Montag, 23. März 2015

Im Elysium

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 160
- Im Elysium -

Die Göttinnen im Elysium,
Geschockt noch im Delirium
Nach dem donnernden Geschehen,
Begannen langsam zu verstehen
Dass der alte Zeus an ihnen
Hatte scheinbar kein Interesse mehr.

Das schmerzte die Damen alle sehr.
Und als sie mit verrußten Mienen
Sich gegenseitig dann besahen,
Konnte keine mehr bejahen
Dass sie schöner als die andern war.

"Wir müssen schleunigst etwas tun",
Sprach die schöne Helena,
Als sie ihr einst so schönes Haar
Total verfranst im Spiegel sah.

Hebe tat was opportun
War in dieser Lage.

"Helft mir", sprach gar linkisch sie,
Und fügte an, "ich weiß schon wie."

Und dann schleppten mittels Trage
Sie , als ob es Wasser sei
Das größte Fass mit Met herbei
Welches  Heras Gatte
Bei ihr eingelagert hatte.

"Ich weiß, dass Met nicht schadet",
Sprach sie und hat gekichert.
"Auch dann nicht", hat sie zugesichert,
"Wenn eine Göttin sich drin badet."

Da sprangen alle sie ins Fass,
Sogleich im Elysium.
Sie taten gütlich sich im Nass
Und pritschelten herum,
Ohne mit dem Met zu sparen,
Bis sie all wieder sauber waren.

Zeus im Olymp sah ihnen zu.
Und er grinste der Filou,
Obwohl zunächst betroffen,
Weil sie seinen Met all soffen.
Doch das gönnte er den Damen.

Später dann, in Maxis Namen,
Hat er Hermes anbefohlen
Seine Flügel sich zu holen,
Um hinab zu fliegen um
Unten im Elysium,
Den Göttinnen fix kund zu tun,
Dass er drauf wartet oben nun,
Dass endlich sie in Sachen
Froschgeschichten weitermachen
Wie er es angeordnet hatte.

Weil Hermes wusst', dass Heras Gatte
Auf solcherart Geschichten schwor,
Und damit er keine Zeit verlor,
Flog in Sturzflug gleich putzmunter,
Es auszurichten schnell hinunter.

Und er hatte Glück der Bengel.
So wie splitternackte Engel
Traf er die Damen unten an
Just als sie aus dem Fasse stiegen.

Der Gottesbote ganz spontan,
Nicht ein bisschen müd' vom fliegen,
Als er die Botschaft überbrachte,
Die alle Damen glücklich machte,
Tat das Seinige dazu
Und flog danach zurück im Nu.

Die Göttinnen zufrieden nun
Dem Chefgott zum Gefallen
Taten was sie sollten tun.

Die Göttin Artemis war von allen
Die Schnellste. In Erzählerkreis
Sie eine Froschgeschichte wählte,
Die ihr Apollo einst erzählte.
Die gab sie nun den andern preis.
Die Story, die nur sie dort kannte
Sich "Der Einsiedler vom Froschberg" nannte.



Der Einsiedler vom Froschberg
- Erzähler nicht bekannt -

Am Fuß der Sieben Berge lebte einst ein Mann, der sehr freundlich, aber auch schwarzmalerisch war. Stets fürchtete er, es könnte etwas nicht so sein, wie es sein sollte, oder es könnte etwas schief gehen.

Einmal hatte er sich an heißer Suppe verbrannt und nun aß er keine Suppe mehr - sie könnte ja heiß sein. Dann ging er kaum noch spazieren - es könnte ja regnen, und dann könnte sein Schirm undicht sein oder gar davon geweht werden. Als er sich doch einmal hinaus traute, legten ein paar Lausebengel einen Stock auf die Straße und prompt fiel er darüber. Da stand für ihn fest: Die Welt wollte ihm übel und er musste jederzeit und überall mit dem Schlimmsten rechnen. Womöglich war die Welt sogar gemein genug, einfach zu verschwinden, während er schlief. Wie konnte er da je wieder einschlafen?

So macht er einen Plan. Oben auf dem Froschberg wäre er sicher, denn die Frösche mit ihrem unentwegten "Quak quak" würden ihn schon wach halten. So schloss er sein Haus ab und zog los. Tatsächlich, die Frösche hatten sich immer etwas zu erzählen, und besonders einem stattlichen Frosch mit volltönender Stimme gingen nie die Neuigkeiten aus. Bei so viel Gequake war an Schlaf nicht zu denken. Doch eines Tages entdeckte der Frosch mit der volltönenden Stimme die Liebe, und von da an summte er seiner Liebsten nur noch leise ins Ohr. Es wurde ruhiger am Froschberg, und er wurde immer müder, seine Lider wurden immer schwerer .. und auf einmal war er eingeschlafen.


Am nächsten Morgen wurde er ganz langsam wach. Ein Sonnenstrahl drang durch seine geschlossenen Lider, er fühlte, wie ein Marienkäfer über seine Nase lief, und von irgendwo hört er ein leises "Quak Quak", das sich wie "guten Morgen" anhörte. Langsam öffnete er die Augen. Da saßen der Frosch mit der volltönenden Stimme und seine Angebetete. Ja, die Welt war wohl noch da, und er war auch noch da, und wie! "Habt Dank und auch Euch einen guten Morgen", sagte er fröhlich zu den beiden, "heute ist er wirklich gut, so gut wie seit langem nicht mehr!"

***
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.