Mittwoch, 17. Juni 2015

In der Heimat

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 49
- 9. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld

as 

war's, was auf dem Foto stand.
Hupf Lauchgrün hielt es in der Hand
Während er an Vater dachte.

Weil Sorgen er sich plötzlich machte
Um seine Gattin Keckekrat
Und nicht minder
 Um seine beiden Kinder,
Er Zeus sie zu beschützen bat.

Er sah hinauf zum Gargaron
(Ilias 14/292, 352; 15/152;  Südspitze des Ida,
Bezirk mit Altar für Zeus)
Wo der Kronide auf dem Thron,
Was er von den Priestern wusste,
Auf dem Ida sitzen musste.

Auf den Knien, sorgenschwer,
Bat um Beistand für sie er:

  
"Sohn des Kronos, Göttervater,
Schütz Keck'krat und die Quappen" bat er.
"Hab Mitleid wie mit Sarpedon
(Ilias 2/876; 6/199; 12/101; 292; 14/426; und andere Stellen.
Sohn des Zeus und der Laodameia, Herrscher der Lykier.
Von Patroklos erlegt, von Apollo mit Ambrosia gesalbt
Du es hattest, deinem Sohn,
Als er im Kampf mit Patroklos,
An jenem schlimmen Vormittag,
In der Schlacht um Troja lag.

Ich bitt dich Schnee- und Sturmerreger
(Ilias 12/279; 16/365 und öfter)
Meine Familie ist integer,
Beweis den dreien deine Huld.
Du weißt, sie sind am Krieg nicht schuld,
Der hier schon tobt seit fast zwei Wochen.
Troxartes allein hat ihn verbrochen.
Halt die Ägis über sie
Oder schütz sie anderswie.
Ich bitt dich, lass ihnen nichts geschehen,
Damit, wenn erst der Krieg ist aus,
Gesund und munter wir zu Haus
Demnächst uns alle wieder sehen."

***

Das Gefühl, das Keck'krat's  Gatte
Hupf Lauchgrün im Verstecke hatte,
Das ihn zum Beten hat bewogen,
Hatte den Guten nicht betrogen.

Wo dereinst der Adebar
Und der Hecht war die Gefahr
Im Teich zu Hause für die Kleinen,
Wurden die Mäus' es für die Seinen.

Die Mausarmee dort aufmarschiert,
Hat das Sumpfland okkupiert
Und wollte der Neubesiedlung wegen,
Nun den Froschteich trocken legen.

Troxartes Heer hat seine Lieben
Aus dem Heimatpfuhl vertrieben
Und dann das Schilf in Brand gesteckt.


Lauchgrüns Familie auf der Flucht
Hat eine Bleibe nun gesucht.
Und die Not für sie war groß.
Denn Flüchtlinge die mittellos,
Hungrig waren und verdreckt,
Bettelten um ein paar Gaben,
Wollte im Lande niemand haben.

Es war in etwa so, wie mit dem Heer
Der Flüchtlinge, die aus dem Mittelmeer,
Auf der Flucht gefischt werden zurzeit.
Kaum jemand war dazu bereit
Sich sorgevoll dazu bequemen.
Die Armen bei sich aufzunehmen.

So landeten im Kloster sie.
Dort führte Bruder Quapp Regie,
Der ohne dass man lang ihn bat,
Den Flüchtlingen geholfen hat.

 Was er dafür hat nicht bekommen
Hat er sich schlicht genommen!

***

Überall in Pausbacks Landen
Die Mäuse an den Teichen standen
Um die Frösche zu vertreiben.

"Wir können hier nicht länger bleiben"
Sprach Frau Keckelter zu ihrem Mann,
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 65)
Der just gerade kriegsversehrt
Aus der Schlacht war heimgekehrt,
"Sonst töten sie uns irgendwann.


"Ja, lasst uns schnell von hier verschwinden"
Hat ihr Gatte arg verzagt
Ihr zustimmend sogleich gequakt.

Mit Hüpfig, ihrem Töchterlein
Verliesen sie den Heimatteich
Um irgendwo in Pausbacks Reich,
An einem feuchten Wiesenrain
Ein neues Heim zu finden.

Keckelter der kriegserprobte Lurch
Brachte die Familie durch.
Später mit Tochter und dem Weibe,
Fand an eines kühlen Baches Rande,
Er schließlich eine bessre Bleibe.
Mit ganz privaten Badestrande.

Lebend aus dem Krieg zurück
Hatte so geseh'n er Glück,
Denn ein eignes Stückchen Land,
An einem klaren Bache,
Ist des Glückes Unterpfand,
Vorausgesetzt die Sache
Wird nicht erneut durch eine Schlacht,
Zunichte noch einmal gemacht.

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.