Mittwoch, 18. November 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 34
Bei Hofe

ach 

dem in allen Flüchtlingsfragen
Bei Hofe best informierten und bewährten
Abwehr- und Sicherheitsexperten,
Wollte ein Fußballspieler etwas sagen.

Mit Namen hieß er Kikker Tutz.
(Froschnamen aus der Dissertation zum Deutschen
Wortatlas, Ursula Wiepen, Marburg 1945)
Im schicken Sportdress blau weiß rot
Trat er auf als Patriot,
Um dem Plenum des Terrors wegen
Seine Meinung darzulegen.


"Vor lauter Angst und Schutz und Trutz",
So hörte man ihn klagen
"Uns das Spielen zu versagen,
Wie es die Funktionäre nun
In ihrer Ratlosigkeit mal wieder tun,
Kann nicht die Lösung all des Übels sein,
Das von Dschihadisten hundsgemein
In unsre Stadien wird getragen."

"Doch anstatt ihnen ein starkes Zeichen
Der Verachtung entgegen jetzt zu setzen,
Ängstlich vor ihnen zurückzuweichen
Ist wie für sie die Säbel wetzen."

"Dem Fußballspielen zu entsagen
Und Spaß als schönste aller Gaben
 Beim Spiele mit dem Ball zu haben,
Ist den arg rückwärtsgewandten
Schlimm verblendeten, so genannten
Gotteskriegern all ein Dorn im Auge."

"Weil Spaß zu haben nicht dazu tauge,
Ins Paradies zu all den frommen
Jungfrauen zu kommen,
Die man hinterlistig raffiniert
Ihnen als Mordlohn suggeriert,
Lassen sie sich für dumm verkaufen
Um blindlings in den Tod zu laufen."

"So wie bei uns die Funktionäre
Glauben der Ball wär' `ne Schimäre,
Der nur deshalb fliegt und springt
Weil ein Frosch ihn dazu zwingt,
Der in seinen Innern sitzt,
Glauben die Dschihadisten
Sie könnten diesen überlisten,
Indem sie ihm vorm Spiele drohen
Ihn mit Bomben zu umlohen."


***

"Wahrlich", so fügte Kikker Tutz spontan
Seiner kritischen Rede an,
"Weder unsre Funktionäre hier,
Noch die Dschihadisten dort,
Und auch im Plenum all'samt ihr,
Die ihr führt das große Wort",
"Werdet es nicht schaffen,
Weder mittels Spielabsagen
Noch durch Drohungen mit Waffen,"
So hörte man ihn klagen,
"Dass ich es in der schönsten Nebensache
So wie ihr es gestern tatet, mache
Und ängstlich überreagiere,
 Und die Lust am Sport verliere!"


Nach dieser Rede froh und heiter
Spielte er Fußball so wie immer weiter
Und schoss gefärbt heut tricolor,
Den Ball  gekonnt ins eigne Tor.


***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.