Samstag, 14. November 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 31
Bei Hofe

on 

der Idee, die just grad eben
Der Sportminister zum Besten hat gegeben,
Das Mausvolk sportlich zu bezwingen
Und ihnen des Staunen beizubringen,
In Form von einer Fußballschlappe
Noch immer ziemlich angetan,
Kündigte Hipphopp von der Quappe
Eine Parlamentarierin  an,
Die dem Plenum Antwort zollte
Und in Sachen aktuelle Lage,
In der Mäuseflüchtlingsfrage,
Eine Rede halten wollte.

"Die Ministerin der Verteidigung
 Fürstin Unki Krotte von der Laichen"...

So wollt er sagen  just grad eben
Als stürmischer Beifall, so wie es sollte sein
 Für Pausbacks Gattin Teichhilde setzte ein,
Die um eine Erklärung abzugeben
Just  im Momente offenbar
Im Parlament erschienen war.


Die Fürstin immer auf dem Sprung,
Und mit dem ihr eignen Schwung,
War bereits nach vorn geeilt
Als Hipphopp von der Quappe
Per Fingerzeigverneinungszeichen
'Ne Weile zu halten noch die Klappe,
Und sich zu setzen, hat ihr mitgeteilt.


 
Ach was war die Fürstin sauer.
Sie kochte und wurde rot vor Wut.
Doch dann nach einer kurzen Dauer
Dachte sie listig und gar resolut,
Bei sich im stillen insgeheim
"Na wart, das zahle ich dir heim
Wenn ich erst mal am Drücker bin!"



Teichhilde indes die Königin
Begann im hohen Hause sich
Vor dem Plenum zu erklären
Und sich als solche zu bewähren.

***


Ihr erster Satz zur Flüchtlingslage,
Zu beantworten die Frage,
Wie ihre Haltung ist inzwischen
Zu dem was sie vor ein paar Wochen
Gar mutig hat zum Volk gesprochen,
Der Versammlung aufzutischen,
War trotzig nur "Wir schaffen das!"



Und dann fuhr sie selbstbewusst,
Ohn' dass sie zugab irgendwas
In der Sache falsch gemacht zu haben,
Fort die Parlamentarier zu erlaben:

"Nein, ich steh nicht unter dem Druck
Der Fürsten all im Sumpfgrasland,
Welche am liebsten mit hau ruck,
Weil sie nicht mögen solche Bürden,
Die Grenzen alle schließen würden.
Die hab ich alle in der Hand.
Nicht ich, die leiden an Kotrollverlust!"

"Wenn wir weiterhin ein freundliches Gesicht,
So wie es uns Fröschen ist all eigen,
Den Flüchtlingen fröhlich weiter zeigen,
Um sie willkommen hier zu heißen
Und nicht gleich das Handtuch schmeißen,
Wenn ein paar mehr der Andersfrommen
Als am Vortag zu uns kommen,
Schadet uns das Ganze nicht."

"Im Gegenteil, wenn wir nicht stur,
Der großen Zahl von Mäusen wegen,
Beschließen Obergrenzen festzulegen,
Wird unsere Art der Willkommenskultur,
In alle Provinzen hinausstrahlen
Um irgendwann sich auszuzahlen."

"Alles braucht seine Zeit", so fuhr sie fort.
Und dann, mit Zuversicht im Wort,
"Wir meistern diese historische Ausnahmesituation!"

"Mittels geordneter Verfahren,
Haben wir in den vergangenen Jahren,
Weit Schwierigeres gemeistert schon."

"Doch des großen Andrangs wegen,
Den Schalter einfach umzulegen,
Und die Grenzen dicht zu machen
Um Tag und Nacht sie zu bewachen,
Wäre wahrlich eine Schande
Die ich ersparen will dem Lande
Und König Pausback meinem Gatten!"


Und dann begann sie einzulenken
Und in der Sache umzuschwenken.
Auf das was ihre Fürsten wollten,
Von denen manche ihr schon grollten,
Weil sie keine Lust mehr hatten,
Nach ihrer Pfeife nur zu tanzen.

Anstatt jene anzuranzen,
Oder ihnen etwas vorzugaukeln,
Sprach sie im hohen Haus:

"Wenn wir hier all zusammenstehen
Und an den Stellschrauben sacht drehen,
Die wir anstatt von einem Festungsgraben,
Im Lande und an seinen Grenzen haben,
Flexibel mit dem rechten Augenmaß,
Bin ich mir sicher, wir schaffen das!"

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt






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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.