern sich an mich,
Weil ich euch Fröschen in der Schlacht
Eine Niederlage habe beigebracht,
Wie in der Kriegsgeschichte sie
Die Welt zuvor erlebt hat nie!"

***
Pausback, ziemlich konsterniert,
Bewahrte Haltung. Routiniert,
Obgleich innerlich gar sehr empört,
Tat er als hätt er's nicht gehört.

***

Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.