Samstag, 29. August 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 37 - 5
Auf dem Schlachtfeld
- Die Froscharmee -

err

 du weißt ich bin ein Frosch
Und deshalb nicht katholisch,"
So wandte er mit breiter Gosch,
Wie es sich ziemt, kanonisch,
Mit seinem Wunsch in aller Ruh,
Sich dem Herrn Jesus Christus zu.

"Was ich will, das weißt du ja.
Ein neues Heer wünsche ich mir,
Für meine Froscharmee von dir
Um gegen Troxartes möglicht binnen
Acht Sunden die Schlacht noch zu gewinnen.
Das ist mein Wunsch halleluja!"

"Halleluja, nun mach schon, komm."
Wiederholte er nochmals fromm
Und sah zum Himmelszelt empor.

Da öffnete oben sich das Tor
Und Rosa Schröppel schrie heraus,
Schön laut, wie's ihr war anerzogen:

Rosa, rechts, in Kreise ihrer Lieben


"Ich bin alleine heut zu Haus.
Der Herr, sein Vater und der Geist,
Nachdem sie haben gut gespeist,
(Es hat Spelinge gegeben,
Ja die drei verstehn zu leben,)
Sind mit der ganzen Crew
In den Olymp hinauf geflogen,
Doch ich weiß nicht recht wozu.


"Ja kruzitürken sapperlot
Was ist denn das nur für ein Gott
Der ein altes Weib allein
Lässt und fünfe grade sein!"

So hat Pausback laut gebrüllt.

 Und dann wandte er im Nu
Sich dem alten Allah zu.
Doch so sehr er sich hat abgemüht,
Sein Wunsch blieb weiter unerfüllt,
Denn auch der war längst verglüht!


Da hat Pausback voller Wut
Den Narren zu sich kommen lassen.

"Du verdammter Tunichtgut"
Schrie er ihn an. Der konnt's nicht fassen
Dass der König so in Rage war.


"Du hast", sprach er, "ganz offenbar
Nur wenig Vertrauen in die Götter.
Kein Gott wird deinen Wunsch erfüllen,
Wenn du's nicht lässt ihn anzubrüllen.
Versuche es ruhig gleich noch einmal
Doch bitte nicht so radikal."

"Du  hässlicher, dreister, grüner Spötter"
Plärrte ihn da der König an.
Ich werd dich entlassen irgendwann
So wie vorhin den Hofmarschall!"

Da erwiderte der Narr,
Wie immer absonderlich bizarr:

"Man sagt, dass nach dem Sündenfall
Des Saufboldes Dionysos,
Als seinen letzten Schuss er schoss,
Einer ist nicht verglüht im All.
Sein Name, wie der der andern auch,
Verging indes wie Schall und Rauch.
Es soll ein Ägypter sein!
Sein Name fällt mir nicht mehr ein!"

"Amun!" durchfuhr es Pausback da.
"Oh mein Gott, natürlich ja!
Er wird sich nicht in Schweigen hüllen
Und mir jeden Wunsch erfüllen!"

Dann wandte er in aller Ruh
Sein Antlitz dem Olymp gleich zu.

"Nisut-netjeru, Herr der Götter,
Du bist keiner dieser Spötter."
Sprach er und fügte dann
An Amun seinen Wunsch gleich an.

Schöpfer du, der uns gemacht
Dereinst in gar großer Pracht,
In Hermopolis am Nil,
So herrlich, kraftvoll und stabil,
Ich wünsch nur eines mir von Dir,
Lass all die lieben, braven, frommen,
Kumpels zu mir wieder kommen,
Die Moses einst mit seinem Bruder,
Aaron dem verdammten Luder,
Was dir sicher ist bekannt,
In den Nilstrom hat verbannt.

Wenn sie mir hier im Kriege dienen
Werde siegen ich mit ihnen
Und preisen allzeit deinen Namen
Danke im Voraus Amun, Amen!"

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.