Dienstag, 29. Dezember 2015

In Mausulina

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 41 - 11
In Mausulina

as

 dann im Tierkriege geschah
Ist kaum zu glauben aber wahr!

Der Kriegsreporter, der es sah
Hat das Geschehen, wie es war
Im Kriegsbericht dokumentiert.

Ehrgeizig ambitioniert,
Damit es seiner Pflicht genügt,
Hat er Bilder eingefügt,
Das er selbst, Ratty von Ratte,
An der Front gezeichnet hatte.




Sie beweisen klipp und klar
Wie es am Weihnachtsabend war,
Als beide Heere in  der Schlacht,
Die grad noch aufeinander schossen,
Ohne etwas zu verschleiern,
Just eine Kampfpause beschlossen,
Um die Geburt des Herrn zu feiern.

"Stille Nacht, Heilige Nacht"
Klang es aus jedem Schützengraben.

So wie einst Engländer, Deutsche und Franzosen
Es respektvoll mit den jeweils andern,
An der Front in Flandern
 Getan im ersten Weltkrieg haben,
Ließen sie fünfe grade sein
Und legten im Kriegs- und Waffentosen
Ohne Befehl dazu 'ne Pause ein.

***

Mit jenem im Feld für ein paar Stunden
Gemeinsam friedvoll, feierlich verbunden,
Welcher in seiner menschlichen Gestalt,
Ihnen als Friedensstifter galt,
Gingen in weihnachtlicher Ruh,
Im von Gräben durchzogenen Gelände,
Sie friedfertig aufeinander zu
Und reichten den Feinden ihre Hände.

Zur Feier des Tages hatten sie,
Brennende Kerzen irgendwie
Auf ihre Kampfhelme montiert
Und sie mit Tannengrün verziert,
Damit dem Feind es wurde klar,
Dass friedlich ihre Absicht war.





Dann tauschten sie Geschenke aus.
Das letzte Stück Käse von zu Haus
Gegen eine Trockenfliege.
Mehr hatte keiner mehr im Kriege.

Danach sang man Weihnachtslieder.

"Oh Tannenbaum," "Alle Jahre wieder."
Und auch "Stille Nacht, Heilige Nacht,
Die der Welt hat Heil gebracht."
(Dritte Strophe)

Nach der bekannten Melodie
Sangen alle Strophen sie.

"Stille Nacht, Heilige Nacht!
Wo sich einst alle Macht
Väterlicher Liebe ergoss
Und als Bruder huldvoll umschloss
Jesus die Völker der Welt,"
Hatte sich Frieden eingestellt.
(Vierte Strophe)

"Stille Nacht, Heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr, den man als Retter pries,
Vom Grimme befreit,
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß."
(Fünfte Strophe)

"Stille Nacht, Heilige Nacht,
Hirten erst kundgemacht,
Tönte es laut von Fern und Nah
Als im Felde das Wunder geschah.
(Sechste Strophe)

***

Ein paar Stunden Friede pur!


Doch als Troxartes es erfuhr,
War nach kurzer Kumpanei,
Der Frieden schnell wieder vorbei.

***

So wie einst in Flandern
Die Eintracht mit den andern,
Nur eine kurze Episode blieb,
Macht uns das was Ratty schrieb,
Wenn wir es heute lesen, klar
Dass Kerzen, Tannengrün und frohes Singen
Im Kriege dann nur Frieden bringen
Wenn auch die Herrscher so wie sie,
Die Landser all im Schützengraben,
Singen die gleichen Melodie,
Um an der Eintracht teilzuhaben.


***

Seit der Knabe im lockigen Haar,
Nicht vollbrachte was er sollte,
Frieden zu bringen wie er's wollte,
Mit Worten statt mit Waffen,
Und mit Liebe ihn so zu schaffen,
Dass er hält für immerdar.

  Doch weil der Bub nicht mündig war,
Warten wir alle hier auf Erden
Drauf dass sich die oben einig werden,
Und nicht so wie das Jesuskind
Unmündig weiter in der Sache sind.


***

Wie es in Mausulina weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.