Sonntag, 26. Juli 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 34 - 8
- 9. Kriegstag -
Auf dem Schlachtfeld

ndes

 hatte Hupfert für die Schlacht
Sich gerüstet und kampfbereit gemacht.

Auf Heras Wagen stehend nun,
Das neue Rüstzeug stand ihm gut,
Wollt er vom Rum beflügelt tun,
Zu was zuvor ganz offenbar,
Als nüchtern er, zu feige war.

Xanthos vor ihm angeschirrt
Und seit Troja ausgeruht,
Gar lustvoll im Bewegungsdrang,
Eingespannt vor Freude sprang,
Dass sein Zaumzeug hat geklirrt.

So preschten die beiden nun ins Feld.
Hupfert fühlte sich so wie der Held
Der einst mit Xanthos vorgespannt,
Wurde durch Homer bekannt.
(Gemeint ist Achilles)

Das Ross im Joche mit hurtigen Hufen
Begann, wie einst bei Achilles zu rufen:
(Ilias 16/149; 19/405; Xanthos das sprechende Pferd Achilles)
"Wohlan, du Tapferer hinter mir;
Nah ist der Tag des Verderbens schon dir.
Obgleich wir nicht schuld sind an dieser Schlacht,
Wird heute uns beiden der Garaus gemacht.
Ich ahne es, Herrje welch ein Graus,
Und weissage drum es dir schon voraus.
Eine Maus, ohne dabei zu erröten,
Wird mit ihrer Lanze uns beide heut töten."

So wieherte Xanthos, denn er ahnte das Schlimme,
Bis die Erinnyen ihm hemmten die Stimme,
(Ilias 9/454, 571; 19/251, 19/418; Rachegöttinnen, verblenden
die Menschen, helfen den Älteren, hemmen die Prophetie des Xanthos)
Wobei er keuchend gar schnell galoppierte
Und ängstlich nur nach vorne noch stierte.

"Was weissagst du da, du elende Mähre?
Hör zu was ich dir dazu jetzt erkläre."
Schrie Hupfert im Zorn seinem Rosse drauf zu:
"Bevor ich einst sterbe, krepierst sicher du!"

Dann schwang er die Peitsche und trieb Xanthos an.
Er fühlte sich stark so wie ein Titan
Und mutig, so wie es Achilles einst war.

Auf Heras Wagen, vom Rum noch berauschet,
Hätte selbst mit dem König er jetzt nicht getauscht.
Er trotzte den Feinden und jeder Gefahr
Und hatte nur den Kampf noch im Sinn.

"Für Pausback ich den Krieg gewinn!"
So dachte er gerade noch
Als aus einem Mauseloch
Ein grauer Krieger mit dem Speer
Sein Ross erstach von unten her.


Die Waffe, mit Mordlust und wilder Energie,
Von Maus Embasichytros entschlossen gestoßen,
Durchschlug sein Ross und drang dem großen
Tapferen Froschhelden schmerzend ins Knie.

Ach was hat das weh getan.
Hupfert starb zwar nicht daran.
Er war auch nicht sehr schwer verletzt.
Doch hat der Schock ihm zugesetzt.
Als plötzlich er vor sich  ganz nah
Sein Pferd zusammenbrechen sah.

"Mein Kreislauf wird mir gleich versagen."
Dachte der Frosch. Dann sah er rot
Und kurz darauf war er schon tot.

***

Frosch Grashopfer, welcher was geschehen
(Froschname in der Dissertation von Ursula Wiepen, Seite 44)
Eben war, hatte mit angesehen,
Wollte sich grad dazu bequemen
Rache für die beiden sogleich zu nehmen,
Die der Mauser in der Schlacht
Mittels Speer hat umgebracht.

Doch bevor es dazu kam
Der Mörder hastig Reißaus nahm,
Indem in seinem Mauseloch
Er gar feige sich verkroch.

***

Da nahm der wackre Krieger sich,
Ach wie war es fürchterlich,
Den Mauser Pternotractas vor,
(Mäusekrieger im Werk von Thomas Parnell)
Welcher im Felde offenbar
Just auf dem Donnerbalken war
Und nach dieser Zwangskampfpause
In dem dafür gemachten Hause,
Von einer schweren Last befreit,
Zum Kämpfen ward noch nicht bereit.


Er wollt, weil er nicht gern verlor,
Zu seinem Dolch grad zornig greifen
Und "Du Schuft" zum Frosche keifen,
Als der Schmerz ganz plötzlich kam
Weil ihm der Schwanz wurd abgeschnitten.

Er starb wie Embasichytros,
 Auch er hat nicht sehr lang gelitten,
Am Schock, der ihm das Leben nahm,
Denn der war wirklich riesengroß.

***

Just als des Mausers Seele munter
Ihre leblose graue Pelzhülle gar fies,
Auf dem rückwärtigem Weg verließ.
Ging am Teich die Sonne unter.

Der neunte Kriegstag war zu Ende.
Doch noch längst nicht die Legende,
Von Krieg und Frieden nach Homer
Die für uns aufschrieb eben der,
In der Batrachomyomachie,
Einer Iliade-Parodie,
Die man auch im Deutschen kennt
Wo sie Froschmäusekrieg sich nennt.


***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.