Mittwoch, 22. Juli 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 34 - 5
- 9. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld

er 
Scheinrückzug lief wie geschmiert.
Alle sind zurück marschiert.
Voraus die Trommel, dann die Fahne.


Als ob den Heimweg er sich bahne
Durch ein imaginäres Feindesheer,
Schloss brüllend sich der Hauptmann an
Und fuchtelte gar sehenswert,
Humpelnd auf Krücke mit dem Schwert.

Hinter jenem folgte dann
Des Heer der Infanteristen.
Es waren nicht sehr viele mehr.


Befreit von des Kampfes Ungemach,
Folgten all die andern nach
Denen die Lust mit Bangen,
Am Krieg war längst vergangen.


Am Schluss des Zugs Zivilisten.
Ihre Zahl war riesengroß.
Allesamt nun heimatlos
Und nicht gerade gut zu Fuß,
Ihre Lage war prekär,
Folgten sie dem Militär.


Es war der reinste Exodus.

Der Auszug aus dem eignen Reich
Kam einer Volksvertreibung gleich.

***

Am Rand des Zuges immer wieder,
Selbst im schwierigen Gelände,
Ließ sich ein Frosch zum Beten nieder
Und faltete die grünen Hände
Um die Götter anzuflehen.


"Lasst unser Volk nicht untergehen,
Ihr Götter habt mit uns Erbarmen.
Apoll, Athene steht uns bei.
Ares, Gott des wilden Kampfes, du,
Der du mehr Kraft hast in deinen Armen,

 
Als Arnold Schwarzenegger, schau nicht zu
Wie die Mäuse uns besiegen.
Lass uns im Kampf nicht unterliegen.
Wir sind euch doch nicht einerlei.
Lasset dem Krieg nicht freien Lauf!
Haltet die Grauen endlich auf!
Besser noch wenn Stück um Stück
Ihr drängt nach Mausland sie zurück.
Wenn ihr das Kriegsglück nicht bald wendet
Ehjs schlimm für alle Frösche endet.

Sohn der Kronos, Vater Zeus,
Wolkenversammler, Sturmerreger,
Walte deines Amts integer.
Schleudere Blitze auf die Mäus'
Oder dränge anderswie
Zurück in ihre Löcher sie.

Lass das Volk der Frösche siegen.
Schick denen, welche uns bekriegen,
Troxartes Volk der grauen Nager,
Wie den Achäern einst, die Pest ins Lager.

Greift ein ihr Götter, wartet nicht
Bis man uns all das Rückgrat bricht.
Bewahrt uns vor dem Untergang.
Greift ein, wie von Homer gedichtet,
Es im zwanzigsten Gesang
(Ilias 20/201- 505; Die Götterschlacht)
Der Ilias wird berichtet.

Tut, was in der Götterschlacht
Ihr einst gemeinsam habt vollbracht.
Poseidon, Erderschütterer, auch du,
Ich bitte dich, so hör mir zu,
Schlag dieses Mal im Völkerstreite,
Mit Thetis dich auf unsre Seite.

Hades, Hermes, Hephaistos,
Wartet nicht bis euer Boss
Euch den Befehl dazu erteilt,
Mit uns die Mäuse zu vernichten.
Lasst euch nicht erst dienstverpflichten.

Steigt herab und helft uns jetzt
Wie in Ilion zuletzt,
Ihr im Kriege es spontan,
Habt für die Manntiere getan.

Hera, Artemis, Leto, steht uns bei.
Steigt herunter alle drei,
Verwirrt mit vorgetäuschter Minne
Unsern Kriegsgegnern die Sinne.

Versucht vom Kampf sie abzulenken,
Sodass sie nur an eins noch denken.
Ihr wisst schon, was ich meine,
Was alle Mauser woll'n, das Eine.

Männer erregende Eris, komm herbei.
Stürze dich ins Kampfgetümmel
Sodass ein jeder graue Lümmel
Erschrickt bei deinem Schrei
Und eingeschüchtert und beklommen,
Sie Schiss vorm Kriege all bekommen.

Und Aphrodite, allerschönste, du;
Schau auch du nicht länger zu.
Beschirm Rex Pausback in der Schlacht,
So wie mit Hektor und Alexandros,
Den Söhnen des König Priamos,
Du es vor Troja hast gemacht."

***

So flehte Pelion von Spartan,
(Froschname bei Parnell)
Im Binsenrohr die Götter an,
Während seine Kameraden,
Allesamt gar wutgeladen,
Dem Mäusen nicht grad wohl gewogen,
Im Scheinrückzug zurück sich zogen.

***

wird fortgesetzt





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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.