Mittwoch, 16. September 2015

Froschmäusekrieg

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 38 - 2
Auf dem Schlachtfeld
- König Pausbacks neues Heer -

as

Pausback der grüne Potentat
Der Frösche, da gesehen hat,
Staunend, mit offnem Munde, atemlos,
War so brutal und furios,
Dass er dabei ins Schwitzen kam.

Die beiden Heere unbeugsam,
Prallten in der Schlachtfeldmitte,
Wie von den Führern ausgedacht,
Und wie es ist im Kriege Sitte,
So wie man es seit jeher macht,
Urplötzlich aufeinander.

Wie einst der Große Alexander
Im Jahr vor Christus drei, drei, drei,
In der wilden Keilerei,
Mit dem  Feldherrn Dareios,
Es tat bei Issos  am Granikos,
So wollten es die beiden Heere
Auf dem Feld der Ehre,
Für ihre beiden Völker nun,
Kämpfend um den Endsieg tun.

***
Es wurde die allerschlimmste Schlacht
Im gesamten Weltgeschehen
Und zwar vom Urknall an.

Pausback, der den Angriffsplan
Gegen Troxartes, die feige Ratte,
Mit ersonnen und gemacht
Und schließlich abgesegnet hatte,
Hätte nie zuvor gedacht
Dass so viele sterben in der Schlacht
Wie er durchs Fernglas von ganz nah,
Mit eignen Augenfallen sah.

***

"Oje", dacht er, "das geht nicht gut"
Als drei Mücken resolut
Trompetend  mit gar lautem Schall,
Dass man es höre überall,
Das Signal zum Angriff gaben.
Worauf sie sich verzogen haben.

Der letzte Ton war just verhallt,
Und schon ging's los mit Urgewalt.

Die Frösche, ausgesucht die besten,
Im Angriffsturm von Westen,
Rückten mit dem Elitekorps
Todesmutig nach Osten vor.


König Troxartes Mausarmee,
Mit Marschrichtung auf Pausbacks See,
In einer Tausendmannkolonne,
Ein jede Maus mit Schild und Speer
Arg geblendet alle sehr,
Von der schon tief stehenden Sonne,
Aber mutig und verwegen,
Kam ihnen von dort entgegen.

Weil keine Maus den Gegner sah,
Das Unglaubliche geschah.
Die Frösche stachen alles nieder
Was ihnen vor die Lanzen kam.


Als sich die Mäuse schließlich wieder
Neu formiert im Felde hatten,
Warf die Sonne lange Schatten
Inzwischen auf die Gegenseite,
Was den Fröschen all im Streite,
Ihre Sicht erheblich nahm.

Obwohl sie mutig und entschlossen
Ihre Pfeile all verschossen,
Trafen die des Gegners Heer
Viel genauer sie und mehr.


Ach es war fürwahr ein Graus,
Jeder zweite Frosch und jede dritte Maus,
Kam beim Angriff um.
Und keiner wusst' warum!

Auch der Angriff in Phalanx
Der Grünen gegen die mit Schwanz
Brachte keinen Sieger
Aber zigtausend tote Krieger.


***

Pausback auf seinem Feldherrnhügel
Sah wie seinem Heer am linken Flügel
Gegen die Mäuse Unheil drohte.
Er rieb sich die Augen: Nur noch tote
Frösche überall verstreut.


"Wir haben nicht viel Kriegsglück heut,"
Murmelte er traurig vor sich hin.

Doch dann, als er durchs Glas ganz nah,
Paddechse im Schilfe vor sich sah,
(Ursula Wiepen, Seite 69)
Der sein MG in Stellung brachte,
Durch die Binsen gut gedeckt
Und hinterlistig dort versteckt,
Er sich wieder Hoffnung machte
Auf den Schlacht- und Kriegsgewinn.

"Der wird es den Mäusen zeigen!"
Dachte grimmig er gar eigen,
Und wartete drauf dass es knattert.

Die erste Save lag zu hoch.
Der Schütze in seinem Schützenloch
Vor ihm, fluchte arg verdattert
Und prüfte bevor er wieder schoss
Das Visier und auch das Schloss,
Seiner Maschinenwaffe ganz spontan
Und hielt dann etwas tiefer an.


Die Salve lag erneut daneben.
Es war wirklich ein Skandal.

***
Weshalb, das werd das nächstes Mal
Ich hier bekannt Euch geben.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.