Samstag, 21. Februar 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 105
- Im Elysium -

"Die eigenen Götter zu vernichten,
So wie die Juden es berichten
In Passuk, Tora, Gemera,
In Midrasch , Talmund et cetera
Und wie man heute es noch glaubt,
Hätt' kein Ägypter sich erlaubt."

Athene schnaufte zornig und fuhr fort:
"Was weiter geschehen ist dann dort,
Hab weil neugierig ich gewesen
Im Passuk gestern nachgelesen:"

"Aaron mit des Bruders langen
Stock hat damit angefangen,
Am Nil in jenen alten Tagen,
Als er sein Volk wollte befreien,
Auf den Grünen einzuschlagen,
Um ihn zu vermaledeien."


***

Was dann am Nil geschehen ist
Kein Batrachit jemals vergisst.
(Batrachiten wurden von den Römern all jene
Menschen genannt, die dem alten ägyptischen
Froschgottglauben nicht abschwören wollten.
Ihnen wurde der Zuzug ins römisch Reich verwehrt)

Heut klingt das freilich sehr absurd.
Der Frosch, als er getroffen wurd',
Hat sich, wie durch Zauberei,
Geteilt. Aus dem einen wurden zwei.

Und als Aaron auch die erschlagen wollte,
Es sich stets wiederholen sollte.

Immer wenn in Glaubensnöten,
Er auf einen Frosch einschlug,
Um den Hässlichen zu töten,
Fand eine Froschverdopplung statt.
Da war, und das mit Recht und Fug,
Sogar der alte Moses platt.

Er hat die Schultern nur gezuckt
Und vor dem Bruder ausgespuckt
Und als Stümper ihn verflucht.

Der hat es noch einmal versucht,
Mit dem gleichen Resultat.
Das Volk indessen in der Tat
Schlug weiter auf die Frösche ein.
Man wollte nicht mehr Sklave sein."

"Vernichtet sie, die blöden Frösche"
So schrieen die Israeliten,
"Auf dass  der Froschglauben erlösche
Und die Frosch-Verehrungsriten,
An denen die Heiden sich erlaben,
Endlich hier ein Ende haben!"

Und dann erlebte Amrams Sohn
(Amram und Jochebed sind Moses Eltern)
Jenes schlimme Froschpogrom,
Von dem die Bibel heut noch spricht,
Nur eben halt aus andrer Sicht.

Als Moses brüllte: "Lasst es sein.
Das verdammte grüne Vieh
Ist verzaubert irgendwie
Und es hat fürwahr den Schein,
Als könnt' es eine Gottheit sein,"
War es beinah schon zu spät.

Die Frösche in Religiosität,
Vom Judenvolk dazu gebracht,
Nun tausendmal verhundertfacht,
Hatten im Ägypterland,
Erneut nochmals die Oberhand,
Vom Manne mit dem Stab gezwungen,
Für Amun und den Pharao errungen."

***

"Die Frösche am Nil in jenen Jahren,"
So fuhr Pallas Athene heiter
In ihrer Froscherzählung weiter,
"Vermutlich jene Grünen waren
Welche die Evangelisten,
Als sie an den Tiber kamen,
So wie am Nil die Kopten-Christen,
Zu Hause sich als Vorbild nahmen."

"Der Froschlurch wurde zum Symbol
Welcher die ersten Jahre wohl,
Wie einstmals im Ägypterland,
Für Wiederauferstehung stand
Und deshalb hat als Wappentier
Man ihn sich auserkoren hier."

"Doch wie die Schriften es beweisen,
Auch Juden jene Frösche preisen
Die dereinst in Moshes Namen
Am Nil zu Ruhm und Ehre kamen.

Weil auf göttliches Verlangen,
Fest im Glauben sie wie Löwen,
Damals in die heißen Öfen
Mutig und ohne Zaudern sprangen
Und nicht wie Moses, welcher wankte,
Dabei Gottes Namen priesen,
Jahwe es den Grünen dankte.

Er ließ sie alle überleben,
Im Gegensatz zu Moshe eben!

Jenen hat er abgewiesen.
Er durfte nicht ins Heilige Land
Das er für die Seinen fand."

Er durfte nur hinübergucken
Und musste Jahwes Urteil schlucken.

Die Frösche indes am Jordan dort,
Leben vergnügt so wie im Nil auch fort.
Sie können über all die Sachen
Von früher sogar Witze machen.....




...Und preisen Gott: "Kidusch Haschem"
Dass selbst Paulus Zwo beim Requiem
Das sein Nachfolger in Rom,
Für ihn hielt im Petersdom,
Unter seiner Holzsargplatte,
Seine Freude daran hatte. 

Moshe Rabbejnu nahm sich die

 Lehre der Frösche nicht zu Herzen

Ein Schriftgelehrter von heute...

 ....erklärt die Sache von damals... 

so

 

Zur Parscha dieser Woche gibt es einen interessanten Ba’al haTurim. Der Ba’al haTurim gibt uns auf seine rätselhafte, geheimnisvolle Art immer Stoff zum Nachdenken. Zum Satz „und bringe herauf („ve’ha’al“) die Frösche auf das Land Ägypten“ [Schemot 8: 1] weist er darauf hin, dass das Verb „ve’ha’al“ nur noch an einer weiteren Stelle in der Torah erscheint. Die andere Stelle befindet sich gerade vor der Beschreibung des Todes von Mosches Bruder: „Nimm Aron und seinen Sohn Elasar und bringe sie auf den Berg Hor.“ [Bamidbar 20: 25]
Was ist die Verbindung zwischen dem Heraufbringen der Frösche und dem Hinaufbringen von Aron auf den Berg Hor? Der Ba’al haTurim verweist auf eine Talmudpassage, welche die Frösche Ägyptens lobt, weil sie bereit waren, auf den Befehl G’ttes hin, in die Öfen zu springen. Die Gemara sagt, dass die Frösche, die in die heissen Öfen sprangen, als Lohn für ihre Aufopferung für G’ttes Namen, auf geheimnisvolle Weise gerettet wurden. [Pesachim 52b]
Der Ba’al haTurim weist darauf hin, dass Aron und Mosche die Möglichkeit hatten, den g’ttlichen Namen zu heiligen („Kidusch Haschem“). Sie hätten, als sie bei Mej Merivah Wasser für die durstige Nation hervorbrachten, mit dem Felsen sprechen sollen. Weil sie den Felsen schlugen, statt mit ihm zu sprechen, fiel ihr Kidusch Haschem geringer aus. Aus diesem Grund mussten sie sterben. Das ist der Zusammenhang. Wieso musste Aron auf dem Berg Hor sterben? Weil er sich die Lehre der Frösche nicht zu Herzen genommen und keinen so vollendeten Kidusch Haschem wie sie bewirkt hatte.
In der letztwöchigen Parscha beklagte sich Mosche bei G’tt, dass Er nichts unternehme, um Israel zu retten. Darauf entgegnete G’tt: „Jetzt sollst du erkennen, wie ich mit Pharao verfahren werde.“ [Schemot 6: 1] Der Talmud bemerkt dazu: „JETZT sollst du erkennen, wie ich mit Pharao verfahren werde, aber du wirst nicht sehen, was ich den 31 Königen Kana’ans antun werde – weil du nicht dort sein wirst.“ [Sanhedrin 111a] Vergab Mosche demnach die Möglichkeit Erez Israel zu betreten zu Beginn der Geschichte des Auszugs aus Ägypten, als er G’ttes Fähigkeit anzweifelte, die Juden zu retten?
Die Frage ist klar. War dies der Zeitpunkt und der Anlass, bei dem Mosche seine Chance, Erez Israel zu betreten, vergab? Wie bringen wir diese Aussage des Talmuds mit den Pesukim in Einklang, die Mosche’s Verbot, das Land Israel zu betreten auf seine Sünde zurückführen, dass er es bei Mej Merivah unterlassen hatte, G’ttes Namen zu heiligen?
Ich sah zu diesem Widerspruch eine interessante Erklärung: Im Grunde genommen war es Mosches Unglaube an G’tt in der letztwöchigen Parscha, die sein Schicksal besiegelte. Rabbejnu Jonah sagt, dass es eine Sünde gibt, für welche keine Sühne möglich ist, nämlich die Sünde der Entweihung des g’ttlichen Namens („Chillul Haschem“). Falls ein Mensch einen Chillul Haschem begeht, sühnt nicht einmal der Jom Kipur und auch kein Leiden. Es gibt jedoch, obwohl es keine Sühne für Chillul Haschem gibt, eine Mizva (Gebot), die dem entgegenwirkt: die Mizva von Kidusch Haschem (Heiligung des g’ttlichen Namens).
Sogar wenn ein Mensch seine Verbindung zu Haschem abbricht, weil er einen Chillul Haschem gemacht hat, besteht immer noch die Möglichkeit einer Wiedergeburt dieser Beziehung mittels Kidusch Haschem. Wir fühlen uns nicht wohl bei dieser Wortwahl, aber dies entspricht der Situation, in der jemand, der geistig gestorben ist (wegen seinem Chillul Haschem) jetzt „wiedergeboren“ wird.
Aus diesem Grund blieben die Frösche am Leben. Sie sprangen in die heissen Öfen, was sie eigentlich umgebracht hätte. Dank dem Kidusch Haschem, den sie vollbrachten, kamen sie ins Leben zurück.
Das ist die Botschaft von Chasal (unserer Weisen): Mosche Rabbejnus Schicksal war am Ende von Parschat Schemot besiegelt, als er G’tt vorwarf, nichts zu Israel’s Rettung zu unternehmen. Bei Mej Merivah besass er die Möglichkeit, diese Sünde auszulöschen und einen Kidusch Haschem zu schaffen. Hätte er dies getan, wäre ihm „Wiedergeburt“ gewährt worden. Ein neuer Mosche Rabbejnu, sozusagen, wäre geschaffen worden; ein Mosche, der nicht vom Beschluss „JETZT sollst du erkennen, wie ich mit Pharao verfahren werde“ getroffen wurde. Dieser neue Mosche Rabbejnu hätte Erez Israel betreten können.
Mosche Rabbejnu misslang der Kidusch Haschem bei Mej Merivah. Er schaffte es nicht, wie der Ba’al haTurim schreibt, von den Fröschen zu lernen, was Kidusch Haschem bewirken kann. Deshalb blieb sein unglückseliges Urteil bestehen und er durfte das Land Israel nicht
betreten.

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.