Mittwoch, 28. Januar 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 28
- Im Elysium -

Lange haben da die acht
Im Elysium gelacht.
Bis Hera, nachdem sie um Ruhe bat
Vom Computerfrosch erzählt dann hat.


Der falsch programmierte Frosch
- Autor nicht bekannt -


Es war einmal ein kleiner Frosch. Nicht so ein Frosch, wie man ihn sich vorstellt...Nein, nein..., auch Frösche haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und sehen heute ganz anders aus, als früher. Und das Schlimmste ist: sie funktionieren auch ganz anders. Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung sind mittlerweile auch die Frösche chipgesteuert. Zumindest scheint das so zu sein, anders kann ich mir die Geschichte zumindest nicht erklären.


Unser kleiner Frosch hüpfte und quakte mal fröhlich, mal weniger fröhlich durch die Welt und wartete auf das, worauf eigentlich alle Frösche warten: Darauf, dass eine Prinzessin kommt und ihn durch einen Kuss in einen Prinzen verwandelt! Schon etliche Küsse hatte er bekommen, und auch schon etliche Male hatte er sich in einen Prinzen verwandelt. Aber irgendetwas in seiner Systemsteuerung schien nicht so recht zu funktionieren, immer wieder verwandelte er sich zurück in einen Frosch. Er überprüfte dann mal sein Betriebssystem und war sich sicher, dass alles korrekt eingerichtet war, jedoch bisher die Prinzessinnen nicht kompatibel waren. Das beruhigte ihn und er hüpfte weiter. 




Und dann traf er sie: Die Prinzessin, nein, nicht irgendeine, sondern genau die, auf die er schon immer wartete. Und sie küsste unseren kleinen Frosch zum Prinzen. Aber schnell stellten sich auch hier Kompatibilitätsschwierigkeiten ein. Das Problem war in diesem Falle so gelagert, dass die Prinzessin auf einer Plattform zwei Betriebssysteme installiert hatte. Und nur eines davon war "froschkompatibel". 



Erstaunlicherweise führten diese Konfigurationen immer nur zu Systemabstürzen bei dem kleinen Frosch und es kam zu einem wüsten "Hinundherverwandeln"...Frosch... Prinz...Frosch...Prinz...usw.



Diverse "reboots" waren nötig, um den Frosch wieder zum Leben zu erwecken, aber die Prinzessin schaffte es immer wieder! Es entstand dabei allerdings ein ziemliches Chaos in der Systemeinheit unseres Frosches und auch bei der Prinzessin kam es zu Konflikten innerhalb der beiden installierten Betriebssysteme. Beide wussten, dass es bis heute keine Plattform gibt, die dauerhaft mit zwei Betriebssystemen klarkommt. Und der Frosch wartete geduldig darauf, dass die Prinzessin ihr inkompatibles System irgendwann von ihrer Festplatte löschen würde. Aber während dieses Wartens, kam es zu immer mehr Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf...Abstürze, hängende Betriebssysteme, komplette Speicherüberlastungen usw.




Obwohl der Frosch seine Prinzessin nicht verlieren wollte, nahm er einige Änderungen an seiner Struktur vor: Er programmierte seine Software nun so, dass die Prinzessin ihn nur noch küssen konnte, wenn sie das inkompatible System gelöscht hatte. Nur so schien es ihm möglich, wieder zu einem stabilen und gleichmäßigen Systemablauf bei ihm und auch bei seiner Prinzessin zu gelangen. Die Firewall wurde installiert! Aber auch das war nicht unproblematisch... denn der Frosch wusste, dass diese Firewall unheimlich viel Ressourcen verbrauchte und alle anderen, installierten Anwendungen nur noch im "Notbetrieb" laufen würden. Aber das war es ihm wert! Schließlich tat er es doch auch für sie: Seine Prinzessin...Tja...und da sitzt er nun, der kleine Frosch...und wartet...und wartet...und wartet..





***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.