Montag, 8. Dezember 2014

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 9
- 9. Kriegstag -
- Wieder auf dem Schlachtfeld -


ährend 


die Kranken so umhegt,
Wurden all gesund gepflegt,
Hat man im Felde in der Schlacht,
Was noch gesund war umgebracht.

Es war wirklich fürchterlich!
Beide Völker bemühten sich,
Sich gegenseitig umzubringen.

Im unerschütterlichen Ringen
Auf dem Schlachtfeld um den Sieg,
War Uksche am neunten Tag im Krieg,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 115)
An den gar schrecklich rabiaten
Mauser Flinkepratz geraten.

Der sprang wie eine Tigerkatze
Auf ihn zu. Mit seiner Pratze
Schnappte er sich Uksches Bein.



Und dann stach er auf ihn ein,
Dass dem nichts andres übrig blieb,
Weil sein Schwert pure Luft nur hieb,
Als dem Tod ins Aug zu sehen.

Er dacht bei sich: "Die blöde Maus
Macht bestimmt den Garaus mir.
Er wollt sich just ergeben ihr,
Doch da war es schon geschehen.
Er bracht das Wort nicht mehr heraus.

Die Lanze drang ihm in die Kehle
Und löschte ihm das Leben aus.
Mit dem Langschwert in der Hand
Starb er für sein Vaterland.

Zornig zischend fuhr seine Seele
Durch das Loch im Hals heraus
Und flog in Richtung Acheron
Flügelschlagend fix davon.

***

Die Maus, die Uksche hatte umgebracht,
Hat schrill, laut quietschend frech gelacht
Und wandte sich in aller Ruh
Bereits dem nächsten Gegner zu.

Es war der kecke aber dumme,
Grüne Krieger Bladimumme,
(Ursula Wiepen, S. 31)
Dem sie das Leben nehmen wollte.
Doch es kam anders als es sollte.

Nachdem dem Frosch den rechten Fuß
Sie hatte tolldreist abgeschlagen,
Schrie sie: "Du Schuft" als Abschiedsgruß
Und zielte auf des Gegners Magen,
Um ohne jedes Kopfzerbrechen,
Frosch Bladimumme tot zu stechen.



Doch sie konnt' ihn nicht ermorden
Weil ihr Degen, als sie stach,
Traf des Feindes Eisenorden
Wobei die Klinge klirrend brach.

Sie hat den Degen weggeschmissen.
Und dann ist sie ausgerissen,
Weil sie vor sich, schon ganz nah,
Padurre plötzlich kommen sah,
(Ursula Wiepen, S. 88)
Welcher auf einem Eber saß
Und mit Speer und Augenmaß,
Sie schon aufs Korn genommen hatte.



"Du dreiste, feige, graue Ratte"
Er, während sie das Weite suchte,
Zornig in ihrem Rücken fluchte.

Dann traf die Lanze. "Ach herrje,
Was tut doch so ein Einschlag weh"
Dachte die Maus in ihrer Not.
Und dann war sie auch schon tot.

***

'Ne andre Maus, zur gleichen Zeit,
Fiel im Frosch- und Mäusestreit
Weil ihr die Lanze war zerbrochen
Als sie 'nen Feind hatte erstochen.

Völlig unbewaffnet nun
Konnte sie nichts dagegen tun,
Dass sie im Felde in der Schlacht
Von Maaspog wurde umgebracht.


Der stieß, so wie's im Krieg ist Brauch,
Ihr die Lanze in den Bauch,
Dass ihr die Lust am Kampf verging
Und sie nie wieder Streit anfing.

***

Maus Cleversmart, ein Stückchen weiter,
Indes, weil sie war viel gescheiter
Als ihr Gegner Plodux Pegge,
(Ursula Wiepen, S. 93/91)
Schleuderte zum Tötungszwecke,
Aus der Entfernung ihren Degen
Hinterlistig sie ihm entgegen.



Weil seine Deckung war grad offen,
Wurd der Frosch gar schlimm getroffen.

Durch Lippen, Zunge, Oberkiefer,
Drang die Klinge immer tiefer
Ihm ins Auge, hinterm Ohr
Kam sie schließlich dann hervor.

Der Frosch, auf einem Auge blind,
Warf die Waffen weg geschwind
Und zog den Degen, er war zäh,
Mit einem schnellen Rucke jäh
Aus seinem grünen Kopf heraus.

"Der Krieg ist" dacht er, "für mich aus!"
Dann fiel in tiefe Ohnmacht er
Aus der er nie erwachte mehr.

***

Sein Kumpel, welcher das Geschehen
Hatte still sich angesehen,
Knöpfte, nachdem er Rache schwor,
Sich Maus Cleversmart nun vor.

"Du verdammter grauer Strolch"
Schrie Schottsa- Schottpogg- Schottepolch,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 112)
Welches sein stolzer Name war
Und schnitt mit dem Schwerte Haar um Haar
Dem dreisten Mörder aus dem Bart.



Als gegen alle guten Sitten,
Die Maus begann darum zu bitten,
Dass er zu sterben ihr erspart,
Sprach er: "Um dich ist es nicht schade.
Für Mörder gibt es keine Gnade.

Und als sie trotzdem weiterflennte,
Er ihr den Kopf vom Rumpfe trennte,
Dass Blut spritzend im hohen Bogen
Er ist mit Drall davongeflogen,
Bis schließlich er am Schilfrohrhag
Just grad als ob er es so wollte,
Vor den eig'nen Körper rollte
Und still ihm gegenüber lag.



Dann kam der Schmerz, ojemine,
Was tat der Maus ihr Hals jetzt weh.

Als unter Pein sie von ganz nah
Ihren blutüberströmten Mauspelz sah,
Wurde ihr ganz plötzlich klar,
Was mit ihr geschehen war.

Da traf sie von rechts oben quer
Ins Koppelschloss des Gegners Speer
Und setzte schnurstracks dann von dort,
Den Weg durch Milz und Leber fort,
Bis er schließlich, sie erschrak,
Unter ihr im Boden stak.

Instinktiv griff sie zum Messer
Um die Freveltat des Grünen,
Bevor sie sterben musst, zu sühnen.
Doch ihr Körper hat versagt.

Ihrer Seele ging es besser.
Sie ist froh und unverzagt
Just in dem Moment entwichen
Als der Mauser ist verblichen.

Mit gekonntem Flügelschlag
Wollt sie nonstop vom Schilfrohrhag,
Weil es sie nach oben zog,
Ins Elysium entschweben.

Doch als sie um eine Binse bog,
Um den Steigflug einzuleiten,
Traf sie auf einen Froschepheben
Welcher Unk Punguitze hieß,
(Ursula Wiepen, S. 97)
Der seine Lanze in sie stieß.



Gehindert so am Weitergleiten,
Nachdem der Frosch hat zugestochen,
Hat den Flug sie abgebrochen.

So endete einst Cleversmart.

Der klügste Mauser seiner Art
Hat verfehlt sein Lebensziel,
Weil nach heldenhaften Streit,
Nebst ihm auch seine Seele fiel
Und nicht erfüllte ihren Zweck,
Anstatt in elysischen Heldenhallen
Zu  ruh' für alle Ewigkeit,
Was besser hätte ihr gefallen,
Als zu vergammeln so im Dreck.

***

wird fortgesetzt




Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.