Dienstag, 6. Oktober 2015

Der Froschmäusekrieg

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 38 - 10
Auf dem Schlachtfeld
- Die Panzerschlacht -

uf 

dem Schlachtfeld von Schlickteichen
Wo im Schlick vor Froschlands Deichen,
Im allerdreckigsten Sumpf, dem Watt,
Die Amphibienschlacht fand statt,
Waren die Mäuse, ohne ihre Panzerwagen,
Von den Fröschen längst geschlagen.

Nur eine knappe Hundertschaft,
Unter Pausbacks treuestem Vasall,
 Dem spitzmäuligen Feldmarschall
Von Kraul hatte es bislang geschafft,
Im schlickigen Morast zu überleben.

Als der Befehl wollt grade geben,
Schleunigst sich zurückzuziehen,
Um ins Deichhinterland zu fliehen,
Schrie Schwänzel laut, sein Adjutant:

"Das Wasser hat den Weg an Land,
Wie mir scheint, uns abgeschnitten.
Die Sache ist fürwahr gediegen,
Während wir noch mutig stritten,
Ist es gar mächtig angestiegen."


Kraul sah ängstlich in die Runde.
Fürwahr, der Adju hatte Recht.
Und auch aus einem andern Grunde
So sah er, stand es um sie schlecht.

Die Froschmarine sie zu jagen,
Kam angeprescht durchs Watt.
Doch nicht mit Schiffen, nein anstatt
Von solchen, mit Amphibienwagen
Ratterten vom Deich her sie,
Über die schlickige Prärie,
Mit höchster Fahrstufe im Nu,
Kampfentschlossen auf sie zu.


Troxartes grauer Hundertschaft,
Ohne Waffen in der Matschlandschaft,
Ist gegen diese Übermacht,
Nur die Flucht ins Watt geblieben.

Doch die Frösche, kreuz und quer,
Für sie war nicht zu End die Schlacht,
Preschten ihnen hinterher,
Um sie mit ihren Schwimmkampfwagen
Allesamt ins Meer zu jagen.

Auf eine Muschelbank getrieben,
Ach es war fürwahr ein Graus,
Wussten die Mäuse weder ein noch aus.

  
Weil das Eiland offenbar
Umgeben rings von Wasser war,
Und zu allem Überfluss
Die Marine unter Dauerbeschuss
Sie von See her hat genommen,
Sind sie alle umgekommen.


Nur von Graul der Feldmarschall,
Im  Kanonendonnerhall
Und vom Wasser eingeschlossen,
Wurde damals nicht erschossen.

Er kletterte auf einen Turm
Und entkam dem Froschansturm.


Der graue, tapfre Mäusewicht,
Seit jenem ereignisreichen Tage,
So berichtet es die Sage,
Knipst an und aus nun dort das Licht
Und berichtet mittels Morsezeichen
Von der Wattschlacht um Schlickteichen
Und davon was ein Mausemann,
Der so clever ist wie er,
Als Befehlshaber im Heer
Der Mäus so alles werden kann.

***

wird fortgesetzt






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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.