Freitag, 29. Januar 2016

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 48
Bei Hofe

ach

 Teichhilde im Parlament,
Sie kam just von einer Vereidigung,
Setzte inzwischen kompetent,
Die Ministerin der Verteidigung,
Fürstin Unki Krotte von der Laichen,
Den Abgeordneten ein Ausrufezeichen
Hinter ihre Forderung,
Schnellstens mehr moderne Waffen
Für Pausbacks Truppen zu beschaffen.



Es war eine ganze Latte,
Die sie da gefordert hatte.
Jede Menge für das Heer.
Für die Luftwaffe noch mehr
Von der Flotte ganz zu schweigen.

Mit Härtnäckigkeit, die ihr war eigen
Sprach zum Finanzminister sie:

"Beschaff das Geld schnell irgendwie,
Denn sonst ist unsere Armee
Nicht mehr in der Lage das zu tun
Was erforderlich ist nun
Um unser Land rund Pausbacks See
 Gegen die Mausarmee zu schützen."

"Gewehre die nicht treffen nützen,
Das weißt du selber sicher doch,
Von deiner Wehrübung her noch,
Unseren tapferen Soldaten nicht."

"Sie tun zwar alle ihre Pflicht,
Doch ohne gute Ausrüstung und Mampf
Ist wertlos jedes Heer im Kampf.
Mit verrostetem Gerät und leerem Magen
Können die Unsern es nicht wagen
Troxartes nochmals anzugreifen,
Um Mausulina ganz zu schleifen!"

"Doch das wäre dringend jetzt vonnöten!
Wenn wir keine neuen Waffen kriegen
 Können wir Troxartes nicht besiegen!
Das Heer von diesem Höllenhund
Formiert sich schon im Untergrund
Und wird uns hier all töten."

"Ich sag es deutlich. Eile ist geboten!"
"Denke bitte an die vielen Toten
Die wir schon begraben mussten.
Bei solch immensen Froschverlusten
Hält unser Heer nicht länger durch.
Wir müssen den Unsren Lurch für Lurch,
Wenn sie den Krieg gewinnen sollen
Schleunigst beschaffen was sie wollen!"

Und dann zählte sie kurz auf
Was ihr vorschwebte zum Kauf:

"Gewehre, die treffen und Kanonen
Panzer, Haubitzen, Geschütze, Drohnen,
Flugzeuge, Raketen und Granaten,
Kugelsichre Westen, Stiefel, Zelte, Spaten,
Stahlhelme, die im Feld nicht rosten
Auch wenn sie mehr als blecherne kosten.
Hubschrauber welche fliegen.
Matten um darauf zu liegen.
Koppeltragegestelle, Feldsocken, Marschrucksäcke,
Kochgeschirre, Esbitkocher und Feldbestecke.
Putzzeug, Nähzeug, Kleiderbürsten,
Und damit kein Lurch muss dürsten,
Endlich wasserdichte Froschfeldflaschen.
Tarnnetze um sich notfalls zu verstecken.
Nachtsichtgeräte, Panzerfäuste, Decken,
Pullover, Wintermäntel, Froschgamaschen,
Tubenkäse, Stacheldraht und Munition.
Wir haben gar nichts mehr davon.
Taschenlampen die auch leuchten
Und jede Menge vom doppelseitig feuchten
Mehrfach nutzbaren Toilettenpapier,
Farblich möglichst nicht zu matt,
Und pro Frosch und Tag zwei Blatt.
Kernseife zum Rasieren und zum Waschen.
Putz- und Nähzeug für die Rucksacktaschen,
Kurze und lange Fleckfieberunterhosen,
Öffner für Butter- und Verpflegungsdosen,
Lederkoppel mit silbernen und güldnen Schnallen.
Blaue Plastiksäcke für alle welche fallen.
Hygieneartikel für die Damen.
Und am Schluss, so möcht ich raten
Vor allem noch viel mehr Soldaten,
Denn aufgrund deren Fehlzahl geht im Heer
Und bei der Lustwaffe bald gar nicht mehr!"

"Und auch Orden brauchen wir.
Schaut, das ist der letzte hier."
Und dabei heftete sie spontan
Sich selber das Verdienstkreuz an.

 ***

Ach es war fürwahr ein Graus.
Die Minister all im hohen Haus
Zeigten der Fürsten von der Laichen,
Das Zeigefingervogelzeichen.

Und der Hoffinanzminister,
Knauserig wie ein Philister,
Hielt ihr scheinheilig verlegen,
Seinen leeren Geldbeutel entgegen
Und fragte rhetorisch scharf geschliffen.
"Hast du schon mal einem nackten Lurch
In seine Hosentaschen hineingegriffen?"

"Ganz langsam!", sprach Unki nur darauf.
Ich bin damit noch längst nicht durch!"

Und dann zählte sie all das auf,
Was der königlichen Hochseeflotte,
Wenn sie Flagge zeigen soll,
So alles fehlte just am Soll.


In ihrer plötzlichen Marotte,
In Sachen Froscharmeereform,
Hatte sie ihr Fachwissen erweitert ganz enorm,
Und kannte inzwischen allerlei maritime Begriffe.
"Als erstes" , sprach sie, "benötigt die Marine Schiffe!"

Und dann fügte sie spontan
Auch noch all das andre an,
Was eine Flotte haben muss,
Damit sie kommt auf See zu Schuss.


"Die alten Kartoffelschmeißmaschinen
Der Marine nicht mal dazu heut noch dienen
Um eine Feldmaus zu erschrecken
Und sie aus dem Schlaf zu wecken,
Geschweige um Mausulina zu beschießen
Und Pausback sein  Morden zu verdrießen!"

Arg untertrieben, Wort für Wort
Sprach sie: "Es fehlt fast alles dort!
Die Frösche an Bord leiden alle arge Not!
Statt Schiffszwieback gibt's Knäckebrot.
Gar viele quaken schon herum.
Anstatt wie früher täglich Rum
Zum Frühstück und zum Abendessen,
Bekommen Tee sie in den Messen!"

"Flugkörper, Doppelgläser, Seekarten, Zirkel alles fehlt!"

Sie hat nichts beschönigt doch auch nichts verhehlt.

"Nichts ist mehr wie es einmal war.
Im alten Stützpunkt Schlicktau gar,
Wo einst ganze Flotten lagen,"
Sie wagte es sich kaum zu sagen,
"Gibt es kaum noch Schiffe mehr.
Der Hafen dort ist gähnend leer."

"Hingegen an Land in allen Stäben,
Wimmelt es von Admiralen,
Die all ihr letztes Hemd gern gäben,
Um wie einst auf einem dicken Potte
Der königlichen Hochseeflotte
So wie früher stolz zu prahlen."

"Anstatt im Stabe nur zu sitzen
Und dort die Bleistifte zu spitzen,
Um Schiffe auf Papier zu malen,
Und sie träumend anzustrahlen,
Würden sie lieber wie einst  Spee,
Fern der Heimat auf hoher See,
Eine Seeschlacht noch beginnen
Um sie für Pausback zu verwinnen!"

Doch das hat die Fürstin gar gediegen
Ihrem Geldgeber verschwiegen.

Statt dessen führte sie im hohen Haus
Die Misere der Marine weiter aus:

"An Bord ist wirklich aller rar.
Wo früher man bei gutem Essen
Gemütlich hat in allen Messen,
Fröhlich gesungen und gezecht,
Geht es den Fröschen heut gar schlecht.
Statt einem breiten Mützenband
Um den Goulaschtellerrand,
Sind dort nicht mal Trockenfliegen
Zu Dessert zurzeit zu kriegen."

"Doch nicht nur in Sachen Mampf
Bekommt an Bord manch Froschsoldat,
Ganz gleich ob Käpten oder Maat
Täglich einen Magenkrampf!"

Und dann machte sie, es war zum Weinen,
Dem Finanzminister und den Seinen,
Mittels einem Handyfoto klar,
Das kürzlich sie hat aufgenommen
Wie brisant die Lage der Marine war.

  
Selbst die guten, weisen, alten
Taktiken vom sich über Wasser halten,
Oder den Vorsatz nicht zu sinken
Weil die Frösche sonst ertrinken,
Auch das ließ sie die Parlamentarier wissen,
Hat man längst schon über Bord geschmissen.


"Noch weiter darf es dort nicht kommen,
Denn sonst ist es für Pausbacks Flotte,
Vom Kutter bis zum letzten Potte,
Einschließlich der Admiralität
Für alle Zeit zu spät!"

Ich brauche zehn Milliarden, und zwar sofort
War in ihrer Red das letzte Wort.

***

Was der Finanzminister seines Zeichen
Von Schock und Trauer übermannt,
Der Fürstin Unki Krotte von der Laichen,
Nach deren  Bitte gab bekannt,
Vor allen anderen im Saal,
Berichten wir das nächste Mal.

***

wird fortgesetzt

Mittwoch, 27. Januar 2016

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 47
Bei Hofe



der Kantine nebenan,
Erreichbar schnell auch mittels Lift,
Weil man sich dort gerne trifft,
Und keiner wird gemieden,
Hat man alles dann getan
Um eine Fraktion zu schmieden,
In welcher man in Flüchtlingsdingen
Teichhilde konnt' zum Reden zwingen.

In einer aktuellen Stunde
Wollte man aus ihrem Munde
Hören wie die Sache steht
Und wie es damit weitergeht.

Der Antrag von siebzehn Fröschen unterschrieben
Ist zu Teichhildes Missbelieben
Und entgegen ihrem politischen Verlangen,
Ganz reibungslos auch durchgegangen.

***
  
Pausbacks Gattin ins Parlament bestellt,
Erklärte den Fröschen ebenda,
In Sachen Flüchtlinge die Welt,
So wie sie diese selber sah.



Und als sich  Pfützentrank erfrechen
Wollte sie zu unterbrechen,
Um seine Meinung ihr zu sagen,
Hat sie weiter vorgetragen,
Ließ, anstatt ihm zuzuhören,
Sich vom Hinterbänklerfrosch nicht stören,
Und sprach, ohne dass sie von Blatt ablas,
Ihren Lieblingssatz: "Wir schaffen das!"

Sie ließ keine Zwischenfragen zu
Und berichtete in aller Ruh,
Was jene die ihr zuhören mussten,
Bekannterweise längst schon wussten.

Es wäre so wie stets gekommen,
Dass sie am End als ihr Trumpfas
Nochmals erklärt "Wir schaffen das!"

Da hat sich Pfützentrank ein Herz genommen
Indem er frech nach vorne kam
Und das Mikrophon sich nahm.




"So geht das nicht, Teichhilde nein,
Du lädst die halbe Welt dir ein
Und wenn die Party dann beginnt,
Verschwindest du gar gut gesinnt,
Und lässt uns sitzen all betroffen
Mit allen heiklen Fragen offen.

Du siehst doch, dass es so nicht geht!
Und wie es inzwischen um uns steht
Und um all die Andersfrommen,
Die auch jetzt noch immer kommen.

Du musst endlich nun in Flüchtlingssachen,
Mit uns gemeinsam etwas machen,
Damit die Sache ein gutes Ende nimmt
Und deine Prophezeiung stimmt.

Du lässt dich von dem Mäusen feiern,
Und versuchst anstatt hier endlich nun
Etwas Konkretes zu sagen und zu tun,
Hier nur wieder rumzueiern."

"So geht das nicht, Teichhilde nein.
Ein guter Gastgeber zu sein,
Ist freilich eine schöne Sache,
Doch dir dient sie zur Stimmungsmache,
Um das Volk der Wahlen wegen,
Zu verdummen und nicht aufzuregen.

Wahrlich Teichhilde, ich prophezeie dir,
Wenn du so weitermachst wie jetzt,
Wird unser schönes Land zuletzt,
Das kannst du ruhig glauben mir,
Nie wieder so wie vorher sein."

Dann ging er auf Silvester ein
(Gemeint ist die Kölner Neujahrsnacht, in der
von hier lebenden Flüchtlingen, hunderte Frauen
sexuell belästigt und bestohlen wurden)
Und so weiter nach und nach
Auf alles was sie unterm Dach
Des Parlaments hat falsch gemacht.

Er wollte hinterbänklereigen,
So hatte er sich's ausgedacht,
Ihr zornig grad die Meinung geigen,
Da lachte sie ihn an  sprach,
Geistig so wie stets hellwach,
Und überzeugend burschikos:

"Tut mir leid, ich muss jetzt los.
Mein Flieger fliegt sonst ohne mich
Und das wäre wahrlich fürchterlich,
Denn ich muss in Brüssel, Ankara und in Athen
Wieder mal nach dem Rechten sehn,
Um mich politisch zu bewähren.
Und danach nach München einem zu erklären,
Wie die ganze Sache steht
Und um was es dabei geht."
(Gemeint ist der drohende Bruch der Unionsparteien)

Dann steckte in gewohnter Masche,
Damit sie es nicht dort vergaß,
Das Handy sie in die Reisetasche,
Winkte ihm zu, "Mach's gut mein Sohn,
Glaube mir, wir schaffen das!"
Und hüpfte eilig dann davon.

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 46
Bei Hofe


schnell wie Lychomyles Asylantrag,
Kommen andere hier nicht durch"
Dachte der Hinterbänkler Pfützentrank,
Zeitung lesend auf der letzten Bank.

"Manche Flüchtlingsmaus muss Tag für Tag,
Von Amt zu Amt und Lurch zu Lurch,
In Sachen Anerkennungserstverfahren
Laufen und das bereits seit Jahren."

"Der Amtsschimmel, uns all vertraut
Wiehert dabei froh und laut laut,
Sodass die geschwänzten Andersfrommen
Immer wieder müssen kommen
Um erneut nochmals all das zu sagen,
Was sie schon X-mal haben vorgetragen."

Und dann las er weiter mit Verstand
Was er dazu noch im Blatte fand,
Wo schwarz auf weiß, nicht übertrieben
Es aktuell stand aufgeschrieben.

***

- Weil die Sache nicht recht funktioniert,
Zog manche graue Flüchtlingsmaus
Vom Verfahren arg frustriert,
Weil sie nicht kannt' den Hintergrund,
Am End die falsche Lehre draus,
Und verschwand im Untergrund. -

 - Auch an den Grenzen lief's nicht so
Wie es laufen sollte
Und keiner wusst' genau wieso. -

- Weil jeder Politiker was andres wollte,
Haben die überforderten grünen Unken
Dort einfach alles durch gewunken,
Das aussah so wie eine Maus
Welche von Mausulina aus,
Weil dort Krieg im Lande war,
Und Troxartes offenbar
Das eigene Volk gar massakrierte,
Auf  Pausbacks Froschteich zumarschierte. -

- Auch Mäuse aus andern fernen Landen
So den Weg zum Froschteich fanden.
Sie wurden in gar großen Massen,
In Pausbacks schönes Reich gelassen,
Ohne dass überprüft erst wurde wer
Sie sind und wo sie kommen her. -


 - So mancher graue Mausschlawiner,
Gab sich aus als Mausuliner,
(Gemeint sind Flüchtlinge, die aus dem Mäuselande Mausulina
kommen, wo König Troxartes regiert und morden lässt)
Der von Troxartes ward vertrieben,
Und ist in Pausbacks Land geblieben. -

- Sogar Terroristen ließ man durch
Ohn nach dem Ausweis sie zu fragen! -


So las der Hinterbänklerlurch,
Über das staatliche Versagen.


- Teichhildes Worte falsch verstanden
Kamen sie aus allen Landen,
Und dachten dass rings Pausbacks Teich
Wäre das Schlaraffenreich.
So manche arme Flüchtlingsmaus
Forderte sogar ein Haus
So wie es ihr daheim vor Wochen
Die Schlepper hatten dort versprochen. -

- Es ging wahrlich vieles schief.
Ach es war ne Schande.
Die Politik als ob sie schlief,
Hat total versagt im Lande.
Statt Ordnung, Chaos überall,
Besonders an den Grenzen.
Wo vor lauter Mäuseschwänzen
Es im Stau gab viel Krawall. -

Ach es war fürwahr ein Graus
Was da in der Zeitung stand.

So wie Pfützentrank im hohen Haus
Das niemand dort sehr lustig fand.
Auch keiner seiner Nebenleute
Sich über die Fehlentwicklung freute.

"Wir müssen schnellstens etwas nun
Hier im Parlamente tun
Und in Mäuseflüchtlingssachen
Nägel mit Köpfen endlich machen,"
Sprach er nach links zum Fürst Hupfeia
Und nach rechts zum Grafen Zappeleia,
Die als Hinterbänkler gleichermaßen
Beide neben ihm ganz hinten saßen.


"So kann das hier nicht weitergehen,
Das müssen die dort vorn doch sehen,
Sonst bricht am End die Allianz
Die bereits bröckelt, uns noch ganz!"

Und dann fügte er spontan
Gleich noch was zu tun war an.

"Wir müssen, Teichhilde wird es nicht gefallen,
Zusammentun uns nun mit allen
Grünen aus der Opposition,
Um gemeinsam in einer Fraktion,
Pausbacks Gattin dazu zu zwingen,
Uns in all diesen dringlichen Dingen,
 Der wahrhaft schlimmen Lage wegen
Ihre Planung darzulegen!"

"Dann wird zum Satz "Wir schaffen das!"
Sie uns auch noch erklären müssen, wer
Das alles bezahlen soll und was
Geschieht wenn die Kassen sind all leer!"


"Ja, da stimme ich dir zu."
Antwortete ihm Fürst Hupfeia.

"Den Fraktionsvorsitzenden machst du."
Ergänzte der Graf von Zappeleia,
"Ich wünsche dir viel Glück dabei!"

Danach haben sich die drei
So wie sie stets zu tun es pflogen,
Die Details zu klären, ganz spontan,
Zur Dienstbesprechung nach nebenan
In die Lobby schnell zurückgezogen.


Dort, um das Quakerland zu retten
 Taten sie ihre Parlamentarierpflicht.
Man stell sich vor, was wär' wenn nicht,
Sie so klug und schnell gehandelt hätten.

***


Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

Montag, 25. Januar 2016

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 45
Bei Hofe

ang 

war es still im hohen Haus.
Bis dessen Präsident es wagte
Und er verlegen zu ihr sagte:



"OK, füll einen Antrag aus.
Du weißt ja sicher wie das geht.
Lies jede Frage die dort steht,"
So sprach der alte Oberlurch,
"Bevor du antwortest, gut durch!"

Und dann erklärte er ihr was und wie,
Zu streichen oder anzukreuzen hatte sie.


***
Während der andere noch sprach
Hakte Leckemülle nach:


"Ich bitt euch, dass ihr mir bis morgen,
Weil ich ja eine Königin,
So wie Teichhilde es bei euch ist, bin,
Die Anerkennung könnt besorgen,
Damit was zusteht mir, ich kriege
Und euch nicht auf der Tasche liege!"


Da wandte Graf von Plumpsner sich,
Mit rotem Kopf gar ärgerlich,
Doch sachlich ruhig, redegewandt,
Wie jeder ihn bei Hofe kannt',
Von seinem Platz in aller Ruh,
Mit ziemlich grimmigen Gesicht,
Der hübschen Mäusedame zu:



"Ausnahmen machen wir grundsätzlich nicht!"

"Das könnte dir wohl hier so passen.
Dich von Troxartes scheiden schnell zu lassen,
Und hier die große Dame spielen.
Du bist eine nur von all den vielen,
Von den geschwänzten Andersfrommen,
Die in unser Land nun kommen
Und uns all  in Flüchtlingssachen
Das Leben hier gar schwierig machen."


"Und schuld an der Misere ist
Dein blöder Mann der Antichrist,


Der so wie Bush ist vorgegangen,
Und den Krieg hat angefangen,
Indem er, was ihn nicht im geringsten störte,
Auf die Lügengeschichten damals hörte,
Die man ihm hat aufgetischt.
(Gemeint ist die damals angebliche Bedrohungslage durch
 Massenvernichtungsmittel, die dem Irak aber nachweislich
nicht zur Verfügung standen)
Er hat beiseite sie gewischt,
So wie Troxartes es im Mäusestaat,
In Sachen seines Sohnes tat!"


"Der hat uns all das eingebrockt
Indem das eigne Volk noch jetzt,
Von seinem Thron auf dem er hockt,
Er aus dem eignen Lande hetzt!"

***

"Oje", dacht Lychomyle da,
Als sie in die Gesichter sah,
Der Abgeordneten im Saal,
Welche in der Überzahl,
Weil sie Fremden nicht recht trauten
Nicht gerade freundlich schauten.

Doch dann, sie wollte ja schließlich leben
Ließ sie ein Formular sich geben.

Das füllte sie im hohen Haus,
Auf einem freien Platze aus
Und lachte sich dabei spontan
Den Bürgermeister Schlammner an.


"Der ist ein hochgestellter Lurch
Und bringt den Antrag ganz schnell durch!"

So dachte Leckmülle froh und frei.
Und sie hatte Recht dabei!

Noch am gleichen Tag bekam
Die hübsche graue Mauserlauchte,
Alles was sie zum Leben brauchte,
Was sie wie selbstverständlich nahm.

***
Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.