Samstag, 26. September 2015

Der Froschmäusekrieg


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 38 - 5
Auf dem Schlachtfeld
- Die Panzerschlacht -

ie

 geplant und angedacht
Hat man es schließlich auch gemacht.

In der Waffenschmiede seiner Ahnen
Gleich nebenan im Rattenland,
 Noch mit aufgepflanzten Fahnen,
Troaxartes was er suchte, fand.

Vom letzten Weltkrieg standen dort
An einem geheim gehaltnen Ort,
Gut hundert alte Panzerwagen,
Ausgemustert im Depot.

Unter der Hand, inkognito,
Nach einer kurzen Probefahrt,
Hat der König zugeschlagen.


Ganz ohne Rechnung und in bar
Bezahlt nach Waffenschieberart,
Wie's in der Branche üblich war,
Konnte für die neuen Waffen
Auch Munition er sich beschaffen.

***

Ach was war der König froh!
Und die Truppe ebenso.

"Damit gewinnen wir den Krieg!"
Jubelte der Feldmarschall
Und erleichtert sehr, im Redeschwall,
Fügte der Offiziersfilou
Siegessicher noch hinzu:
"Damit erkämpf ich dir den Sieg!"

***
Doch es sollte anders kommen
Als er es sich vorgenommen.

***

Watarachs, der Generalissimus
(Bei Rollenhagen einer der Leibgardisten des Königs)
Von König Lymnocharis Physignatus,
Hatte beim gleichen Waffenschieber,
Alte Panzer sich beschafft,
Mit hoher Ramm- und Feuerkraft
Und gar mächtigem Kaliber.


Mit jenen zog er, ei der Daus,
Auf das Schlachtfeld nun hinaus.

In Dreier-Reihen nebeneinander,
Mit gesetztem Fliegenstander,
Formierte die Streitmacht sich am Teich
Mit Marschrichtung aufs Mäusereich. 



Es kam so wie es kommen musste.
Da König Troxartes es nicht wusste,
Weil es ganz heimlich ging vonstatten,
Dass auch die Frösche nachgerüstet
In aller Eile heimlich hatten,
Und es zum Kampf hat die gelüstet,
Rollte das grüne Panzerheer
Schon hinaus aufs Feld der Ehr,
Ehe das graue einsatzklar
Und bereit zum Kampfe war.

***

Die Frösche mit geballter Macht
Rückten vor zur  Panzerschlacht,
Doch stießen sie auf Fußvolk nur.
Ach was ist der graue Haufen,
Fliehend schnell davon gelaufen.


"Von grauen Panzern keine Spur
Zu sehen!" schrie der Froschmarschall.
Und frustriert ergänzte er,
"Nur Infanteristen überall,
Ohn' jegliches Gewehr!"

"Ich glaub", sprach weiter er besonnen,
Und gänzlich ohne Groll,
Wir haben den Krieg, so scheint's gewonnen.
Schaut nur wie sie alle türmen.
Keiner wagt sich mehr zu stürmen.
Sie haben all die Hosen voll.
Und selbst Troxartes Panzerheer
Wagt sich nicht raus zur Gegenwehr!"

"Morgen", dacht er dann bei sich,
"Bin bei meinem Weibe ich,
Weil der Krieg ist endlich aus,
Ich in meinen Pfuhl zu Haus.
Und dann halten wir am Teich
Händchen erst und danach Laich!"

Doch es sollte anders kommen,
Als er es sich vorgenommen.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.