Sonntag, 1. März 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 114
- Im Elysium -

Als ob die Story Wahrheit sei,
Die heut noch in der Slowakei
Von den Leuten wird erzählt,
Hat Hera die Geschichte vorgetragen.

***

"Ich hab von all den alten Sagen
In denen um es Frösche ging,
Auch eine schöne ausgewählt"
Sprach Thetis zum erlauchten Korps.

"Die Sage heißt - Vom Krötenring -"
Die trug sie sogleich vor.



Die Sage vom Krötenring
- Anhaltisches Sagen- und Geschichtenbuch -


Unter den Kostbarkeiten, die das herzogliche Haus Anhalt von seinen Vorfahren her besitzt, befindet sich ein seltsamer Ring. Er ist von feinem blassen Golde und mit Diamanten geziert. Niemand weiß, wer ihn angefertigt und wer ihn getragen hat. Eine Fürstin von früher muss es gewesen sein, denn der Ring ist ein Damenring. Er ist auch nicht ringsum geschlossen, wie die Ringe heute alle sind, vielmehr unten offen. Das ist auch ein Zeichen seines hohen Alters. Er wird der Krötenring genannt. Die Sage ist es, der er diesen Namen verdankt. Und diese Sage erzählt folgendes:

Vor alten Zeiten lebte in Dessau eine Fürstin, die war so gütig und mildtätigen Herzens, dass sie nur immer darauf bedacht war, den Menschen, die es nötig hatten, Gutes zu erweisen. Wer von den Untertanen Not litt oder Sorgen hatte, kam zu ihr, und wenn sie irgend konnte half sie mit ihrem Rat und ihren Gaben. Wie für die Menschen, Brocken und Brotsamen, die beim Essen abfielen, nicht achtlos beiseite, sondern strich sie fein sorgsam auf dem Mundtuche zusammen und schüttet sie vor das Fenster. auf dass die Vögel davon Speise hätten. Das tat sie jeden Tag und freute sich, wenn es den kleinen Sängern oder auch den nichtsnutzigen Spatzen schmeckte. Eines Tages sah sie nun, wie eine große Kröte schwerfällig auf dem Boden dahin kroch, unter dem Fenster der Fürstin stille hielt und von den Brotsamen, die auf die Erde gefallen waren, nahm.


Von da ab kam das Tier jeden Tag, lange Zeit hindurch.

In einer Nacht nun lag die Fürstin zu Bett und konnte nicht schlafen. Da stand mit einem Male eine fremde Frauensperson mit einer Laterne in der Hand vor ihrem Lager. Wie sie hereingekommen, war ganz rätselhaft. Die Fürstin erschrak zuerst sehr, aber die Fremde sagte, sie möge sich nicht sorgen, sie habe nichts böses im Sinne. Ihre Frau Kröte habe sie gesandt, um der Fürstin für die Brocken Brotes zu danken, die sie unter dem Fenster des Schlosses erhalten habe, und schicke ihr aus dankbarer Erkenntnis einen Ring. Diesen möge die Fürstin aber wohl verwahren und dafür Sorge tragen, dass er immerdar im fürstlichen Hause bleibe. Solange dies gehalten werde, solle es den im Schlosse Wohnenden vom Stamme des Hauses Anhalt wohl ergehen und der Stamm werde nicht aussterben. In der Christnacht aber solle man im Schlosse fleißig Aufsicht auf das Feuer haben, weil sonst in einer solchen heiligen Nacht das Schloss leicht in Brand geraten und ganz und gar abbrennen könnte. Damit verschwand die Frauensperson so geheimnisvoll, wie sie gekommen war, und die Kröte wurde von da an nicht wieder unter dem Fenster gesehen.







***


Der Krötenring
Der Krötenring gehört zum Juwelenschatz des Herzoglichen Hauses Anhalt. Es ist ein altertümlicher Ring von etwas bleichem Golde, sehr breit, nach unten schmal zulaufend und dort offen. Die Steine darin sind drei roh geschliffene Diamanten, der mittlere viereckig, die beiden zur Seite dreieckig. Der Ring ist zweifellos ein Damenring und trägt die Spuren langjährigen Tragens. Seine Entstehungszeit dürfte in das 15. Jahrhundert zu legen sein. Er wird sehr sorgfältig aufbewahrt, seitdem einmal durch augenblicklichen Verlust desselben in der Tat ein Unglück geschehen sein soll - wie die Leute sagen.




***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.