Sonntag, 10. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 16
- 9. Kriegstag -

ie 

Mäuse nun in Anbetracht
Ihrer Erfolge in der Schlacht,
Verließen sich auf ihr Waffenglück
Und schreckten vor keinem Mord zurück.

Überall in ihren Landen
Tote Frösche sich nun fanden.

Manche waren massakriert
Und beraubt all ihrer Orden
Von den Grauen ungeniert,
Als besiegt sie waren, worden.

Auch Folter, die verboten war,
Wurd angewandt vom Mäuseheer.

Frosch Schorpock von der Bürgerwehr,
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, S. 111)
Das war später nachweisbar,
War von den grau bepelzten Horden,
Weil er seinen Kameraden
Durch Verrat wollte nicht schaden,
Stundenlang gefoltert worden,
Bis am späten Nachmittag
Schließlich der Marter er erlag.


Genagelt und erstochen
Fand den Toten später
Am Schilfrohrrand ein Sanitäter.

Der hat den Leichnam aufskizziert
Für den Kriegsbericht notiert
Damit man nach dem Kriege dann
Beim Gegner sich beschweren kann
Über das was der verbrochen.

***

Auch die Kriegsberichterstatter
Hatten auf der grünen Seite,
Allerhand im Kriege nun
Für ihre Zeitungen zu tun,
Zu füllen blutig alle Seiten,
Um in Bildern festzuhalten,
Was im Feld geschah im Streite.

***

Der Reporter Uleckenvadder
(Ursula Wiepen, Seite 115)
Hielt mit seiner Kamera
Fest was an der Front geschah.

Alles was es da so gab
Lichtete er damit ab.

  
Gerade von ihm ausgewählt
Hielt er von Hobigser den Rest,
(Ursula Wiepen, Seite 50)
Der auf dem Schlachtfelde gepfählt
Worden war im Bilde fest.
Und auch die Schmeißfliegen auf ihm,
Die seinen Leichnam unterdessen
Hatten bereits angefressen,
Lichtete er ab intim,
Indem er auf dem Film sie bannte.

Weil weder Scheu noch Furcht er kannte,
War immer er im Kampfgeschehen
Ganz vorne an der Front dabei.

Alles was es dort zu sehen
Hochinteressantes für ihn gab,
Und das war so mancherlei,
Lichtete vor Ort er ab.

Er kannte keine Langeweile.
Im Gegenteil, immer in Eile,
Hetzte mit seiner Leica er
Den Soldaten hinterher.

Mit aufopfernder Schaffenskraft,
Um der werten Leserschaft
Mit aktuellen bunten Bildern,
Den Krieg im Blatt daheim zu schildern,
War er hautnah mit dabei
Wenn im Krieg sich stritten zwei,
So wie es just die rabiaten
Krieger Pogg und Ratze taten.
(Ursula Wiepen, Seite 20)



Pogg welcher seine Lanze fies
Der Maus durch Schild und Schenkel stieß,
Wurde vom Feind mit dessen Speer
Zeitgleich am Bauch verletzt so schwer,
Dass seine Lanze er kein Stück
Ziehen konnte mehr zurück.

Er dachte nur "Nun ist es aus!"

Der tapfre Frosch, wie auch die Maus,
Weil sie die Waffen nach dem Stoß
In ihrer Pein nicht ließen los,
Sind verblutet in der Schlacht.

Uleckenvadder nah dabei,
Hat von End der Keilerei,
Just als die zwei gefallen sind,
Den Auslöser gedrückt geschwind
Und ein Bild davon gemacht.

***

Das nächste Bild, das sich ihm bot,
Waren drei Krieger welche tot
Erlöst von allen Kriegesplagen,
Vor ihm auf dem Schlachtfeld lagen.


Es sah fürwahr sehr schrecklich aus!
Zwei Froschsoldaten und 'ne Maus.

Alle drei hatten ihr Leben
In jungen Jahren hingegeben
Für zwei alte hassbeseelte
Könige denen die Einsicht fehlte,
Dass Krieg, auch wenn man scheint im Recht,
Als Lösung ist eines nur, arg schlecht,
Weil auf dem Schlachtfelde die beiden
Völker Not, Elend, Tod und Hunger leiden.

***

wird fortgesetzt



Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.