Mittwoch, 11. März 2015

Im Elysium



Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 144
- Im Elysium -

Nach Hebe im Erzählerkreise
War Athene wieder dran.
"Ich habe noch", so sprach sie leise
"Eine Sage die irgendwann
In den bayerischen Landen
An der Donau ist entstanden."

Und dann tat sie was sie musste
Und erzähle was sie wusste.


Der Krötenberg

- Sammlung Bechstein -

 

Im Landgerichte Rottenburg, zwischen Landshut und Abensberg, liegt im Biebertale ein kleines Kirchdorf, Nordholz geheißen, und nahe dabei ein Berg, der eine Burgtrümmer trägt, allwo ein ritterliches Geschlecht gleichen Namens hauste.

 Mit diesem Berge hat es eine sondere Beschaffenheit; alljährlich im Maimond gebiert er – nicht Mäuse gleich dem kreisenden Berge des Sprichworts, sondern eitel Kröten. Scharenweise wie aus einer Quelle schwulgern sie hervor und purzeln und patschen übereinander in Haufen den Berg hinab und rauschen und rascheln im Laub und Gesträuch. 


Drunten ist ein Weiher, da ziehen sich die Kröten hinein, und binnen drei Tagen ist der so voll, dass er überläuft, und da laufen die Kröten auch mit über und statten der nahen Mühle Besuch ab, verbreiten sich über Hof und Garten, in Stuben und Keller, Kammern und auf den Boden und machen das Haus fast unbewohnbar. 

 

Niemand weiß, woher der so plötzliche Zuspruch, item, die Kröten sind da, und niemand tut ihnen etwas, denn – das ist die Hauptsache – je mehr ihrer kommen, je willkommener sind sie, weil sie prophetische Tiere sind, nämlich Vorboten einer reichen Getreideernte, wenn sie in recht großer Zahl erscheinen, wie der Heerwurm auf dem Thüringer Walde. 

Nach drei Tagen verlieren sie sich, ohne dass man gewahrt, wo sie hinkommen; zurück in den Berg gehen sie nicht, derselbe hat aber von dieser seltsamen Naturerscheinung den Namen Krötenberg erhalten.
***
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.