Freitag, 27. Februar 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 111
- Im Elysium -

"Du weißt, und das ist unbestritten,
Viel über die Ägypter-Sitten!"
Sprach Hera lächelnd zu Athene.

"Da kennst Du sicherlich auch jene
Geschichte von Heket und was die gemacht
Als Horus wurd zur Welt gebracht."

"Na klar", lachte Athene da
Indem sie in die Runde sah.

"Damit Isis die Königin nicht litt,
Bracht Horus sie per Kaiserschnitt
Auf die Welt mit ihrem Messer.

Die Ärzte heute sind kaum besser
Als es vor viertausend Jahren
Die Geburtshelfer am Nil schon waren."

Dann zeigte sie das Unikum
Von jenem Messer stolz herum,
Es war vom Blut noch leicht beschmutzt,
Das Heket hatte einst benutzt.


 
Nachdem sie es am Schleifstein wetzte
Und bevor sie es zum Schnitt ansetzte,
Damit die Sache gut ausging,
Gott Amuns Beistand sie empfing.


Jener auf des Messers Schaft
Mit der Klinge in der Hand,
Die als Symbol von Macht und Kraft
Damals in Ägypten stand,
Gab seines Schutzgott- Amtes wegen,
Heket, der Hebamme den Segen,
Damit die Sache richtig lief
Und alles gut ging und nichts schief."

"Zum Schluss bleibt eines noch zu sagen
Und abschließend hier vorzutragen,"
Sprach Athene zum Applaus
Der Göttinnen im hohen Haus
Und fügte danach gleich spontan
Auch das Folgende noch an:

"Die Froschgötter der Pharaonen
Würden alle heut noch thronen,
Wenn nicht vor fünfzehnhundert Jahren
Justinian mit Religionsgesetzes Macht
Hätte zum Schweigen sie gebracht.

Seither verliert sich ihre Spur
Die letzten Reste zu bewahren,
Nach der drastischen Zäsur,
Hat Aristoquakes mit Bedacht
Sich zur Aufgabe gemacht.

Den alten Mythos aufzuhellen,
Um die Verbindung herzustellen
Von Amun der vor langer Zeit
Am Nilstrom auf dem Throne saß,
Zu den Wurzeln der Christenheit
Verfolgte er mit Augenmaß.

Obgleich er ist oft angeeckt,
Hat er so manches schon entdeckt,
Was zu seiner These passt
Welche er just grad verfasst,
Nämlich dass Jesus die Reinkarnation
Von Amun ist auf Gottes Thron."

"Und wie wir wissen alle nun
Da gibt es sicher kein Vertun,"
So sprach sie weiter frank und frei,
"Wird er unterstützt dabei,
Das wissen wir nun alle ja,
Von einer der Unsren, Maxima.

Sie gibt ihm alles heimlich preis
Was er sucht und noch nicht weis.

Sie hat, sagt man, 'nen heißen Draht
Zu Papa Zeus der manchen Rat,
Weil sie schweigen kann so wie ein Grab,
Mit der Auflage ihr schon gab,
Es nur jenem zu berichten
Der versteht was draus zu dichten!"

"Von Aristoquakes", sprach drauf Hebe,
"Hab ich so manches schon gelesen.
Gebe Zeus, dass er lang lebe.
Der Mann hat ohne Federnlesen
Kopf und Kragen oft gewagt
Weil er die Wahrheit hat gesagt."

Und dann erzählte in der Runde
Sie was zum Thema Götterkunde,
Aristoquakes einst bei Plutarch fand
Wo es aufgeschrieben stand.


Es ist von Osiris die Geschichte
Die in großer Wahrheitsdichte
Der Grieche hat eins aufgeschrieben.
Sie ist erhalten nur geblieben,
Weil die Froschgott-Anverwandten
Christen-Päpste nicht erkannten,
Welche Brisanz sie in sich birgt!"





***
Damit es besser hat gewirkt,
Trug sie dem ehrenwerten Korps,
Am Ofenbank-Refugium,
Der acht Göttinnen im Elysium,
In Griechisch aus Plutarchs Schriften vor:

***

wird fortgesetzt





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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.