Sonntag, 8. März 2015

Im Elysium

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 134
- Im Elysium -

Nach Ursula Scheibler's Schulbericht
Trug Artemis ein Gedicht,
Die anderen waren all ganz Ohr,
Von eines Fröschleins Traume vor.


Des Träumers Glück
- Autor nicht bekannt -


Im Schatten einer Seerose,
Auf einem Blatte saß,
Ein junges Fröschlein, kugelrund
Und grün, wie frisches Gras.

Sein dicker Bauch voll Mücken war,
Es war wohl reichlich satt,
Die Sommerhitze machte es
Am Mittag träg und matt.

  
Bald schlief es ein und schnarchte leis',
Die Sonne weiter zog,
Doch mit ihrem schnellen Lauf
Der Schatten auch verflog.

Und ohne Schatten wurde es
Bald unerträglich heiß,
Das Fröschlein aber träumte nur
Von kühlen  Südpol-Eis.

Es war im Traum ein Pinguin,
An reich gedecktem Tisch,
In einem Anzug sonderfein,
Von feinstem Tintenfisch.

Aus Eisbärfell trug voller Stolz,
Es einen warmen Hut,
In Wirklichkeit da schmorte es
In heißer Mittagsglut.


Und während es süß träumend schlief
Das flog ein Storch zum See,
Dem tat seit vielen Stunden schon
Der Bauch vor Hunger weh.

Er wusste das hier jeden Tag,
Am selben Platze saß,
Ein junges Fröschlein kugelrund
Und grün, wie frisches Gras.

  
Doch am ihm bekannten Ort
Das Fröschlein er nicht fand,
Denn dessen Bäuchlein war ganz rot
Von einem Sonnenbrand.

Er hielt es für ein Rosenblatt
Das auf den Wellen trieb,
Und so das Fröschlein ahnungslos,
Verschont vom Unglück blieb.

Es war im Traum ein Pinguin,
Sehr klug und weit gereist,
Der einen Storch zum Diener hat
Und Kaviar verspeist.

Und sicherlich träumt heute noch
Das Fröschlein weiter fort:
Ein Traum ist oft der sicherste
Und allerschönste Ort.


***
wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.