Freitag, 15. Januar 2016

Vor Mausulina

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 41 - 18
In Mausulina

achdem 

vor Mausulinas Mauern,
Zu Troxartes aufrichtigem Bedauern,
Die beiden tapfersten seiner Soldaten
Mit exakt den gleichen Todesdaten,
Und prahlerischem Kampfgebaren
In der Schlacht gefallen waren,
Ergab sich in der Überlebensfrage
Für die Mäuse eine neue Lage.

König Troxartes Parteckfresser...


...Dachte bei sich "es ist wohl besser,
Weil wir sonst den Krieg verlieren,
Und ich am End gar meinen Thron,
Wenn wir uns nicht länger zieren,
Und aus eben diesen Gründen,
Mit den Ratten uns verbünden.

Die waren vor vielen Jahren schon
Einmal mit uns alliiert
Und zwar im Katzen-Mäusekrieg.

Damals errangen wir den Sieg
Gegen die Katzen in der Schlacht
Und die kaiserliche Macht."

Troxartes erinnerte sich noch schwach
Wie Pternotroctes  sein Herr Papa,
Leckmülle seiner Frau Mama,
Ein Jahrtausend fast danach
Zu Haus im Loche machte klar
Wie die Sache dereinst war.


Der Vater hatte ihr bebildert,
Den Kampf in etwa so geschildert,
Wie in Mausulina jetzt
Er die Lage sah zuletzt.

Er sah die Bilder noch vor sich.
Indem er sie mit jetzt verglich,
Zog er sofort den Schluss daraus:
"Mausulina ist das Haus
Das man auf den Bildern sieht."


"Von den Katzen, arg verkommen,
Überfallen und einst eingenommen,
Erkämpfte das Mausvolk Stück für Stück,
Tapfer es im Krieg zurück.
Die Mäus', die mit dem Volk der Ratten
Sich damals klug verbündet hatten,
Rückten mit ihrem Heldenkorps
Auf die Katzen dort von See her vor,
So wie es einst Agamemnons Soldaten
Im Krieg um die Stadt Troja taten,
Und griffen gelandet schließlich dann
Die Burg von allen Seiten an.

-Katzen-Mäusekrieg-
hier Schloss Moos Österreich 

-Katzen-Mäusekrieg-
hier Schloss Moos Österreich


-Katzen-Mäusekrieg-
hier Schloss Moos Österreich

-Katzen-Mäusekrieg-
hier Schloss Moos Österreich 


Weil sie sich all im eignen Haus
Kannten besser als die Miezen aus,
Stürmten sie von drinnen
Auf die Festungszinnen,
Von wo zum Kampf entschlossen
Die Feinde sie beschossen.


Auch mit großen Steinen,
Zusammen mit den Ratzen,
Bewarfen sie die Katzen,
Wie es die Bilder eigen,
Im steirischen Kripperl zeigen.
(Gemeint ist die Kapelle St. Johanes im steirischen
Dorf Pürgg im Salzkammergut, das vom Heimatdichter
Peter Rosegger einst so benannt wurde)


Eine Katze sieht man weinen.
Eine andre liegt schon tot daneben.
Eine dritte gerüstet mit Schwert und Schild,
So zeigt es uns das alte Bild
Aus purer Angst ums Leben,
Sieht man von dannen schleichen.


Die Katzen mussten die Flagge streichen
In etwa so wie ihren Ahnen,
In Ägypten es geschah.

Wir wissen, dass sie ebenda
Einst als ergebne Untertanen,
Den Mäusen mussten dienen.
Es ging dereinst so schlecht dort ihnen,
Wie den Juden, die in Fron,
Bei Brot und Wasser ohne Lohn,
Weil weder ein noch aus sie wussten,
Unter fremder Herrschaft darben mussten.

In der Kennicott-Bibel die,
Zeichneten auf verschleiert wie
Mutig und gar rigoros
Sie entkamen ihrem Los.



Troxartes, der wie einst Mama,
Die Bilder erneut vor Augen sah,
Weil er war ein dummer Wicht,
Erkannte die Bedeutung nicht
Die aus diesen Werken sprach.

Dass es um Gut und Böse ging
Und das Thema irgendwie
Mit der Batrachomyomachie
Und den Fröschen auch zusammenhing,
Das sei hier genannt,
Hat er nicht erkannt.


"Wir sind allein fürwahr zu schwach!"
Dachte er und dann
Rief er den Rattenkönig an.


***

Wie die Sache weitergeht
In einer der nächsten Folgen steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.