Montag, 14. September 2015

Froschmäusekrieg

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 38 - 1
Auf dem Schlachtfeld
- König Pausbacks neues Heer -

ingekesselt 

von der Mausarmee,
Schien die Lage aussichtslos
Für Pausbacks neues Heer zu sein.

Die Generalität  wie eh und je,
Im Feld bei einem Gegenstoß,
Fand sich wie stets ganz hinten ein,
Denn der Schall einer Trompete,
Die das Signal zum Angriff gibt,
In eines Angriffheeres Tete
Kein hoher Offizier sehr liebt.


Ganz vorn indessen mit Hurra,
Zum Kämpfen und zum Bluten,
Waren die grünen Landser da.

Die jungen tapferen Rekruten,
Viele tausend an der Zahl,
Sie hatten keine andre Wahl,
Stürmten vorwärts weil sie wussten
Dass so und so sie sterben mussten.


Das erste Quappen-Bataillon,
Zu sprengen den Kordon,
Gut ausgebildet und gar klug,
Aber noch nicht klug genug,
Um ein Stück weißes Tuch zu heben
Und sich den Mäusen zu ergeben,
Marschierte tapfer in die Schlacht
Gegen die graue Übermacht.

Zug um Zug nicht zimperlich
Gehorsam, blindlings, ohn' zu zagen,
Mit tapfrem, aussichtslosem Wagen,
Stürzten sie ins Verderben sich.



Auf dem Felde ging's im Nu
Wie in einem Schlachthaus zu.


Pausbacks neues Söldnerheer,
Die Krieger all aus Theben,
Von Amun auf das Feld der Ehr,
An König Pausbacks Teich befohlen,
Um einen Sieg dem heimzuholen,
Verloren zu Tausenden ihr Leben.


Doch auch die Mäuse mussten bluten.

Weil sie dem Feind Respekt nicht zollten,
Und im Kampf zuviel des Guten,
Dank ihrer großen Übermacht,
In ihrem Übermute wollten,
Und dachten all dass sie im Streite
 Wären auf der sichern Seite,
Fielen reihenweise in der Schlacht.


Troxartes graue Gottesstreiter
Noch immer in der Überzahl,
So wie man ihnen es befahl,
Ihr Sterben ward in Kauf genommen,
Schlossen den Kessel immer weiter.

Zigtausende sind umgekommen,
Beim sinnlos dummen Streiten,
So wie dereinst im Sumpfblutbad,
Im Weltkrieg Zwo, in Stalingrad
Und zwar auf beiden Seiten.

Das Schlachtfeld, ach es war ein Graus,
Sah wie ein Sammellager aus,
Wo nach einem Erdbeben oder desgleichen
Aufgehäuft auf Trümmern Leichen,
Von denen niemand konnte sagen
Wie sie alle hießen, getötet lagen.


***

Des Froschkönigs Generalität,
Die was in der Schlacht geschah,
Aus sicherer Entfernung sah,
Reagierte so wie stets, zu spät.

Als dem Trompeter man befahl
Zum Rückzug zu blasen das Signal,
Funktionierte seine Tröte nicht.


 Und Pausback der auf einem Hügel
Am Schlachtfeldrand persönlich eilte,
Von wo er mit der besten Sicht,
Wie jeden Tag die Lage peilte,
Sah anstatt von Heldentaten
Seiner grünen Froschsoldaten,
Wie sie bekamen kräftig Prügel.

Es war ein Gemetzel wie noch nie,
Er hatte jemals ein Geschehen
So grausam noch zuvor gesehen.
Doch er wollt es nicht beenden,
Denn er fand es spannend irgendwie,
Und konnt' den Blick davon nicht wenden.

 

Die Frösche, deren Boss er war
 Taten leid ihm alle zwar,
"Doch im Krieg", so dachte er
"Wird gestorben seit jeher,
Das gehört nun mal dazu."
Und sah zu in aller Ruh.

***

Die Seinen auf ihm eingeschworen
Kämpften wie die Gladiatoren
Einst in Rom im Kolosseum
Und er selbst dabei verglich,
Zu seinem eignen Gaudium,
Mit dem Römer-Kaiser sich,
Weil er das Schauspiel lebensnah
Wie jener vom besten Platz aus sah.

***

Was es da zu sehen gab
Von seiner Truppe und dem Stab,
Mit und ohne Kampfmoral,
Berichten wir das nächste Mal.


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.